Formel E

Formel E in Zürich: Lucas di Grassi gewinnt 1. Freies Training

Timo Pape

Timo Pape

Lucas di Grassi hat das 1. Freie Training der Formel E in Zürich für sich entschieden. Der Audi-Pilot drehte die einzige Runde mit der vollen Leistung von 200 kW und setzte somit einen vorläufigen Streckenrekord von 1:11.995 Minuten. Di Grassi lag mit seiner Runde 1,143 Sekunden vor dem Rest des Feldes - ein recht großer Unterschied zwischen Quali- und Rennmodus, der auch durch die langen Geraden zustande kommt. Der schnellste Fahrer im Rennmodus war Mitch Evans im Jaguar. Daniel Abt folgte als Dritter im zweiten Audi. Die Spitzengruppe komplettierten Nelson Piquet jr. und Oliver Turvey. Somit landeten in der Auftaktsession von Zürich beide Audi und beide Jaguar in den Top 4.

Gleich zu Beginn der Session setzten sich die Jaguar-Fahrer an die Spitze der Zeitentabelle. Und auch Daniel Abt meldete frühzeitig seine Ansprüche an. Nach etwa einer Viertelstunde hatten sich die meisten Fahrer warmgefahren und testeten sich an die Limits heran. Der Erste, der den Bremspunkt in Kurve 1 verpasste, war Jean-Eric Vergne. Er musste, wie auch manch anderer Fahrer im weiteren Verlauf der Session - etwa Felix Rosenqvist -, den Notausgang nehmen.

Wenig später meldete die Rennleitung, dass Rosenqvist "under investigation" sei, weil er möglicherweise zu schnell in der Boxengasse war. Das Tempolimit in Zürich war wegen des Kopfsteinpflasters bereits am Samstag von 50 auf 30 km/h reduziert worden. Deshalb mussten die Teams vorab einen weiteren Limiter programmieren, denn sonst nutzen die Fahrer in der Boxengasse und während Full-Course-Yellow-Phasen denselben Modus (50 km/h). Auch den Dragon-Fahrer Jose Maria Lopez nahm die Rennleitung genauer unter die Lupe, da dieser seine Sektorenbestzeit wohl während der Full-Course-Yellow-Übung zu Sessionbeginn gesetzt hatte.

Für den Aufreger des Trainings sorgte Sam Bird nach gut einer halben Stunde. Der Brite war blitzschnell unterwegs, wurde aber in der letzten Kurve von Lopez blockiert und beschwerte sich. Auf der folgenden (extrem welligen) Star- und Zielgeraden folgte er dem Argentinier im Windschatten und vertat sich beim Bremsen. Bei Höchstgeschwindigkeit drehte sich Bird spektakulär und schlug leicht seitlich an der Mauer an. Mit gebrochener Aufhängung rettete er sich jedoch aus eigener Kraft an die Box.

"Er hat Energie gespart und hat meine Runde schon vorher ruiniert", klagte Bird wenig später über Lopez. Dass die Emotionen beim Briten überkochten, offenbarte sich, als er Lopez in der Boxengasse zur Rede stellte (siehe Video unten).

In den letzten Minuten setzte di Grassi seine Bestzeit. Zudem verbesserte sich Turvey auf Platz 3, doch auch der Brite schlug noch mit dem rechten Hinterrad an der Mauer an und beschädigte sein Fahrzeug. Teamkollege Luca Filippi verpasste indes Kurve 2 und sorgte im Notausgang stehend für gelbe Flaggen, während Stephane Sarrazin seinerseits kurz vor Kurve 1 stehen blieb.

Vor dem 2. Freien Training um 11:30 Uhr lässt sich festhalten, dass Audi und Jaguar einen starken Eindruck machen. Die meisten Teams haben ihr wahres Potenzial allerdings noch nicht offenbart.

Foto: Jamie Sheldrick / Spacesuit Media

Das Ergebnis des 1. Freien Trainings

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