Formel E

Porsche-Fahrer erklären Stallorder, die zu historischem Erfolg führte: "Das Ergebnis von echtem Teamwork"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Lotterer-Wehrlein-Podium-Mexiko-Konfetti

Der Mexico City E-Prix wurde für Pascal Wehrlein, Andre Lotterer und Porsche zu einer schwarz-rot-goldenen Fiesta auf dem Podium. Beim dritten Lauf der Formel-E-Saison 2022 gewannen die Schwaben zum ersten Mal in der Elektroserie. Am Ende eines historischen Tages blicken die Fahrer und Teamverantwortlichen auch erleichtert auf eine geglückte Stallorder zurück, die den Doppelsieg gegen alle Rivalen absicherte.

Der spätere Rennsieger Wehrlein nahm das Rennen von der Pole-Position auf, fiel jedoch schon am Ende der ersten Attack-Mode-Sequenz hinter Edoardo Mortara (Venturi) zurück. Auch Lotterer verlor vor der Rennhalbzeit Positionen, wodurch Porsche zwischenzeitlich sogar den Anschluss an die Podestplätze zu verlieren schien.

"Am Anfang konnten wir die Pace (der Spitzengruppe um Mortara, Felix da Costa und Vergne) nicht mitgehen", gesteht Wehrlein nach dem E-Prix. "Das lag aber auch daran, dass wir bis zur ersten TV-Einblendung der Energiestände nicht wussten, welches Rundenziel die anderen anpeilten. Ich wollte mich also aus dem Trubel raushalten, um dann am Ende zuzuschlagen."

Kurz vor der Rennhalbzeit wurde allmählich deutlich, dass Porsche mit einer anderen Strategie als alle direkten Rivalen ins Rennen gestartet war. Die Zuffenhausener planten ein 40-Runden-Rennen, die Fahrer von DS Techeetah, Envision und Venturi rechneten hingegen mit 39 Runden. Etwa 15 Minuten vor dem Ende des E-Prix fanden Wehrlein und Lotterer wieder den Anschluss an die Spitzengruppe und übernahmen anschließend sogar die Doppelführung.

Funkspruch an Lotterer: "Halte die Position!"

Dass Andre Lotterer seinen Teamkollegen in den Schlussminuten nicht mehr angriff, lag auch an einer von der Teamführung um den neuen Formel-E-Projektleiter Florian Modlinger verhängten Stallorder. "Halte die Position", wies Renningenieur Fabrice Roussel seinen Schützling am Funk an. Lotterer folgte dieser Anordnung.

"Wir haben unsere Strategie von vornherein auf die gemeinsame Arbeit ausgerichtet - Teamwork eben", erklärte der 40-Jährige während der Pressekonferenz kurz nach dem Rennen. "Darauf haben wir uns immer konzentriert."

"Wir wollten nicht miteinander kämpfen. Das hat als Teamleistung auch gut funktioniert. Mein Fehler in der Qualifikation hat mich von Anfang an in diese Position gebracht. Beim nächsten Mal muss ich mich einfach besser qualifizieren", scherzt Lotterer. "Aber ganz egal: Gratulation an Pascal! Nach der Disqualifikation im letzten Jahr hat er sich diesen Sieg verdient."

Wehrlein dankbar: "Wenn wir gekämpft hätten, wäre die Strategie nicht aufgegangen"

Auch Wehrlein betont nach dem Rennen die geglückte Koordination des Teams. "Ich bekam die Ansage, dass ich mich einfach auf die Pace und die Effizienz fokussieren solle, damit wir unser 40-Runden-Rennen fahren können. Das heutige Resultat ist das Ergebnis von echtem Teamwork. Wenn wir miteinander gekämpft hätten, wäre unsere Strategie nicht aufgegangen. Das ganze Team verdient also diesen Erfolg. Ich freue mich schon auf die nächsten Rennen!"

Der nächste Lauf der Formel E findet nach einer achtwöchigen Pause in Italien statt. Vor dem Rom E-Prix, der für den 9. und 10. April angesetzt ist, liegt Porsche in der Teammeisterschaft auf dem dritten Rang. Pascal Wehrlein und Andre Lotterer rangieren in der Fahrer-WM punktgleich auf den Plätzen 3 und 4.

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