Formel E rudert zurück: 250 kW doch erst in Saison 5
Timo Pape
Wie die Formel E am Freitag offiziell mitteilte, kann man die selbstgesteckten Ziele in Sachen Entwicklungstempo nicht einhalten. Mitte dieser Woche hatte die FIA das Technische Reglement für 2016 herausgegeben, das eine Erhöhung der Maximalleistung von 200 auf 250 kW zur dritten Saison vorsah. "Obwohl es gewisse Spielräume im Technischen Reglement gibt, (…) haben wir uns entschieden, die Erhöhung der Leistung etwas konservativer angehen zu lassen", heißt es nun.
So solle der maximale Output in Saison drei zunächst bei 200 kW (272 PS) bleiben. Im Folgejahr wird die Leistung auf 220 kW erhöht (knapp 300 PS), bevor man schließlich erst in Saison fünf mit 250 kW (340 PS) plant. Damit weicht die Formel E weiter von ihrer ursprünglichen "Technical Roadmap" ab. Darin waren bereits für Saison drei 250 kW vorgesehen, bevor man im fünften Meisterschaftsjahr auf 300 kW erhöht hätte.
Während die Formel E in Sachen Marketing sogar schneller wächst als erhofft, hat man die technische Seite offenbar überschätzt. Der Hauptgrund für die Verzögerung: Die Entwicklung der Batterie ist schlichtweg noch nicht weit genug vorangeschritten. "Wir haben die Performance der Batterien sowie die Kosten für deren Weiterentwicklung genau analysiert…", heißt es. Infolgedessen sei man zu dem Schluss gekommen, der Entwicklung die nötige Zeit einzuräumen.
Die Batterie wird bis Saison fünf von Williams Advanced Engineering entwickelt und allen Teams bereitgestellt. Auch hier ruderte die Formel E vor wenigen Monaten zurück, denn eigentlich hätte die Entwicklung des Energiespeichers schon mit Saison drei in die Verantwortung der verschiedenen Hersteller der Elektroserie überwandern sollen.
Die verfügbare Gesamtmenge Energie pro Rennen bleibt, wie schon berichtet, vorerst bei 28 kWh - ebenfalls entgegen dem ursprünglichen Plan. Ein Faktor wird dann aber doch noch erhöht: die Energie, die beim Bremsen rückgewonnen (rekuperiert) und in die Batterie eingespeist wird. Bisher war sie auf 100 kW limitiert, künftig sind 150 kW erlaubt. Damit steht den Fahrern zumindest etwas mehr Energie im Rennen zur Verfügung, wodurch die Formel E in der Konsequenz doch noch schneller werden dürfte.
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