Formel E

Formel E: Mercedes unterschreibt Option auf Herstellerstatus in Gen3-Ära und erhält Entwicklungsdaten

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Mercedes hat rund zwei Monate nach Ablauf der Einschreibefrist eine Teilnahmeoption als Hersteller in der dritten Formel-E-Generation unterschrieben. Damit sind die Stuttgarter nach einem Bericht von 'Motorsport.com' ab sofort berechtigt, Daten der Chassis-, Batterie- und Reifenhersteller zu erhalten sowie an Meetings mit FIA und Formel E teilzunehmen, was ihnen bisher verwehrt blieb.

Mercedes habe dazu folgende Erklärung abgegeben: "Wir haben unsere Option als Hersteller für die Gen3 unterzeichnet, was bedeutet, dass wir mit der wichtigen Entwicklungsarbeit beginnen können, indem wir an den Meetings zwischen der FIA, dem Rechteinhaber und den Herstellern teilnehmen."

Zusätzlich erhält Mercedes nun Zugriff auf CAD-Daten von Spark Racing Technologies. Die französische Firma von Frederic Vasseur ist erneut für die Entwicklung des Chassis verantwortlich. Auch Batteriehersteller Williams Advanced Engineering sowie der neue Reifenausrüster Hankook stellen Daten für die Hersteller der kommenden Ära bereit, auf die Mercedes fortan zugreifen kann.

Mercedes: "Noch keine offizielle Bestätigung des Einstiegs"

Dies sei jedoch "noch keine offizielle Bestätigung des Einstiegs", da der deutsche Automobilhersteller "weiterhin untersuchen wird, wie die Formel E am besten zur Gesamtstrategie von Mercedes-EQ und der ganzen Organisation Mercedes-Benz beitragen kann".

"Wir sind im Moment nicht in der Lage, eine endgültige Entscheidung zu treffen", hatte Teamchef Ian James bereits Anfang April bei den Kollegen von 'The Race' gesagt. Zu klären seien damals noch Details darüber gewesen, dass "alles die richtige Struktur" habe - mutmaßlich im Zusammenhang mit einer geplanten Budgetobergrenze, die die Rennserie einführen will.

Auch wenn Mercedes somit die initialen Meetings versäumt hat - das erste Treffen der Technischen Arbeitsgruppe hat bereits unmittelbar vor dem Rom E-Prix am 6. April stattgefunden - ist nicht damit zu rechnen, dass sich für den Hersteller signifikante Nachteile bei der Entwicklung des neuen Antriebsstrangs ergeben.

Fragezeichen auch noch hinter McLaren & Dragon

Da die Maximalleistung der Motoren zur Gen3-Ära deutlich angehoben wird - von derzeit 250 kW auf 350 kW - werden alle Hersteller komplett neue Antriebe entwickeln.

Immerhin ist Mercedes nicht der einzige Hersteller, der sich bislang lediglich eine Option auf den Einstieg zur Gen3-Ära gesichert hat. Auch McLaren besitzt eine solche Option zum Einstieg im kommenden Jahr. Auch McLaren-CEO Zak Brown nannte die Einführung einer Budgetobergrenze als Bedingung für ein Formel-E-Engagement.

Immerhin ist noch genügend Zeit für die Entwicklung vorhanden, denn frühestens im November 2022 dürfte das erste Rennen der Gen3-Ära stattfinden. Mit Mahindra, DS, Porsche, Nissan, Nio und vermeintlich Jaguar (offizielle Bekanntgabe steht weiterhin aus) haben sich bislang sechs Hersteller zum Verbleib in der Gen3-Ära bekannt.

Während die Situation bei Dragon noch immer unklar ist, werden Audi und BMW definitiv nicht mehr mit an Bord sein. Beide Hersteller steigen zum Ende der aktuellen Saison mit ihren Werksteam aus, stellen den Kundenteams Virgin und Andretti als Motorenlieferant allerdings auch noch in der kommenden Saison Antriebsstränge zur Verfügung.

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