Formel E

Formel-E-Pilot Dan Ticktum freut sich auf Gen4: "Es wird ein 'Wow'-Erlebnis werden!"

Jasmin Fromm

Jasmin Fromm

Die Formel E hat Anfang November den Rennwagen der vierten Generation vorgestellt, der ab der Saison 2026/27 zum Einsatz kommen wird. Doch nicht nur die Optik unterscheidet sich: Die Gen4-Boliden werden schneller, leistungsstärker und anspruchsvoller zu fahren sein als ihre Vorgänger. Es ist eine Entwicklung, der Cupra-Kiro-Fahrer Dan Ticktum mit großer Vorfreude entgegenblickt.

Ticktum macht kein Geheimnis daraus, dass er in der Vergangenheit mit den Formel-E-Boliden nicht ganz zufrieden war: "Wir haben zwischen den Autos einige gute Fortschritte gemacht, aber es war kein 'Wow'-Erlebnis", verrät er im Gespräch mit Motorsportweek. Doch die vierte Generation der Formel-E-Autos ist etwas, auf das sich der Brite freut: "Ich habe (bereits) einiges über Gen4 gesehen und nach dem, was ich gehört habe, wird es ein 'Wow'-Erlebnis werden!"

Ticktum: "Das Auto wird verdammt schnell sein!"

"Es wird ein sehr großer Schritt sein", fährt er fort. "Wir sprechen hier zwar von Kilowatt, aber ich spreche von PS (und) es ist ziemlich genau das Doppelte, es geht von 470 auf etwas über 800. Und ohne Gänge hat man diese Leistung natürlich die ganze Zeit, also wird ein Auto, das ständig 800 PS oder so liefert, verdammt schnell sein!"

Die Gen4-Fahrzeuge feiern ihr Renndebüt Ende 2026 zur 13. Saison der Formel E. Doch selbst darüber hinaus sieht Ticktum weiteres Potenzial: "Wir werden auch etwas mehr Abtrieb haben. Hoffentlich sogar schon bei 'Gen4.5' werden wir Semi-Slicks oder sogar Slicks haben."

Die mögliche Einführung von profillosen Slicks anstelle der profilierten Allwetter-Reifen hatte zuletzt auch Formel-E-CEO Jeff Dodds während eines Roundtable-Interviews bestätigt: "Ich wäre überrascht, wenn wir nicht irgendwann ein Formel-E-Auto auf Slick-Reifen fahren sehen. Die Frage ist meiner Meinung nach nicht ob, sondern eher wann."

Andere Rennstrecken für Gen4?

Mit den schnelleren Rennwagen stellt sich auch die Frage, auf welchen Rennstrecken in Zukunft gefahren werden kann: Enge Straßenkurse, die besonders in den ersten Jahren die Identität der Serie ausgezeichnet hatten, sind mit einer solchen Geschwindigkeit nicht mehr fahrbar. Zumindest nicht, wenn den Zuschauer:innen ein schönes, spannendes Rennen geboten werden soll.

Ticktum stellt auch eine Rennstrecke infrage, die in der jetzt anstehenden Saison auf dem Kalender steht: "Wir können vielleicht nicht in Tokio fahren, weil die Strecke zu klein ist – wir müssen das Layout ändern –, aber ich denke, dass schwierige Strecken wie diese mit Allradantrieb, so viel Leistung und einem größeren Auto, das sich dort bewegt, die Männer von den Jungen trennen werden."

Paretta: "Müssen möglicherweise Konfigurationen anpassen"

Bei Elektrofahrzeugen, ungleich ihrer Verbrenner-Gegenstücke, spielt auch das Thema Rekuperation, also Energierückgewinnung eine wichtige Rolle. Das sei auch der Grund, weshalb "wir, wenn wir auf permanenten Rennstrecken fahren (…), oft eine oder zwei Schikanen hinzufügen", beschreibt Beth Paretta, Vize-Präsidentin für Sportliches bei der Formel E kürzlich während eines Interviews. Es gehe darum, "sicherzustellen, dass wir die Geschwindigkeiten und Bremszonen richtig handhaben und aufgrund der Rekuperationsfähigkeit werden wir sehen, wo wir den Attack Mode einsetzen."

Laut Paretta kann es auch sein, dass in Zukunft wieder Rennstrecken auf den Kalender kommen, auf denen in der Vergangenheit bereits Rennen der Formel E stattgefunden haben: "Aber wir müssen möglicherweise die Konfigurationen anpassen, sicherlich bei Straßenrennen, wo wir die Formen der Dinge anpassen können."

Die ersten Hersteller-Testfahrten mit den Gen4-Fahrzeugen haben bereits zuletzt in Monteblanco (Spanien) stattgefunden. Mit der Bekanntgabe der vierten Generation der Formel-E-Wagen ist die Vorfreude auf jeden Fall groß bei Ticktum: "Ich freue mich auf ein Auto, das verdammt schwer zu handhaben sein wird!"

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