Formel E: Porsche setzt Brendon Hartley für Testarbeit ein
Timo Pape
Die Vorbereitungen für den Formel-E-Einstieg von Porsche laufen auf Hochtouren. Kürzlich absolvierte der deutsche Sportwagenhersteller den ersten Rollout mit Neel Jani am Steuer am Stammsitz in Weissach. Wie 'e-racing365' nun meldet, soll demnächst mit Brendon Hartley ein weiterer Porsche-Werkspilot die Chance erhalten, den neuen Porsche-Formel-E-Renner zu testen - ein Vorzeichen für das Stamm-Line-up in der kommenden Saison?
15 Testtage stehen Porsche bis zum Saisonauftakt im Dezember zu, und die müssen effizient genutzt werden. Hartley, zweifacher FIA-Langstrecken-Weltmeister und Le-Mans-Sieger mit Porsche, ist kein Unbekannter im Formel-E-Zirkus. 2017 sammelte der Neuseeländer im Venturi-Boliden erste Erfahrungen in der Elektrorennserie.
Zuletzt bestritt der 29-Jährige zwei durchwachsene Saisons in der Formel 1 im Team von Toro Rosso. Ein neunter Platz beim US-Grand-Prix 2018 in Austin war sein bestes Resultat. Für die aktuelle Formel-1-Saison wurde Hartley als Stammpilot nicht mehr berücksichtigt.
Dennoch kann der Neuseeländer über Langeweile nicht klagen. Bei Ferrari heuerte Hartley an der Seite von Pascal Wehrlein als Simulatorfahrer an, sozusagen als Edelhelfer für Sebastian Vettel. In der WEC geht Hartley für den russischen Rennstall SMP Racing an den Start, wo er am Wochenende die 1.000 Meilen von Sebring bestritt.
Der Neuseeländer soll weiterhin fest in das Entwicklungsprogramm von Porsche für den Formel-E-Einstieg integriert werden. Im Frühjahr stehen umfangreiche Testfahrten in Spanien auf dem Programm, ehe der Porsche-Antriebsstrang bei der FIA homologiert wird. Gut möglich, dass Hartley das zweite Porsche-Cockpit an der Seite von Neel Jani erhält.
Eine endgültige Entscheidung darüber ist aber noch nicht gefallen. Die Porsche-Verantwortlichen üben sich in Geduld, loten aus, wer am besten zu Porsche passt.
Hartley, Evans oder doch Lotterer?
Viele Piloten lechzen nach einem Cockpit bei Porsche. Ein erfahrener Formel-E-Pilot könnte den Zuschlag erhalten. Neben Hartley zählt Mitch Evans vom Jaguar-Team zum engeren Favoritenkreis, der durch seine Verbindung mit seinem Manager Mark Webber ins Gespräch gebracht wurde. Der ehemalige Formel-1-Fahrer ist aktuell Markenbotschafter von Porsche.
Doch auch Techeetah-Pilot Andre Lotterer könnte eine mögliche Option beim Zuffenhausener Hersteller sein, zumal der Deutsche einen Werksvertrag bei Porsche besitzt und immer wieder mit guten Leistungen in der Formel E aufhorchen lässt. Den Deutschen Maximilian Günther, der aktuell die Reservistenrolle im Dragon-Team einnimmt, hat Porsche hingegen nicht auf dem Radar. Kürzlich bestätigte uns Günther im Interview, dass es keinen Kontakt zu Porsche gebe.
Foto: Porsche
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