Formel E

Formel E: Pascal Wehrlein & Porsche gewinnen Saisonauftakt 2024 in Mexiko

Timo Pape

Timo Pape

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Pascal Wehrlein hat das erste Formel-E-Rennen der Saison 2024 in Mexiko-Stadt gewonnen. Der Porsche-Fahrer feierte einen souveränen Sieg von der Pole-Position und ließ gegen die Jaguar-Fahrzeuge von Sebastien Buemi und Nick Cassidy nichts anbrennen. Max Günther wurde in einem verhältnismäßig ruhigen Rennen vor 40.000 Zuschauer:innen Vierter.

Pole-Sitter Pascal Wehrlein kam beim Start sehr gut weg und verteidigte seine Führung ohne Probleme. Sebastien Buemi hingegen musste sich breitmachen, um Rang 2 auf der Innenbahn gegen Max Günther zu verteidigen. Unmittelbar dahinter gab es zunächst keine Veränderungen. Robin Frijns kam jedoch kaum von der Stelle und hatte Glück, dass ihm niemand ins Heck krachte. Der Envision-Neuling fiel weit zurück. Meister Jake Dennis hingegen machte einige Positionen gut und kletterte von P14 auf P10. Lucas di Grassis unglückliches Wochenende ging weiter: Der ABT-Rückkehrer verunfallte schon in Runde 1 mit einem Bremsproblem und fuhr anschließend zurück in die Box.

Dann krachte es erneut: Antonio Felix da Costa startete einen übermütigen Angriff auf Nico Müller und stach auf der Innenbahn neben den Schweizer. Es kam zur Berührung. Müller drehte sich und rutschte mit dem Heck zuerst in die TecPro-Barriere. Er fiel ans Ende des Feldes zurück - Drama für ABT, ausgerechnet im 100. Formel-E-Rennen der Teamgeschichte! Felix da Costa musste seinen beschädigten Porsche gar abstellen. Es war der zweite Ausfall des E-Prix nach Sergio Sette Camara, dessen ERT schon auf dem Weg in die Startaufstellung liegengeblieben war und abgeschleppt werden musste.

In Runde 3 holte sich Spitzenreiter Wehrlein bereits seinen ersten von zwei verpflichtenden Attack-Modes. Dadurch fiel er auf Platz 2 hinter Buemi zurück. Der Schweizer tat es ihm jedoch nur einen Umlauf später gleich und fuhr seinerseits durch die Attack-Zone - Wehrlein wieder vorn. Günther sah sich das Ganze in Ruhe an und hielt als Dritter die beiden Jaguar-Fahrer in der Anfangsphase hinter sich, die sich ebenfalls früh ihren ersten Attack-Mode holten.

Frijns crasht im Stadion

Wehrlein holte sich wenig später bereits seinen zweiten Attack-Mode, um seine Pflicht zu erfüllen. Buemi übernahm wieder die Spitze. Dann kam es zum nächsten Unfall: Frijns verlor in Kurve 16 die Kontrolle über seinen Envision und schlug mit der Front in die Barriere ein. Er blieb an einer sehr engen Stelle am Ausgang des Stadions quer auf der Strecke stehen - glücklicherweise unverletzt. Zuerst rief Rennleiter Scott Elkins Full-Course-Yellow aus, wenig später kam das Safety-Car auf die Strecke.

Nach einigen Minuten ging es mit Beginn von Runde 12 im Renntempo weiter. Buemi holte sich bei der nächsten Gelegenheit gleich seinen zweiten Attack-Mode und rutschte wieder hinter Wehrlein. Der Deutsche musste sich nun für zwei Minuten sehr breit machen, um Buemi mit zusätzlicher Leistung hinter sich zu halten. Dies sollte ihm jedoch gelingen. In Runde 15 fuhr auch Günther durch die Attack-Zone, wodurch Nick Cassidy erstmals auf Rang 3 vorrückte und dort auch erst mal bleiben sollte. Dann wurde es etwas ruhiger.

Jean-Eric Vergne (DS Penske) hatte nach 24 von regulär 35 Runden vier Plätze gutgemacht und fuhr zu dieser Zeit auf dem sechsten Platz hinter Mitch Evans. Überraschenderweise musste sich der Jaguar-Pilot eher nach hinten orientieren, als Günther vor ihm angreifen zu können. Wehrlein kontrollierte den E-Prix in dieser Phase mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung auf Buemi. Direkt dahinter lauerte Jaguar-Neuzugang Cassidy auf seine Chance. Zu Angriffen kam es jedoch viele Minuten lang nicht.

Wehrlein lässt in ruhiger 2. Rennhälfte nichts anbrennen

In den Top 3 hatte Wehrlein ein leichtes Energiedefizit gegenüber seinen Kontrahenten. Am besten war in Runde 30 Jaguar-Mann Cassidy aufgestellt. Sein Teamkollege Evans hingegen musste immer weiter abreißen lassen - offenbar bedingt durch ein technisches Problem. Er hielt die Gruppe hinter sich auf. Vergne versuchte vorbeizukommen, doch Evans verteidigte sich an den entscheidenden Überholstellen geschickt. Die Rennleitung gab bekannt, dass das Rennen wegen der Safety-Car-Phase um zwei Runden verlängert würde, also auf insgesamt 37 Umläufe.

In der Viergruppe an der Spitze blieb es weiterhin ruhig: Wehrlein, Buemi, Cassidy und Günther fuhren mit einem gewissen Sicherheitsabstand von jeweils 1,5 Sekunden zueinander. Daran änderte sich auch bis in die letzte Runde nichts. Dann drehte Cassidy wie erwartet noch mal auf und drehte die schnellste Runde. Er kam jedoch nicht näher als eine Sekunde an Buemi heran. Porsche funkte seinem Schützling, er solle auf sein Energiemanagement achten, was jedoch keine Rolle mehr spielen sollte.

So passierte nichts Bemerkenswertes mehr: Wehrlein brachte den Sieg - seinen insgesamt fünften in der Formel E - beim Saisonstart 2024 souverän ins Ziel! Buemi wurde Zweiter vor Cassidy und Günther. Evans verteidigte sich bis zuletzt erfolgreich und sicherte Rang 5 vor Vergne, Jake Hughes und Stoffel Vandoorne. Die beiden Andretti-Fahrer Dennis und Norman Nato komplettierten die Top 10.

In der Gesamtwertung hat Pascal Wehrlein dank Pole-Position und Sieg die Führung übernommen. Die Reihenfolge hinter ihm entspricht dem Rennergebnis. Bei den Teams führt zwar auch Porsche, doch Jaguar folgt auf Rang 2 mit nur zwei Punkten Rückstand. Dritter ist Weltmeister Envision. Vier Teams blieben beim Saisonstart ohne Punkte. Das nächste Formel-E-Rennen findet bereits in zwei Wochen statt (26./27. Januar). Dann startet die Elektroserie zu gleich zwei Nachtrennen in Saudi-Arabien.

Ergebnisse & Zeiten

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

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