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Formel E: Mercedes-Team bestätigt Gespräche über mögliche Allianz mit McLaren zur Gen3-Ära

Timo Pape

Timo Pape

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Das aktuelle Formel-E-Team Mercedes-EQ könnte in der kommenden Saison unter dem Namen McLaren an den Start gehen. Wie Teamchef Ian James beim Diriyya E-Prix gegenüber 'The Race' erklärte, dauern die Gespräche mit McLaren-CEO Zak Brown über eine mögliche Allianz an. Die Wahrscheinlichkeit sei unabhängig davon hoch, dass das Einsatzteam aus Brackley auch in der Gen3-Ära nach dem Werksausstieg von Mercedes Formel E fahren wird - möglicherweise zunächst mit Antrieben von Nissan.

Das amtierende Weltmeisterteam, das beim Saisonauftakt in Saudi-Arabien einen Doppelsieg feierte, verliert im August seinen aktuellen Hersteller Mercedes. Bisher war nicht klar, ob es für die Erfolgstruppe, die erst in den vergangenen Monaten von Affalterbach ins britische Brackley umzog, in der Formel E weitergeht. Teamchef Ian James hat inzwischen jedoch ein gutes Gefühl, dass die Mannschaft ihren Slot auch in Saison 9 wahrnehmen wird. Durch den zusätzlichen Einstieg von Maserati könnten dann womöglich wieder zwölf Teams beziehungsweise 24 Autos in der Startaufstellung stehen.

"Intern haben wir Klarheit, wie die Zukunft aussehen wird. Wir sind sehr optimistisch, dass wir auch in der Gen3-Ära und darüber hinaus eine Rolle spielen werden", sagt James. Dabei will der Brite in jedem Fall sicherstellen, dass sein Team weiterhin am oberen Leistungslimit operieren kann. "Darum ist es für mich so wichtig, mit wem wir uns zusammentun. Egal ob es um die kommerzielle Seite geht, um die sportliche oder um die Zulieferung von Teilen."

Eine von mehreren Optionen für das Team aus Brackley ist eine Partnerschaft mit dem britischen Hersteller McLaren, der sich im vergangenen Jahr bekanntlich eine Einstiegsoption für die Gen3-Ära der Formel E sicherte und damit sein Interesse bekundete. Schon damals, beim Saisonstart 2021 in Saudi-Arabien, hätten James und McLaren-Boss Zak Brown erste Gespräche über eine mögliche Allianz geführt. Diese Diskussionen sollen inzwischen noch mehr an Fahrt aufgenommen haben, sodass ein Einstieg McLarens plötzlich doch wieder realistischer erscheint.

"Zur rechten Zeit die rechten Entscheidungen treffen" - wohl noch im März

"Seit dem ersten Meeting damals haben wir den Kontakt gehalten und Gespräche geführt - wie wir es auch mit anderen Parteien gemacht haben", erklärt James. "Was die Formel E betrifft, so warten sie (McLaren) im Moment noch ab. Ich kann nicht für Zak oder McLaren sprechen, aber sie werden die Dinge auch sehr genau analysieren und dann zur rechten Zeit die rechten Entscheidungen treffen."

Laut Brown soll die Entscheidung über einen Formel-E-Einstieg "wahrscheinlich gegen Ende von Q1" fallen, also bis Ende März. "Ursprünglich wollte ich die Entscheidung schon bis Dezember treffen. Ich hatte aus technischen Gründen das Gefühl, wir müssten sie schon damals treffen. Inzwischen haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und haben vermutlich noch ein Quartal mehr Zeit, um zu entscheiden", erklärte der Brite im Januar während einer Medienrunde.

"Nach unseren Kriterien darf (die Formel E) nicht von unseren anderen Motorsport-Aktivitäten ablenken, und sie muss aus geschäftlicher Perspektive Sinn ergeben", so Brown weiter. "Unsere wirtschaftliche Situation hat sich verbesset, seit wir uns zuerst mit diesem Thema befasst haben. Aber wir müssen sicherstellen, dass wir auf diesem Weg bleiben."

Bislang hat sich McLaren nur zur Extreme E bekannt, die in diesem Monat in ihre zweite Saison startet. Dies ist für Brown jedoch kein Ausschlusskriterium für ein Formel-E-Engagement: "Ich denke, dass wir in beiden Serien wettbewerbsfähig sein können. Wir wüssten, wie wir beide Programme parallel bestreiten könnten." Allerdings soll McLaren neben einer möglichen Partnerschaft mit dem aktuellen Mercedes-Team auch noch immer die Option in Betracht ziehen, selbst als Hersteller einzusteigen. Das ginge aber erst ab Saison 10.

Kundenteam mit Antrieben von Nissan?

Unabhängig von den Gesprächen mit McLaren muss James somit in jedem Fall einen neuen Hersteller für Saison 9 finden, denn Mercedes verlässt die Formel E bekanntlich im August dieses Jahres. Er sei mit Blick auf einen Herstellerdeal jedoch "sehr zuversichtlich".

"Natürlich haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten mit vielen Leuten gesprochen. Man muss ja verschiedene Deadlines einhalten. Wir sind nicht weit davon entfernt, die Dinge für die Gen3-Ära glattzuziehen. Die Zutaten haben wir inzwischen. Daher bin ich sicher, dass wir die richtige Strategie stehen haben, wenn es so weit ist."

Die wahrscheinlichste Option ist laut 'The Race', dass James' Mannschaft künftig als Kundenteam von Nissan an den Start geht. Deren Motorsportchef, Tommaso Volpe, erklärt: "Wir würden (unsere Technologie) gern bereitstellen. Bislang haben wir aber nichts bekannt gegeben, weil es derzeit schlicht noch Gespräche gibt und die Dinge noch nicht feststehen." Mit Blick auf die Lieferzeiten der Antriebskomponenten sei die Zeit jedoch "kritisch". Ein Deal müsste zeitnah zustande kommen.

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