Formel E

Formel E: Jake Dennis siegt im Sonntagsrennen von Valencia vor Andre Lotterer

Timo Pape

Timo Pape

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Jake Dennis hat das Sonntagsrennen der Formel E in Valencia gewonnen. Der Brite kontrollierte den gesamten sechsten Saisonlauf und sicherte BMW den ersten Sieg seit dem Berlin E-Prix im August 2020. Zweiter wurde Andre Lotterer im Porsche, der seine ersten Saisonpunkte holte. Mahindra-Fahrer Alex Lynn komplettierte das Podium. Rene Rast (Audi) wurde nach einem starken Auftritt Sechster.

Dennis konnte seine Führung am Start verteidigen. Norman Nato und Oliver Turvey machten jeweils eine Position gut, und auch Jean-Eric Vergne ging noch in der ersten Runde an Andre Lotterer vorbei. Pascal Wehrlein wurde in einer Kurve weit von Rene Rast herausgedrängt. Sonst ging die erste Runde jedoch glimpflich aus. Alex Lynn machte bereits frühzeitig Druck auf Dennis, während sein Mahindra-Teamkollege Alexander Sims eine frühe Durchfahrtsstrafe für ein technisches Vergehen erhielt und ans Ende des Feldes zurückfiel.

Nato überholte Tom Blomqvist und übernahm den vierten Platz. Dennis konnte sich indes nicht absetzen. Stattdessen reihte sich das gesamte Feld hinter ihm eng aneinander. Lynn fuhr dicht hinter seinem Widersacher und profitierte bei seinen Energie-Zielvorgaben vom Windschatten des BMW. So hatte er nach zehn Minuten noch gut ein Prozent Energie gutgemacht. Zu einem Überholmanöver setzte er wohl auch deshalb zunächst nicht an.

Attack-Mode bringt Bewegung ins strategische Abwarten

Nach sechs Runden ging Vergne an Blomqvist vorbei. Auch Edo Mortara machte mit zwei beherzten Angriffen mehrere Plätze gut und rückte in die Top 10 vor. Turvey holte als erster Fahrer der Spitzengruppe seinen ersten von abermals zwei obligatorischen Attack-Modes. Eine Runde später reagierten auch seine direkten Kontrahenten. Dennis behauptete trotz Fahrt durch die Attack-Zone die Führung, Turvey schob sich jedoch zwischen ihn und Lynn. Der Mahindra-Pilot holte sich Platz 2 wenig später zurück.

Turvey musste nach 20 Minuten auch Vergne und Lotterer - seinerseits im Attack-Mode - passieren lassen. Antonio Felix da Costa duellierte sich hart mit Rast und drückte den Audi-Fahrer in den Kies, der dadurch die Position verlor. Der Vorfall wurde von der Rennleitung untersucht. Lotterer überholte seinen ehemaligen Teamkollegen Vergne und rückte auf Platz 4 vor. An der Spitze das alte Bild: Lynn fuhr im direkten Windschatten von Dennis und sparte dabei Energie - dies trug ihm sein Team via Funk auf.

Rast stürmte derweil mittels Attack-Mode nach vorn und ging nicht nur an Felix da Costa vorbei, sondern auch an Turvey, Vergne und Lotterer. Der Deutsche verbrauchte dabei allerdings auch deutlich mehr Energie als die Spitzengruppe. Dann der Schreck für Mahindra: Nato stieß das Heck des Autos von Lynn an, woraufhin dieser ins Kiesbett rutschte und einige Positionen zurückfiel. Rast überholte auch noch Nato für Platz 3 und kämpfte plötzlich ums Podium.

Kollision zwischen Buemi & Vandoorne

Dann der erste größere Unfall: Sebastien Buemi verbremste sich zunächst in Kurve 9 und kam weit raus. Als er zurück auf die Strecke fuhr, ließ er Stoffel Vandoorne nicht genug Platz, woraufhin dieser mit der rechten Front an der Mauer von Kurve 10 anschlug und mit seinem beschädigten Mercedes an die Box fahren musste. Das Aus für den Belgier, der bis dahin eine starke Aufholjagd gezeigt hatte. Hiobsbotschaft auch für Felix da Costa: Wegen eines Attack-Mode-Fehlers erhielt der amtierende Meister eine Durchfahrtsstrafe.

Im Kampf um das Podium machte Oliver Rowland zehn Minuten vor Ablauf der Zeit Druck und griff Rast im Attack-Mode an, der als Vierter dicht hinter Lotterer fuhr. Rast konnte die Attacke in Kurve 1 jedoch abwehren. Dahinter hielt auch Lynn Tuchfühlung mit der Spitzengruppe. Dennis führte das Rennen weiterhin mit rund 1,5 Sekunden Vorsprung vor Nato an. Der Venturi-Pilot erhielt jedoch eine berechtigte 5-Sekunden-Zeitstrafe für die Kollision mit Lynn und schied damit aus dem Kampf um den Rennsieg aus.

Fünf Minuten vor Schluss überholte Lynn seinen Landsmann Rowland, der ebenso wie Rast zwei Prozent mehr Energie verbraucht hatte. Wenig später zog Lynn folgerichtig auch am Audi-Piloten vorbei und rückte auf Rang 4 vor. Rast musste zudem Rowland passieren lassen.

Mit Vollstrom in die letzte Runde

In der letzten Runde gingen noch einmal alle Fahrer aufs Ganze - die Energie spielte keine Rolle mehr. Lotterer versuchte noch, an Nato vorbeizukommen, um Dennis anzugreifen, kam jedoch als Dritter ins Ziel - wegen der Strafe gegen Nato also Platz 2 für Lotterer. Lynn wurde Dritter vor Rowland, Nato und Rast.

In der Gesamtwertung konnte keiner der Top-6-Fahrer punkten, weshalb nach wie vor Nyck de Vries die Meisterschaft anführt. Rast rückte als Sechster jedoch näher an die Spitze heran. Durch Lotterers Podium ist nun kein Pilot mehr punktlos. Bei den Teams führt weiterhin Mercedes die Tabelle an. BMW machte einen großen Sprung auf den siebten Gesamtrang.

Das nächste Formel-E-Rennen steht bereits in zwei Wochen am 8. Mai auf dem Programm. Dann fährt die Elektroserie erstmals auf dem minimal angepassten Formel-1-Kurs von Monaco.

Ergebnisse & Zeiten im Überblick

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

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