Formel E: Sebastien Buemi holt Pole-Position von Marrakesch
Timo Pape
Sebastien Buemi hat sich die Pole-Position von Marrakesch gesichert. Der Formel-E-Vizemeister in Diensten von Renault e.dams setzte sich in der Super-Pole gegen Sam Bird, Felix Rosenqvist, einen bemerkenswert starken Jose Maria Lopez im unterlegenen Dragon sowie seinen ewigen Rivalen Lucas di Grassi durch. Nach einem verkorksten Saisonauftakt in Hongkong ist Buemi damit zurück im Geschäft und spielte bereits die ersten drei Punkte auf sein Konto.
Überschattet wurde das Qualifying von zwei Unfällen, die glücklicherweise beide glimpflich ausgingen. Zunächst krachte Nick Heidfeld mit seinem Mahindra seitlich in die Streckenbegrenzung. Der Deutsche musste mit gebrochener Frontaufhängung aufgeben, sein beschädigtes Elektroauto wurde abtransportiert. "Es war einfach mein Fehler, ein großes Sorry an das Team", sagte Heidfeld wenig später. "Das Auto hat ziemlichen Schaden genommen, aber meine Jungs haben es drauf. Die werden es schon rechtzeitig zum Rennen fertig kriegen, da habe ich keine Bedenken." Am Ende Startplatz 18 für ihn.
Anschließend erwischte es Antonio Felix da Costa. Der Portugiese fuhr über eine Unebenheit und verlor dadurch entscheidende Meter beim Bremsen. Er raste mit relativ hoher Geschwindigkeit mit der rechten Front in den Reifenstapel und beschädigte seinen Andretti erheblich. Daniel Abt, der zu diesem Zeitpunkt der Schnellste Mann im ersten Sektor war, musste ebenso wie Oliver Turvey seine Runde abbrechen. Der Deutsche bekam zwar noch eine zweite Chance, kam damit aber nur auf Platz acht.
Highlights from qualifying for the 2018 ABB FIA Formula E #MarrakeshEPrix - lights out at 4pm local time >> https://t.co/zm4M8wIRFr pic.twitter.com/FbmFmY1USm
— ABB FIA Formula E Championship (@FIAFormulaE) 13. Januar 2018
Gruppe 1 gehörte ganz klar dem Meister sowie einem Formel-E-Rückkehrer. Lucas di Grassi setzte sich mit einer starken Runde an die Spitze, die ihn als Zweiten in die Super-Pole bringen sollte. Ein Ausrufezeichen hinterließ auch Jose Maria Lopez: Der Argentinier brachte seinen weißen Dragon als Dritter durch die Gruppenphase - während Teamkollege Jerome d'Ambrosio nur 16. wurde. Was sich wohl der abgewanderte Neel Jani gedacht haben mag, als sein Nachfolger plötzlich um die Pole-Position kämpfte? Eine enttäuschende Runde lieferte Andre Lotterer ab - Startplatz 17 für den Deutschen.
In Gruppe 2 zogen Buemi, Alex Lynn und Luca Filippi in die Top 5 ein.
Dann kamen die Top 5 der Meisterschaft. Obwohl bis dahin sehr unauffällig, ließ es Felix Rosenqvist krachen. Der Schwede holte in allen drei Sektoren die Bestzeit, während Mahindra-Kollege Heidfeld crashte. Bird holte sich einen eigentlich enttäuschenden fünften Platz, zog damit später allerdings wider Erwarten in die Super-Pole ein. Jean-Eric Vergne kam nicht über Rang 13 hinaus. "Wir müssen das Auto wirklich verbessern, wenn wir heute Nachmittag noch irgendwie aufs Podium kommen wollen", kommentierte der Techeetah-Fahrer wenig später.
Pleiten, Pech & Pannen in der Super-Pole
Aus der letzten Gruppe schaffte es niemand mehr in den finalen Shoot-out. Abt brachte im zweiten Versuch nach der roten Flagge wie beschrieben keine Topzeit mehr zustande, und die beiden Jaguar-Piloten scheiterten knapp an der Super-Pole. "Das ist ein bisschen schade, nachdem es im Training wirklich gut aussah", sagte Evans daraufhin, der als Neunter zwei Plätze hinter Teamkollege Nelson Piquet jr. starten wird. Die Pace der "Raubkatze" ist trotzdem da und könnte die beiden Fahrer im Rennen noch weiter nach vorne tragen.
Sam Bird eröffnete die Super-Pole mit einer eigentlich nur durchschnittlichen Runde. Buemi übertrumpfte ihn direkt im Anschluss, doch Bird sollte fortan von Fehlern der Konkurrenz profitieren. Lopez konnte sein Kunststück aus der Gruppenphase nicht wiederholen, und Rosenqvist trug es auf seiner schnellen Runde zu weit hinaus, sodass er wichtige Zeit verlor und nur Dritter wurde.
Lucas di Grassi hingegen war zwischenzeitlich virtuell schneller als Buemi, bis ihn ein Problem ereilte. "Wir hatten erneut ein Zuverlässigkeitsproblem mit dem Antriebsstrang - mehr oder weniger das gleiche wie in Hongkong", klagte der Audi-Fahrer nach der Session. "Wir hätten zumindest in die erste Reihe fahren können." Nichtsdestotrotz haben beide Audi eine sehr gute Pace und werden sich im Rennen voraussichtlich nach vorn kämpfen können.
Das Rennen von Marrakesch beginnt um 17 Uhr deutscher Zeit - zu sehen bei Eurosport. Leiste uns gern in unserem Formel-E-Live-Ticker Gesellschaft.
Foto: Shivraj Gohil/ Spacesuit Media
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