Formel E

Formel E: Teamchef Dilbagh Gill trennt sich überraschend von Mahindra Racing

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Formula-E-Team-Principal-Dilbagh-Gill-Monte-Carlo

Seit der ersten Saison leitete Dilbagh Gill Mahindra Racing als Teamchef in der Formel E. Nun hat sich der Inder jedoch überraschend von seinem Rennstall getrennt. In einem Statement, das 'e-Formel.de' vorliegt, dankt Mahindra Gill für die Zusammenarbeit in den vergangenen acht Saisons. Ein Nachfolger für die Saison 2023 ist noch nicht gefunden.

Laut Medienberichten soll Gill nicht nur das Rennsportteam verlassen haben, sondern die gesamte Mahindra-Gruppe. Welche strukturellen Änderungen hinter den Kulissen zum Abgang Gills geführt haben, ist derzeit ebenso wenig bekannt wie der Name eines/einer möglichen Nachfolger:in an der Spitze des Formel-E-Rennstalls.

Interimsmäßig könnte Performance-Leiter Joseph Holden die Geschäfte des indischen Gen3-Herstellers fortführen. Beim Berlin E-Prix 2020 wurde Gill vom damaligen Teammanager David Clarke sowie Chefingenieur Toni Cuquerella ersetzt, als er sich nach einem positiven Corona-Test in einem Hotelzimmer isolieren musste. Clarke hat das Team inzwischen jedoch verlassen.

Mahindra dankt Gill für "harte Arbeit & Loyalität"

Mahindra kommentiert die Trennung von Gill in einem Tweet sowie in einem schriftlichen Statement, das 'e-Formel.de' vorliegt. "Wir danken Dilbagh für seinen Beitrag, seine harte Arbeit und Loyalität", so der Rennstall. "Nach neun Jahren in der Rolle des Geschäftsführers und Teamchefs unseres Formel-E-Teams, in denen er 100 Rennen, fünf Rennsiege und 23 Podiumsplätze betreute, zieht Dilbagh weiter."

Weiter heißt es: "Wir wünschen ihm alles Gute für seine zukünftigen Herausforderungen. Er wird immer ein Teil unserer elektrischen Geschichte sein. Mahindra Racing wird seinen neuen CEO zu gegebener Zeit bekannt geben."

Mehrere Gen3-Testfahrten im September

Gill war über 16 Jahre bei der Mahindra-Gruppe angestellt, zunächst als Verantwortlicher für die Sport- und Beratungsbeziehungen des Subunternehmens Tech Mahindra in den USA. In dieser Funktion verantwortete er unter anderem die IT-Operationen bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika. Später wurde er zum Teamchef des Formel-E-Teams ernannt, das 2013 gegründet und 2014 erstmals an den Start ging. Zwischen 2016 und 2018 leitete Gill zudem die Team- und Herstellervereinigung der Elektroserie.

Trotz überschaubaren Erfolgen in der Saison 2022 verhandelte er mit dem deutschen Team ABT Sportsline ein Abkommen über die Belieferung mit Kundenmotoren. Mit Beginn der Gen3-Ära (14. Januar 2023) werden die Bayern demnach Mahindra-Antriebsstränge einsetzen. Diese Einigung bleibt vom Wechsel in der Mahindra-Chefetage unberührt.

Die Entwicklung des Mahindra-Motorenpakets schritt seit dem Ende der Saison 2022 in hohem Tempo fort. Erst in der vergangenen Woche absolvierte der Hersteller einen Gen3-Filmtag in Großbritannien, bei dem der neue Fahrer Lucas di Grassi erstmals im Auto seines neuen Arbeitgebers saß. In der kommenden Woche ist ein zentraler Herstellertest der FIA in Varano (Italien) geplant, zu dem neben di Grassi auch Stammfahrer Oliver Rowland reisen soll.

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