Offiziell: Formel E fährt in Berlin nahe Alexanderplatz
Timo Pape
Die Formel E wird in diesem Jahr in unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz in Berlin fahren. Das bestätigte die Formel E am heutigen Montagnachmittag. Auch ein Kurs auf der Straße des 17. Juni war ursprünglich diskutiert worden, letztlich entschieden sich die Verantwortlichen aber für die Karl-Marx-Allee. Die wichtigste Nachricht für alle deutschen Fans lautet: Es gibt auch dieses Jahr ein Formel-E-Rennen in Deutschland.
Am angepeilten Termin hat sich indes nichts geändert: Die Formel E wird am Samstag, dem 21. Mai 2016, in Berlin-Mitte fahren. Eine finale Abnahme der Strecke durch die Berliner Stadtvertreter sowie die sogenannte Homologation durch die FIA stehen noch aus, gelten aber als Formsache.
Die Karl-Marx-Allee, auf der auch die Teams ihre Boxen errichten werden, dient sowohl als Start- und Zielgerade als auch als Gegengerade. Verbunden werden die beiden Straßen durch eine Kehre kurz vor der Einfahrt zur Boxengasse. Würden die Piloten weiter geradeaus fahren, kämen sie direkt am Alexanderplatz an.
Am anderen Ende der beiden Geraden liegt der Strausberger Platz - ein großer Autokreisel mit einem Brunnen in der Mitte, der unter dem Namen "Schwebender Ring" bekannt ist. Bevor die Fahrer den Platz erreichen, müssen sie jedoch die Kurven 2 und 3 nehmen - die einzige Schikane des Stadtkurses.
Nach der Einfahrt in den Kreisel biegen die Autos nach rechts auf die Lichtenberger Straße ein. Wenige hundert Meter später kreuzt die Singerstraße. An dieser Stelle wendet die Formel E in einer zweiten Kehre. Somit geht es parallel auf der Lichtenberger Straße zurück zum Kreisel.
Dort angekommen führt die Strecke in einer gezogenen Linkskurve quasi direkt über den Strausberger Platz und mündet erneut in die Lichtenberger Straße. Diesmal geht es jedoch schon nach wenigen Metern - auf Höhe Neue Weberstraße - in die Haarnadelkurve. Dann zurück in den Kreisel und schließlich wieder auf die Start-/Zielgerade. Insgesamt kommt die Strecke damit auf elf Kurven und eine Gesamtlänge von 2,030 Kilometern.
Tempelhof ade
Der Berlin ePrix stand lange Zeit mit einem Fragezeichen im Rennkalender der zweiten Formel-E-Saison. Im vergangenen Jahr hatte die Elektroserie auf dem alten Flughafengelände Tempelhof Station gemacht. Nachdem die dortigen Hangars allerdings zu Flüchtlingsunterkünften umfunktioniert worden sind, musste die Formel E ausweichen.
Auch der Norisring in Nürnberg sowie ein Stadtkurs in München standen zur Debatte. Letztlich betonten die Verantwortlichen der Formel E aber immer wieder, dass sie ein Rennen in der Hauptstadt bevorzugen würden. Der Straßenkurs auf der Karl-Marx-Allee ist die logische Konsequenz.
Der Kurs ist sehr zentral gelegen und gleichermaßen für die Berliner als auch für Touristen gut erreichbar. Sowohl Busse als auch S- und U-Bahnen halten am Alexanderplatz, der durch den markanten Berliner Fernsehturm in direkter Nähe weltweit bekannt ist.
Tickets für die Formel E in Berlin
Der Kartenverkauf für den Berlin ePrix hat bereits begonnen. Tickets gibt es in verschiedenen Preiskategorien über diesen Link. Der vergünstigte "Early Bird"-Tarif ist bis zum 29. April verfügbar, anschließend werden die Kartenpreise angehoben. Kinder im Alter von sechs Jahren oder jünger erhalten freien Eintritt zum Rennen.
Aktuell sieht die Kartenauswahl bei Ticketmaster wie folgt aus. Die Kategorie "Bronze" (18 bis 20 Euro) berechtigt zu einem Stehplatz entweder am Ende der Start- und Zielgeraden oder ringsherum um den Strausberger Platz (außen). Der Status "Silber" (40 bis 42 Euro) bietet Sitzplätze auf einer Tribüne, die sich am Ende der Gegengeraden und somit nahe der Kurvenkombination 2 und 3 befindet.
Die "Gold"-Tribüne wird hinter der zweiten Kehre (Kurven 5 und 6) aufgestellt und kostet 60 Euro pro Platz. Wer optimale Sicht auf das Starterfeld haben möchte, muss 75 Euro für die Kategorie "Platin" auf den Tisch legen. Inwiefern sich die Preise nach dem 29. April erhöhen, ist unklar. Auch bleibt abzuwarten, ob der Veranstalter bei hoher Nachfrage wie schon 2015 weitere Tribünen aufstellt. Dann wären zum Beispiel weitere Plätze innerhalb des Kreisels vorstellbar.
Eine vierköpfige Familie (zwei Erwachsene mit einem Kind zwischen sieben und 16 sowie einem Kind unter sechs Jahren) erhalten ein Ticket für 58 Euro zum Frühbuchertarif. Bei der Berliner Formel-E-Premiere im Jahr 2015 fanden sich gut 20.000 Zuschauer an der Strecke ein. Es wird sich zeigen, wie viele Fans die zentrale Location diesmal anziehen wird.
Stimmen zum Berlin ePrix
Der deutsche Nachwuchsfahrer Daniel Abt hat sich sofort mit der neuen Stadtstrecke in Berlin angefreundet: "Die Formel E hat nicht nur eine grandiose neue Location gefunden, sondern gleichzeitig eine Rennstrecke mit jeder Menge Charakter erschaffen. Das Layout sieht spannend aus: Mit den langen Geraden und engen Haarnadelkurven dürfte es ein spannendes Rennen geben."
"Als wir zum letzten Mal in Berlin waren, haben wir ein Restaurant und eine Bar in der Nähe des Alex besucht, und nun fahren wir genau in diesem Stadtteil mit der Formel E. Jetzt, da das Streckenlayout von Berlin bekannt ist, freue ich mich noch mehr auf mein Heimrennen", sagt Abt.
Auch Formel-E-Boss Alejandro Agag ist vom neuen Austragungsort der Formel E überzeugt: "Es ist fantastisch, dass wir eine neue Location in Berlin finden konnten. Ich möchte allen Beteiligten dafür danken. Deutschland ist ein unheimlich wichtiger Markt für die Formel E. Ich bin sicher, dass das Rennen die Vorstellungskraft der deutschen Fans wecken und zu einem großen Erfolg wird."
Hans-Jürgen Abt, Teamchef des deutschen Rennstalls Abt Schaeffler Audi Sport fügt hinzu: "Eine tolle Nachricht, dass wir auch in dieser Saison in Berlin starten. Die Formel E hat damit wieder bewiesen, wie flexibel sie auf Herausforderungen reagieren kann. Natürlich hatte Tempelhof seinen eigenen Charme, aber auch die neue Strecke direkt am Alex hat das Zeug zu einem Highlight im Kalender. Der Kurs liegt mitten in der Stadt, die Menschen werden zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu uns kommen. Eines ist sicher: Die Formel E und damit die Elektromobilität sind ab jetzt Gesprächsthema in unserer Hauptstadt."
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben