Formel E streicht Rookie-Trainingsregel, zusätzliche Session in Rom geplant
Tobias Bluhm
Dass 2023 bei mindestens zwei Freien Trainings Nachwuchsfahrer:innen zum Einsatz kommen sollten, sorgte schon vor dem Start in die laufende Formel-E-Saison für Unruhe im Fahrerlager. Nun konnten die Teams der Elektroserie einen Erfolg bei Verhandlungen mit der FIA verbuchen: Die kontrovers diskutierte Rookie-Regel wird gestrichen. Stattdessen soll beim Rom E-Prix eine zusätzliche Trainingssession stattfinden.
Wie ein Sprecher der Serie gegenüber 'e-Formel.de' bestätigte, werde es anstelle von zwei verpflichtenden Trainingseinsätzen für Rookies ein "Nulltes Freies Training" in Italien geben, an dem ausschließlich Pilot:innen teilnehmen dürfen, die noch keine Formel-E-Rennerfahrungen gemacht haben. In der vergangene Woche hatte zuerst 'The Race' über die Einigung berichtet.
Das Training in Rom soll laut unseren Informationen am Freitag vor dem ersten Rennen stattfinden und wie die übrigen Trainingssessions eine halbe Stunde dauern. Jedes Team soll dabei lediglich ein Cockpit besetzen, sodass insgesamt elf Fahrer:innen am Training teilnehmen. Anschließend überlassen sie für das verbleibende Rennwochenende wieder den Stammpiloten die Fahrzeuge, die mit dem planmäßigen 1. Freien Training am selben Tag in das vorletzte Wochenende der Saison 2023 starten werden.
Die Regeländerung ist das Ergebnis von wochenlangen Verhandlungen hinter den Kulissen der Formel E. Die FIA hatte zunächst vorgeschlagen, dass die Teams in zwei Freien Trainings ihre Cockpits Fahrer:innen überlassen, die noch keinen Lauf in der Elektroserie bestritten haben. Eine ähnliche Regelung gibt es seit Jahren in der Formel 1, in der den Rennställen jedoch deutlich mehr Trainingszeit zur Verfügung steht. Da die Rookie-Trainings den Formel-E-Stammpiloten angesichts der ohnehin knappen "Track-Time" wertvolle Erfahrungen rauben würden, sträubten sich die Rennställe der Elektroserie gegen die neue Regel - mit Erfolg.
Eine weitere Testgelegenheit für Nachwuchsfahrer:innen wird die Formel E beim Berlin E-Prix anbieten. Dort ist am Montag nach dem Rennen ein eigener Testtag für Rookies geplant, wie wir in der vergangenen Woche berichteten.
"Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, nachdem der Rookie-Status in den letzten zwei Jahren aus verschiedenen Gründen etwas gelitten hat", sagt David Beckmann gegenüber 'e-Formel.de'. Der Deutsche ist derzeit Reservefahrer für die Teams Porsche und Andretti und gilt sowohl für den Rookie-Test als auch beim Nachwuchs-Training in Rom als geeigneter Kandidat beider Teams.
Für den 22-Jährigen seien die Gelegenheiten wichtig, um sich sowohl beim eigenen Team als auch bei anderen Rennställen ins Gespräch zu bringen. "Da kann man einen Marktwert aufbauen, das ist für mich sehr wichtig. Deswegen hoffe ich sehr, dass ich in den nächsten Wochen zusammen mit Porsche und Andretti eine Lösung finde, um dort die Chance zu bekommen zu fahren."
Zunächst steht für Beckmann jedoch die Rennvorbereitung auf den Kapstadt E-Prix an, bei der er Porsche und Andretti unterstützt. Das erste Formel-E-Rennen in Südafrika ist für den 25. Februar angesetzt.
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