Formel E

Formel E: Notfall-Bremse am Gen3-Auto nach ersten Tests bereit zum Einsatz in Saudi-Arabien

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Das nach mehreren Unfällen bei Testfahrten entwickelte Notfall-Bremssystem für die Formel E ist bereit zum Einsatz. Nach Informationen von 'The Race' sollen sowohl Jaguar als auch DS in der vergangenen Woche erste Tests mit dem neuen System am Gen3-Auto unternommen haben. Ein erster Funktionstest mit allen 22 Fahrzeugen der Rennserie soll am Donnerstag in der verlängerten Shakedown-Session beim Diriyya E-Prix erfolgen.

Anstatt über 15 Minuten wird der Shakedown vor dem "Double-Header" in Saudi-Arabien, der generell zum Testen der grundsätzlichen Funktionen bei reduzierter Leistung dient, auf 30 Minuten verlängert. Die Zeit soll genutzt werden, um die Funktionalität des neuen Bremssystems im Heck zu prüfen. Der Automobil-Weltverband FIA wird mittels Telemetrie die Fahrzeuge überwachen.

Die Entwicklung des Systems wurde notwendig, nachdem bei Testfahrten mehrere Fahrer durch ein technisches Problem Schwierigkeiten hatten, ihr Fahrzeug ausreichend zu verlangsamen. Auch Mitch Evans verunfallte nach dem Ende des 1. Freien Trainings in Mexiko mutmaßlich wegen eines ähnlichen Problems.

"Notbremse" kann nur einmal verwendet werden

Hintergrund ist eine technische Besonderheit der Gen3-Fahrzeuge, die an der Hinterachse über keine hydraulischen Bremsen mehr verfügen, sondern hier nur über die Energierückgewinnung verzögern sollen. Im Falle eines Problems mit dem Antrieb oder der Batterie ist die Bremswirkung des Wagens jedoch stark eingeschränkt, da nur noch die unterdimensionierte Frontbremse unterstützen kann.

DS soll in Frankreich erste Geradeausfahrtests mit dem neu entwickelten System durchgeführt haben. Weitere Einzelheiten zu den Tests sind nicht bekannt. Jaguar wollte keine Stellungnahme zu den Tests abgeben.

Mittlerweile wurden neue Details über das System bekannt. So kann es nur einmal verwendet werden und muss anschließend zurückgesetzt werden. Die FIA überwacht mit Telemetriesystemen von Magneti Marelli die Verwendung des Systems bei allen Autos. Der Einbau der Systeme soll an diesem Mittwoch erfolgen, wenn die Teams an der Rennstrecke in Diriyya eintreffen.

Mortara: "Ich fühle mich sicherer"

"Sicherheit hat für mich immer oberste Priorität", hatte Edoardo Mortara bereits im Dezember bei 'The Race' gesagt. "Wir sollten niemals Kompromisse bei den technischen Lösungen eingehen, wenn wir dadurch weniger sicher sind. Sie haben diese Lösung gefunden, weil sie schlichtweg notwendig war."

"Wir hatten während der Tests einige wirklich heftige Zwischenfälle", beschreibt Mortara weiter. "Das ist etwas, das man nicht sehen will. Ich hatte schon zwei schwere Unfälle (in der Formel E). Einen davon, weil ich in Diriyya keine Bremsen hatte. Ich kann sagen, dass das keine schöne Situation war. Ich möchte das nicht noch einmal erleben."

"Ich glaube, dass es eine gute Lösung ist", sagt der Maserati-Pilot über das neue Notfall-Bremssystem. "Ich fühle mich dadurch in gewisser Weise sicherer."

Der Shakedown zum Diriyya E-Prix findet hinter verschlossenen Türen am Donnerstag um 13 Uhr deutscher Zeit statt. Fans können die umgerüsteten Fahrzeuge schließlich im 1. Freien Training zum ersten Mal sehen, das - ebenfalls schon am Donnerstag! - um 16 Uhr startet. e-Formel.de berichtet mit Livestream und Liveticker.

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