Formel E

Formel E: Mardenborough & Pizzitola kämpfen um Nissan-Cockpit

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Vor dem Finale der aktuellen Formel-E-Saison, das am 14. und 15. Juli in New York stattfindet, geht es hinter den Kulissen bereits längst um die kommende Saison. Das fünfte Meisterschaftsjahr der Formel E, das am 15. Dezember in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad beginnt, markiert dabei den Beginn eines neuen Zeitalters der ersten elektrischen Rennserie: Das neue Fahrzeug debütiert, der Fahrzeugwechsel zur Rennhalbzeit entfällt, und wegen des HWA-Einstiegs werden erstmals 22 Fahrer an einem E-Prix teilnehmen.

Doch auch bei den alteingesessenen Teams der Serie wird es Änderungen geben: Aus Andretti wird das BMW-Werksteam, und e.dams wird fortan nicht mehr das Werksteam von Renault, sondern von Allianz-Partner Nissan sein. Zudem trennt sich die Equipe von Nicolas Prost, der seit dem ersten Rennen der Serie stets für die französische Mannschaft hinter dem Lenkrad gesessen hat.

Laut Informationen von 'e-racing365' haben kürzlich zwei potenzielle Nachfolger von Prost Simulator-Testfahrten für das Team mit Sitz in Le Mans durchgeführt. Es handelt sich dabei um den Franzosen Andrea Pizzitola und den Briten Jann Mardenborough.

Mardenborough ist langjähriger Nissan-Werksfahrer und war bereits beim Paris E-Prix zu Gast, wo wir mit ihm exklusiv über eine mögliche Zukunft in der Formel E sprachen. Der 26-jährige Pizzitola wurde erst kürzlich der breiteren Öffentlichkeit bekannt, als er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans gemeinsam mit Roman Russinow und Formel-E-Tabellenführer Jean-Eric Vergne fuhr und zunächst den Klassensieg in der LMP2-Kategorie erzielte. Später wurde das G-Drive-Team disqualifiziert, da illegale Modifikationen am Betankungssystem festgestellt wurden. Trotzdem kennt man den Franzosen nun.

Pizzitola, der zuletzt 2014 beim Formel Renault 2.0 Eurocup in einer Formelklasse startete, kann sich eine Rückkehr in den Monoposto-Sport gut vorstellen: "Natürlich würde ich gerne in der Formel E fahren, es ist eine großartige Meisterschaft mit vielen starken Fahrern und Teams. Es erinnert ein wenig an die Formel 1, weil es so schwer ist hineinzukommen. Es gibt nur wenige freie Plätze. Aber wenn ein Fahrer gesucht wird, wäre ich bereit, kein Problem."

Neben Mardenborough und Pizzitola sollen auch diverse andere Piloten für den freien Sitz beim künftigen Nissan-Team infrage kommen, darunter Alex Albon, der beim Rookie-Test von Marrakesch Anfang des Jahres ins e.dams-Auto stieg, und Oliver Rowland, der 2015 in Punta del Este für Mahindra Racing debütierte, als er den verletzten Nick Heidfeld vertrat.

Sebastien Buemis Platz im Team steht wohl nicht zur Debatte, obwohl der Schweizer als Toyota-Werkspilot in der FIA-Langstreckenweltmeisterschaft antritt. Da Toyota und Nissan direkte Konkurrenten sind, bringt dies für beide Konzerne marketingtechnische Probleme mit sich. Dennoch scheint der Formel-E-Champion von Saison 2 und frischgebackene Sieger der 24 Stunden von Le Mans auch bei Nissan gesetzt zu sein.

Nissan-Motorsportchef Mike Carcamo hatte bereits beim Paris E-Prix in einem Exklusiv-Interview mit e-Formel.de gesagt, dass Nissan nach den besten Fahrern suchen werde, die man bekommen könne. Im Gespräch mit 'e-racing365' sagte er nun: "Wir wissen, dass die Formel E einen wettbewerbsfähigen Fahrer erfordert. Die benötigten Fähigkeiten sind hier andere als bei den übrigen Meisterschaften."

"Es ist schwierig zu sagen, ob eine Kategorie (von Fahrern) besser ist als eine andere, und ob sich ein jüngerer Fahrer oder ein älterer Fahrer besser anpassen kann", so Carcamo weiter. "Ich denke, es ist ein Prozess, und wir werden sehen, wie sich das weiterentwickelt. Ich würde sagen, dass derzeit alle Optionen offen sind."

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