Formel E

Formel E: Keine Layout-Änderungen an Rennstrecken für Gen3-Auto notwendig

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Die Formel E startet Ende 2022 in ihre neunte Saison. Dabei werden dann zum ersten Mal die Fahrzeuge der dritten Generation (Gen3) zum Einsatz kommen, die eine Maximalleistung von 350 kW liefern sollen. Der Leistungssprung von 100 kW, der eine Steigerung um 40 Prozent im Vergleich zum aktuellen Gen2-Antrieb bedeutet, soll jedoch keine Auswirkungen auf die Streckenlayouts der Elektrorennserie haben.

Bereits vor einem Jahr hatten wir berichtet, dass Frederic Bertrand, FIA-Direktor für Rundstreckenrennen, auf den aktuell verwendeten Straßenkursen der Formel E noch Spielraum für Leistungssteigerungen sieht. Dies bestätigte Alberto Longo, Formel-E-Mitbegründer, stellvertretender CEO und Chief Championship Officer der Rennserie, jetzt bei 'Motorsport.com'.

"All die Simulationen, die wir mit Gen3 durchführen, zeigen, dass wir die Strecken nicht verändern müssen", so der Spanier. Neben der Mehrleistung wird auch ein niedrigeres Fahrzeuggewicht für höhere Geschwindigkeiten und schnellere Rundenzeiten verantwortlich sein. Gewicht soll insbesondere bei der Batterie eingespart werden - der neue Akku von Williams Advanced Engineering soll im Vergleich zum aktuellen Energiespeicher ganze 101 kg abspecken. Er muss allerdings auch nicht mehr eine so hohe Kapazität haben, da die Fahrer während des Rennens Schnellladestopps durchführen werden.

Zwar hat die Formel E durchaus bereits Pläne erarbeitet, wie die Strecken für die schnelleren und stärkeren Fahrzeuge der Gen3-Ära angepasst werden könnten. Diese werden - zumindest für die dritte Generation - jedoch voraussichtlich nicht umgesetzt: "Die brauchen wir gar nicht", bestätigt Longo. "Das wird wahrscheinlich erst für Gen4 passieren. Wir sind darauf vorbereitet. Für die meisten Orte, an denen wir antreten, haben wir einen solchen Plan B schon in der Schublade."

Longo: "Wir können uns 16, 17 Rennen vorstellen"

Einer Erweiterung des Rennkalenders steht die Rennserie weiterhin offen gegenüber. Diese soll jedoch im moderaten Rahmen geschehen. Saison 6, die aus 13 Rennen bestand, soll künftig noch übertroffen werden. Für die kommende Saison waren 14 Rennen geplant. Nach der Verschiebung der Rennen in Mexiko-Stadt und Sanya - beide Rennen sollen später noch stattfinden - ist bislang jedoch noch unklar, ob es soweit kommen wird. Offiziell wurden für 2021 bislang nur die beiden "Double-Header" in Santiago und Diriyya bestätigt. Der weitere Kalender soll stufenweise ergänzt werden.

Vorsichtig sind daher auch Longos Zukunftsperspektiven: "Bis zur Gen3-Einführung werden wir 15 Rennen wohl nicht überschreiten. Ab dann können wir uns ein paar mehr, vielleicht 16 oder 17, vorstellen. Wir werden aber nicht bis 20 Rennen hochgehen", stellt der Spanier klar. Und das, obwohl die Formel E mit "Double-Headern", wie sie im Januar in Santiago und im Februar in Diriyya geplant sind, weniger Rennwochenenden braucht als beispielsweise die Formel 1.

Zahlungsfrist für Gen3-Hersteller auf Juni verschoben

Bislang hat für die Gen3-Ära der Formel E nur Mahindra sein Engagement als Hersteller offiziell bestätigt. Neben den angekündigten Ausstiegen von Audi und BMW gibt es jedoch auch positive Entwicklungen: McLaren erwägt einen Einstieg in die Elektrorennserie. Bis zum 31. März müssen sich alle Hersteller, die in der Gen3-Ära an den Start gehen wollen, offiziell einschreiben. Die Zahlungsfrist für die Hersteller wurde allerdings auf Juni 2021 nach hinten verlegt - sie dürfte letztlich die entscheidende Deadline sein.

Nichtsdestotrotz ist davon auszugehen, dass sich die großen Autobauer der Formel E bereits in den kommenden Wochen entscheiden, ob sie weiterhin dabei sein werden. Auf der Kippe stehen laut 'The Race' aktuell vor allem Nissan, Jaguar und sogar Porsche. Warten wir's ab.

Foto: Lou Johnson / Spacesuit Media für Mahindra

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