Formel E: Jaguar benennt Tom Blomqvist als Ersatzfahrer - Einsatz schon in Berlin?
Tobias Bluhm
Panasonic Jaguar Racing könnte bereits in Berlin mit einem neuen Fahrer an den Start gehen. Das Team stellte Tom Blomqvist am Donnerstag als offiziellen Reservepiloten vor. Laut einem Medienbericht könnte der britisch-schwedische Rennfahrer schon beim Formel-E-Finale zum Einsatz kommen - als Ersatz für James Calado.
Wie 'Motorsport.com' vermeldet, könne Calado womöglich nicht an allen sechs Berlin-Rennen teilnehmen, da er aufgrund seines Engagements in der FIA-Langstrecken-WM in Belgien benötigt wird. Der Brite tritt dort in der GTE-Klasse für Ferrari an und muss aufgrund von vertraglichen Prioritäten voraussichtlich am 13. August, dem Tag des letzten Berlin-Rennens, das 1. Freie Training in Spa-Francorchamps bestreiten. Wegen der Anreise und Vorbereitung würde Calado womöglich auch das Formel-E-Rennen am 12. August verpassen.
Reservefahrer mit Formel-E-Erfahrung
Alex Lynn (Mahindra), Sebastien Buemi (Nissan) und Antonio Felix da Costa (DS Techeetah) sind ebenfalls von der Terminkollision betroffen. Sie reisen allerdings erst nach dem Formel-E-Saisonabschluss nach Spa, um dort ab dem 14. August ihre WEC-Teams zu vertreten.
"Momentan startet James Calado planmäßig für Jaguar Racing in Berlin", kommentiert Jaguar den Bericht, fügt allerdings an: "Uns ist die mögliche Kollision mit der WEC bekannt. Wir beobachten die Situation genau. Es gibt Pläne, falls es in Berlin tatsächlich zur Terminüberschneidung kommt."
Als Ersatz-Option stünde dem Team ab sofort Tom Blomqvist zur Verfügung. Der 26-Jährige startete bereits 2018 bei sechs Formel-E-Rennen für Andretti und wurde nun von Jaguar als Reservefahrer verkündet. In dieser Rolle ersetzt er Alex Lynn, der in Berlin für Mahindra das Cockpit von Pascal Wehrlein übernehmen wird.
Evans in guter Ausgangslage für Berlin
Im zweiten Jaguar wird in Berlin Mitch Evans ins Lenkrad greifen. Der Neuseeländer gehört vor den Hauptstadt-Rennen zu den größten Anwärtern auf den Formel-E-Titel. "Ich bin besonders stolz auf meine letzten drei Rennen", erinnert sich Evans. "Wir waren in Santiago in der Super-Pole und auf dem Podium, haben in Mexiko-Stadt gewonnen und in Marrakesch Geschichte geschrieben, als wir vom Ende der Startaufstellung 18 Plätze aufgeholt haben und auf Rang 6 ins Ziel gekommen sind."
"Ich bin in einer guten Position in der Fahrerwertung", sagt Evans, "aber ich weiß, dass ich die Herausforderung vor uns nicht unterschätzen darf. Unser Jaguar ist unheimlich schnell. Ich hoffe deshalb, dass ich am Ende der Saison allen zeigen kann, dass wir im Kampf (um den Titel) dabei sind."
In der Fahrerwertung liegt Mitch Evans derzeit hinter Antonio Felix da Costa auf dem zweiten Platz. James Calado ist nach fünf Rennen 15. Mit dem Berlin E-Prix beendet die Formel E zwischen dem 5. und 13. August ihre Saison 2019/20, die seit Mitte März aufgrund der Coronavirus-Pandemie unterbrochen war. Spätestens im Januar 2021, dem Start in die siebte Formel-E-Saison, wird Calado sein Jaguar-Cockpit übergeben müssen - an seinen Landsmann Sam Bird.
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