Formel E in Saudi-Arabien: Mercedes-Fahrer Stoffel Vandoorne holt erste Pole-Position der Saison 2022
Timo Pape
Stoffel Vandoorne hat das erste Formel-E-Qualifying im neuen Format gewonnen. Der Mercedes-Pilot setzte sich in allen Duellen und letztlich auch im Finale gegen Jake Dennis durch und sicherte sich damit die Pole-Position zum Freitagsrennen in Saudi-Arabien. Porsche-Fahrer Andre Lotterer kam hinter Nyck de Vries auf den vierten Startplatz. Edo Mortara verunfallte am Ende der Gruppenphase.
Gruppe A
Das erste Qualifying im neuen Format begann noch bei Tageslicht. Die ersten elf Fahrer in Gruppe A gingen um 13:40 Uhr deutscher Zeit auf die Strecke und hatten nun zwölf Minuten Zeit, um ihre bestmögliche Rundenzeit zu setzen. Nach den ersten Versuchen behauptete Robin Frijns die erste Position vor Sam Bird und Lucas di Grassi. Doch schon jetzt war klar, dass die seriösen Versuche so spät wie möglich stattfinden würden, wenn die Strecke am schnellsten ist.
Als die letzten Sekunden herunterliefen, versuchten einige Piloten, möglichst spät noch über die Startlinie zu kommen - ein gewohntes Bild in der Formel E. Letztlich schaffte Robin Frijns die schnellste Rundenzeit und zog als Erster in die Duellphase ein. Neben ihm schafften es außerdem Sam Bird, Stoffel Vandoorne und Oliver Rowland. In den Startreihen 5 bis 11 landeten Lucas di Grassi, Pascal Wehrlein, Jean-Eric Vergne, Sergio Sette Camara, Oliver Askew, Oliver Turvey und Sebastien Buemi - schwache Leistung des Schweizers.
Gruppe B
In Gruppe B kam die zweite Hälfte des Formel-E-Starterfeldes an die Reihe - erneut ein Fahrer pro Team. Gegen Halbzeit übernahm Nyck de Vries die Spitze und war damit bereits nur 0,001 Sekunden langsamer als Frijns in Gruppe A. Die Strecke war somit schon schneller geworden als noch in Gruppe A. Hinter dem amtierenden Meister folgten Nick Cassidy, Jake Dennis und Andre Lotterer. Dann drehte Edo Mortara eine schnelle Runde, erreichte Platz 6 - und verunfallte wenig später.
There's a yellow flag at the end of the session after @edomortara hits the wall.
— ABB FIA Formula E World Championship (@FIAFormulaE) January 28, 2022
The @VenturiFE driver is ok and out of the car!
?? 2022 #DiriyahEPrix pic.twitter.com/bTxbGthkpb
Der Venturi-Pilot schlug in Kurve 1 mit stehenden Rädern in die TecPro-Barriere ein. Mortara blieb dabei unverletzt. An der Unfallstelle wurden nun jedoch gelbe Flaggen geschwenkt, weshalb viele Fahrer keine schnelle Runde mehr setzen konnten. Max Günther verbesserte sich trotzdem noch auf Platz 5. Somit zogen de Vries, Cassidy, Dennis und Lotterer in die Duellphase ein. Hinter Günther und Mortara schieden aus: Mitch Evans, Antonio Felix da Costa, Alexander Sims, Dan Ticktum und Antonio Giovinazzi.
Die Duellphase im Überblick
Viertelfinale
VF1: Robin Frijns vs. Andre Lotterer
Im ersten Qualifying-Duell der Formel-E-Geschichte trat Robin Frijns, Sieger in Gruppe A, gegen Andre Lotterer an, der als Vierter in Gruppe B in die K.o.-Phase eingezogen war. Wegen Reparaturen an der Unfallstelle mussten sich beide jedoch noch ein paar Minuten gedulden. Dadurch kühlten auch die Reifen ab, weshalb Porsche die Gummis am Auto mit der Startnummer 36 noch einmal wechselte.
