Formel E

Formel-E-Teams warnen vor Wettrüsten mit großen Herstellern

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Es steht außer Frage, dass der Super-Sommer 2017 der endgültige Durchbruch für die Formel E gewesen ist. Nicht nur fiel im vergangenen Monat die mit Spannung erwartete Meisterschaftsentscheidung der dritten Saison - vor allem bekannten sich Mercedes und Porsche klar zur Formel E. Vor dem Einstieg der deutschen Giganten warnen die bestehenden Teams der Elektroserie jedoch vor einer Kostenexplosion. Der Appell: Jetzt bloß nichts überstürzen!

In nur wenigen Jahren wird die Formel E die wohl namhafteste Startaufstellung im weltweiten Motorsport haben. Neben Renault, DS (Citroen), BMW, Audi und Jaguar stellen sich ab 2019 auch Mercedes und Porsche an der Startampel an. Und zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht sogar noch Maserati und Nissan - so die Gerüchteküche. Die große Konkurrenz könnte in ein teures Wettrüsten zwischen den Herstellern resultieren.

"Die Formel E ist noch sehr jung. Wir müssen also auch auf die Serie aufpassen wie auf ein junges Kind", erklärt Renaults Technischer Direktor Vincent Gaillardot stellvertretend für die Formel-E-Team-Vereinigung bei 'Motorsport.com'. "Einige der neuen Konstrukteure haben schon erklärt, dass sie gerne mehr Entwicklungsspielraum haben wollen. Das müssen wir aber mit aller Kraft verhindern, sonst steht sich die Serie beim Wachstum selbst im Weg."

Selbstverständlich seien steigende Kosten eine große Sorge der bestehenden Teams. Neben einer Entwicklungsfreigabe für das Chassis und die damit verbundene teure Aerodynamik sorgt sich Gaillardot in erster Linie um die Batterie: "Viele unterschätzen die Komplexität einer Batterie. Williams hat in den letzten Jahren einen exzellenten Job gemacht, McLaren arbeitet ebenso mit Hochdruck am neuen Aggregat. Eine Freigabe für die Batterieentwicklung sollte meiner Meinung nach ein Projekt für die langfristige Zukunft werden - aber noch nicht jetzt."

Der Schlüssel zu stetigem Wachstum sei die Einhaltung des Entwicklungszeitplans. Die "Technical Roadmap", die von der FIA in Zusammenarbeit mit den zehn Formel-E-Rennställen ausgearbeitet wurde, soll eine kontinuierliche Entwicklung der Serie auf der technischen Seite gewährleisten. So werden von Saison zu Saison neue Auflagen für die Motoren, das Gewicht oder die Reifen gestellt, um das befürchtete Wettrüsten zu verhindern. "Wenn wir uns an diesen Zeitplan halten", weiß Virgins Teamchef Alex Tai, "hat die Formel E eine fantastische Zukunft. Es liegt jetzt an den Anteilseignern, dafür zu sorgen, dass wir ein fairen Wettbewerb beibehalten können."

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