Formel-E-Neuling Nyck de Vries: "Eine Ehre, für Mercedes fahren zu dürfen"
Tobias Bluhm
Mit dem herannahenden Debüt von Mercedes in der Formel E wächst auch der mediale Druck auf Nyck de Vries. Schließlich wird der 24-jährige Niederländer, wenn die Elektroserie am 22. November in Diriyya in ihre neue Saison startet, erstmals in seiner Motorsport-Karriere einen großen Hersteller auf internationaler Bühne vertreten. Seinem Auftakt in der Formel E blickt er dennoch gelassen entgegen.
"Es ist wirklich eine Ehre, für Mercedes fahren zu dürfen", freut sich de Vries gegenüber 'e-Formel.de' über den Vertrag bei seinem neuen Arbeitgeber. "Dass sich in der neuen Saison vier der größten deutschen Hersteller in der Formel E engagieren, zeigt nur, wie ernst wir alle diese Meisterschaft nehmen. Ich freue mich wirklich sehr darauf, die Marke mit dem Stern zu vertreten und für das Team Verantwortung zu übernehmen."
Bislang wurde de Vries im Kontext der Formel E häufig mit Audi in Kontakt gebracht. Schließlich war der derzeitige Formel-2-Tabellenführer in den letzten Jahren fester Bestandteil des Audi-Nachwuchskaders. Schon 2018 fuhr er an der Seite von Nico Müller im Rahmen des Rookie-Tests in Marrakesch für das Team aus Ingolstadt. 2019 nahm er ebenfalls beim Test in Marrakesch teil und pilotierte den Wagen des Audi-Kundenteams Virgin.
"Inzwischen sind aber alle Verbindungen zu Audi weg. Ich bin jetzt Mercedes-Werksfahrer", sagt de Vries. Bereits im Mai soll es den ersten Kontakt zwischen ihm und dem Hersteller aus Stuttgart gegeben haben. In den vergangenen Wochen und Monaten folgten dann erste Privattests mit dem neuen "Silver Arrow 01". "Das Auto fühlt sich kaum anders an als der Audi oder Virgin. Das Chassis ist gleich und die Batterie auch. Es sind sehr kleine Details, die der Antrieb ausmacht. Ich wusste bei den Tests in Mallorca und Varano also durchaus, was mich erwarten würde." Noch einen Tag vor der Enthüllung des Mercedes-Fahrzeugs am vergangenen Donnerstag testete der Niederländer auf Mallorca.
Fokus vorerst auf Formel-2-Titel
Bei Mercedes wird de Vries an der Seite von Stoffel Vandoorne an den Start gehen, der bereits im letzten Jahr bei der Mercedes-Vorhut HWA Racelab unter Vertrag stand. "Er hat schon ein Jahr Erfahrung. Wir kennen uns schon sehr lange, es fühlt sich wirklich nicht so an, als hätte ich einen neuen Teamkollegen", sagt de Vries über Vandoorne. "Wir kennen uns gut und sprechen die gleiche Sprache. Das hilft uns natürlich sehr."
In den kommenden Monaten liegt de Vries' Fokus jedoch nicht ausschließlich auf der Formel E. Immerhin will er noch den Titel in der Formel 2 gewinnen, wo in der laufenden Saison nur noch zwei Rennwochenenden bevorstehen. "Ich werde diese Saison noch bis zu Ende fahren und hoffe sehr, dass wir unsere Ziele dort noch erreichen können. Glücklicherweise kommen sich die Rennkalender nicht in die Quere. Vier Rennen gibt es in dieser Saison noch, das letzte Wochenende findet sogar nach Diriyya statt. Das wird sicherlich interessant."
Foto: Mercedes
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