Formel E

Formel E: Müller lässt ABT in Rom jubeln, Biermaier deutet Unzufriedenheit mit Mahindra & ZF an

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

ABT Cupra hat am Samstag in Rom mit einem sechsten Platz von Nico Müller sein bestes Ergebnis seit dem Wiedereinstieg in die Formel E gefeiert. Am Sonntag schaffte es der Schweizer von Startplatz 19 ein zweites Mal in die Punkte. Sein Teamkollege Robin Frijns ging in Italien hingegen leer aus. ABT-Chef Thomas Biermaier scheint nach einem wiederholten Softwareproblem so langsam die Geduld mit Antriebslieferant Mahindra zu verlieren.

Bereits beim Rookie-Training absolvierten die beiden Fahrzeuge mit Mahindra-Antrieben nur je eine einzelne Installationsrunde. Das "nullte Freie Training" war für ABT-Pilot Adrien Tambay daher nicht die erhoffte Gelegenheit auf mehr Streckenzeit im Gen3-Boliden. Vor dem 1. Freien Training wurde klar, dass es sich um ein technisches Problem des Antriebs handeln muss: Keiner der vier Fahrer mit Mahindra-Antrieben setzte eine konkurrenzfähige Rundenzeit, die Fahrzeuge fuhren nur eine Handvoll Installationsrunden.

"Man hat festgestellt, dass ein Fehler in der Software ist", beschreibt ABT-Chef Thomas Biermaier bei ProSieben. "Den hat man nicht so schnell beheben können. Die Ingenieure von Mahindra und ZF haben sich zusammengesetzt und über Nacht eine neue Software aufbauen müssen. Sie mussten den Bug zuerst finden und dann lösen."

"Eine halbe Stunde ist im Motorsport sehr, sehr viel"

"Anschließend waren sie auf dem Prüfstand und haben die Software freifahren müssen", erklärt er weiter. "Man geht da auf Nummer sicher, das ist wichtig so. Am Samstagmorgen haben wir dann die neue Software aufgespielt bekommen und waren eine halbe Stunde hintendran. Das hört sich nicht nach viel an, aber eine halbe Stunde ist im Motorsport sehr, sehr viel."

Am Samstag blieb somit nur ein Freies Training, in dem ABT sich auf das Qualifying vorbereiten konnte. Trotz des Erfahrungsrückstandes schafften es Nico Müller und Robin Frijns auf die Positionen 14 und 17. Während Frijns beim Rennen in die Massenkarambolage verwickelt wurde und ausschied, kämpfte Müller bis ins Ziel gegen Jake Dennis und Jean-Eric Vergne. Er wurde Sechster.

"Ich habe da angestanden bei einem Parallelflug von JEV (Vergne) und Jake (Dennis)", beschreibt Nico Müller sein Samstagsrennen an unserem Mikrofon. "Das war ein wenig zäh, weil wir deutlich mehr Energie als Jake hatten. Aber der hat sich einfach super verteidigt. Er hat dort, wo es möglich war, viel Energie gespart. Als drittes Auto in einem Zug ist es schwierig, ich musste immer auf die Außenbahn gehen, wo es oft ziemlich schmutzig ist. Ich habe es zwei, drei Mal probiert, hatte aber keine Chance. Aber das ist am Ende Nebensache. Grundsätzlich können wir sehr zufrieden sein. Es geht in die richtige Richtung. Und es tut gut, ein zählbares Resultat mitzunehmen."

Laub im Kühler zerstört Frijns-Hoffnungen

Am Sonntag lief es für Müller nach einem schwierigen Qualifying erneut gut, er schaffte es als Zehnter ins Ziel. Frijns hingegen kämpfte mit Überhitzungsproblemen, da sich Laub in seinem Kühler angesammelt hatte. Er stellte seinen Wagen wenige Runden vor dem Rennende an der Box ab.

Teamkollege Müller resümierte am Sonntag bei ProSieben: "Die Streckencharakteristik sollte uns in der Theorie nicht unbedingt entgegen kommen, was sich im Qualifying bei heißen Temperaturen und viel Grip bestätigt hat. Aber im Rennen waren wir stark unterwegs. Daher sind wir positiv überrascht, und (die Punkte) nehmen wir sehr gerne mit. Der Plan für London ist, die Saison positiv abzuschließen und noch mal hoffentlich beide Autos in die Punkte zu bringen."

In der Gesamtwertung belegt ABT Cupra vor dem letzten Rennwochenende in London den elften und letzten Platz, unmittelbar hinter dem Mahindra-Werksteam. Die letzte Gelegenheit auf Punkte hat das Team am 29. und 30. Juli.

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