Formel E

Formel-E-Rennleiter erklärt gefährlichen Kran-Fauxpas von Diriyya

Timo Pape

Timo Pape

Samstag, 13:42 Uhr (CET), Saudi-Arabien: Nach einem Unfall von Robin Frijns mit anschließender Safety-Car-Phase gibt die Rennleitung den E-Prix wieder frei. Der Führende, Alexander Sims, beschleunigt wieder auf Renntempo. Dann blendet das TV-Signal über zur Unfallstelle - der havarierte Virgin hängt noch am Abschleppkran, Streckenposten sind auf dem Kurs!

Hörbar erschrocken veranlasst Rennleiter Scot Elkins sofort Full-Course-Yellow, um die Fahrer wieder einzubremsen. Am Ende geht alle glimpflich aus - Glück gehabt, dass Sims und Co. noch nicht an der Unfallstelle waren. Nun erklärt Elkins, wie es zu der Panne kam.

"Unglücklicherweise hat irgendetwas den Abschleppkran blockiert", schildert Elkins bei 'Autosport.com'. "Als er zurückgesetzt hat, konnte er plötzlich nicht weiterfahren. Dann haben wir das im Bild gesehen und mussten noch einmal Full-Course-Yellow ausrufen, um das Problem zu beheben, aber letztlich haben wir den Kran noch rechtzeitig von der Strecke bekommen."

Elkins spricht von einem "Kommunikationsfehler" zwischen den Streckenposten und der Rennleitung: "Wir haben mit den Marshals und den Fahrern gesprochen, und alle meinten: 'Wir schaffen das (rechtzeitig), kein Problem'." Die Abschleppszene - Frijns' Virgin hing zu diesem Zeitpunkt bereits am Kran - habe Elkins über die Kameras permanent beobachtet. "Genau in dem Moment, als das Rennen wieder freigegeben wurde, bekamen wir die Info, dass der Kran blockiert hat."

Sofort wandte sich Elkins via Funk an alle Fahrer und zählte von fünf runter bis zur Full-Course-Yellow-Phase. An seiner Stimme und seiner schnellen Atmung konnten auch die Fernsehzuschauer hören, dass Elkins' Puls in diesem Moment schneller als normal schlug. "Ja, es sah ein bisschen heikel aus, aber am Ende konnten wir die Situation mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln - Safety-Car und FCY - sicher über die Bühne bringen. Wir sind nicht glücklich über das Wie, aber darüber, dass am Ende nichts passiert ist."

Auf das Renngeschehen sollte der Vorfall keine Auswirkungen haben. Sims behauptete seine Führung auch beim nächsten Neustart und brachte letztlich souverän seinen ersten Formel-E-Sieg nach Hause. Dem Rennleiter Elkins dürfte der Diriyya E-Prix trotzdem noch lange im Gedächtnis behalten.

Foto: voestalpine

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