Lotterer legte mit einer guten Pace vor und war virtuell die meiste Zeit der Runde vorn. Zwischenzeitlich war Frijns schneller, doch am Ende setzte sich der Porsche-Pilot mit mehr als einer Zehntelsekunde Vorsprung durch und zog ins Halbfinale ein.
VF2: Jake Dennis vs. Sam Bird
Im zweiten Duell ging Sam Bird zuerst auf die Strecke und war wohl vor allem aufgrund der "Track Evolution" schneller als Lotterer und Frijns. Für Jake Dennis reichte seine Leistung dennoch nicht: Der Andretti-Fahrer behielt mit knapp zwei Zehntelsekunden Vorsprung die Oberhand und traf damit im Halbfinale 1 auf Lotterer.
VF3: Stoffel Vandoorne vs. Nick Cassidy
In Viertelfinale 3 sah es lange Zeit danach aus, als würde sich Nick Cassidy im Envision mit einer ordentlichen Runde durchsetzen. Im letzten Streckenabschnitt schaffte es jedoch Vandoorne und kam weiter. Mercedes damit im Halbfinale.
HIGHLIGHTS from our FIRST EVER qualifying showdown in 60 seconds ⚔️⚡️
— ABB FIA Formula E World Championship (@FIAFormulaE) January 28, 2022
Which battle in our all-new duels format did you enjoy the most? ? pic.twitter.com/Zg58S98eKy
VF4: Oliver Rowland vs. Nyck de Vries
Oliver Rowland, der beide Freien Trainings gewonnen hatte, leistete sich zu Beginn seiner Runde einen Rutscher, der ihn gut eine halbe Sekunde kostete. Eine Bestzeit in Sektor 2 half ihm nicht mehr. Nyck de Vries setzte sich mit mehr als sieben Zehntelsekunden Vorsprung durch und traf damit im zweiten Halbfinale ausgerechnet auf seinen Mercedes-Teamkollegen Vandoorne.
Halbfinale
HF1: Andre Lotterer vs. Jake Dennis
Das erste Halbfinale brachte einen Kantersieg hervor: Jake Dennis nahm Andre Lotterer mehr als sechs Zehntelsekunden ab und zog ins Finale ein.
HF2: Stoffel Vandoorne vs. Nyck de Vries
Im Halbfinale der "Silberpfeile" erwischte Nyck de Vries den besseren Start. Dann kam der Niederländer spektakulär ins Rutschen, fing seinen Mercedes aber ab. Dennoch verlor er viel Zeit, die er nicht mehr aufholen konnte. Vandoorne brachte einen Vorsprung von vier Zehntelsekunden ins Ziel und manövrierte sich damit zu Jake Dennis ins Finale um die Pole-Position.
Finale: Jake Dennis vs. Stoffel Vandoorne
Nach einer fünfminütigen Pause mit Reifenwechseln ging im ersten Qualifying-Finale der Formel E Jake Dennis als Erster auf den Kurs. Der Brite kam zunächst besser zurecht und lag virtuell in Führung. Dann holte Stoffel Vandoorne jedoch auf und fuhr sogar einen Vorsprung heraus. Letztlich war er drei Zehntelsekunden schneller als Dennis und sicherte sich die erste Pole-Position der Saison sowie drei WM-Punkte.
Take a look at that FINAL DUEL between @svandoorne and @JakeDennis19 ?⚡️
— ABB FIA Formula E World Championship (@FIAFormulaE) January 28, 2022
What did you think of the new qualifying format? ⚔️
?? 2022 #DiriyahEPrix | @MercedesEQFE @AVAXAndrettiFE pic.twitter.com/5sFBQ4W6Vb
Der erste Saisonlauf beim Diriyya E-Prix beginnt um 18 Uhr deutscher Zeit. Erstmals zeigt ProSieben das Rennen live im Free-TV. ran.de bietet einen deutschsprachigen Livestream an. Zudem kannst du die Action im Liveticker auf e-Formel.de verfolgen.
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