Formel E

Mehr Rekuperation ab Saison 3 - Formel E noch schneller?

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Eine Neuerung im Technischen Reglement der Formel E könnte die Rundenzeiten im kommenden Jahr weiter verbessern. So wird es den Teams fortan erlaubt sein, noch mehr Energie beim Bremsen zurückzugewinnen, als bisher. Auf dem Papier erscheint die Änderung minimal - die ersten Longruns aus den Testfahrten zeigen aber, dass die zusätzliche Rekuperationsleistung eine große Hilfe sein kann.

Aber von vorn: Der maximale Leistungsoutput der Formel-E-Wagen liegt weiterhin bei 200 kW. Zusätzlich zu den 28 kWh aus der Batterie können die Teams die beim Bremsen frei gewordene Energie rückgewinnen und nutzen. Auch das war schon im vergangenen Jahr so. Diese durch Bremsrekuperation zurückgewonnene Energie beläuft sich fortan allerdings nicht mehr auf 100 kW, wie es noch in Saison zwei der Fall war, sondern auf 150 Kilowatt. Eine kleine aber feine Änderung, die für die Länge des Rennstints entscheidend sein könnte.

Auch die Rundenzeiten im Rennen könnten sich verbessern. "Die neuen Regeln helfen uns auf jeden Fall, mehr Runden zu fahren und unseren Stint zu verlängern. Auch über eine einzelne Runde sind wir schon schneller als im letzten Jahr, was aber hauptsächlich durch die Chassisentwicklungen kommt", erklärt Formel-E-Champion Sebastien Buemi.

Die Teams sammelten in dieser Woche bei den offiziellen Testfahrten in Donington Erfahrungen mit der verbesserten Rekuperation ihrer Autos. Techeetah-Teamchef Mark Preston sorgt sich indes um die Temperaturen: "Es ist alles sehr mathematisch. Wenn wir von 100 kW auf 150 kW aufstocken, ist alles okay, so lange die Temperaturen niedrig sind. Bei hohen Außentemperaturen wie in Buenos Aires, wo wir teilweise 35 Grad haben, überhitzt aber die Batterie sehr leicht."

"Wenn wir diese dann während der Fahrt noch zusätzlich mit unserer Bremsenergie aufladen, passiert das Gleiche, was wir von unserem Handy kennen: Wenn man es auflädt und benutzt, wird noch mehr Hitze generiert. Wir müssen also eine Balance finden", sagt Preston.

Diese haben die Teams bei den Tests in Donington gesucht. Durch die größere Rekuperation müssen vor allem die Lift-and-Coast-Wege vor den Kurven angepasst werden. Während dieser Phasen ziehen die Fahrer nämlich an einer Wippe am Lenkrad, um zu rekuperieren. Klar ist: Wer das neue System am schnellsten verinnerlicht, hat beim Saisonauftakt in Hongkong einen deutlichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.

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