Formel-E-Test in Valencia 2025: Mortara & Ticktum gewinnen Sessions, Müller die Rennsimulation
Tim Neuhaus
Jack Morrison / Spacesuit Media
Nachdem es am Montag nur eine Session am Nachmittag gab, folgen am Dienstag zwei. Die schnellste Rundenzeit am Vormittag fuhr Edoardo Mortara. Der Schweizer war mit seiner Rundenzeit von 1:21.493 Minuten einen Zehntelsekunde schneller als sein Teamkollege Nyck de Vries auf Platz 2. Am Nachmittag fuhr Dan Ticktum die schnellste Rundenzeit, Nico Müller wurde als Sieger der Rennsimulation gewertet.
Die Rundenzeiten von gestern waren am heutigen Tag schnell erreicht. Bereits nach 15 Minuten kratzte Nyck de Vries an einer 1:21er-Zeit. Es sollte nur eine weitere Viertelstunde dauern, bis Mortara den gestrigen Rundenrekord unterbieten konnte. Wenig später übernahm Müller die Führung. Seine schnellste Rundenzeit war 1:21.848 Minuten, diese hatte bis zum Ende der Session Bestand und reichte für Platz 5.
Mahindra und Porsche legen vor
Pascal Wehrlein schaffte es, die spanische Strecke in Valencia eine Zehntelsekunde schneller als sein Teamkollege zu umrunden und übernahm ebenfalls kurz die Führung. Nach einer Stunde fuhr Nyck de Vries eine weitere neue Bestzeit und konnte beide Porsche zwei Zehntelsekunden hinter sich lassen. Eine weitere Stunde später übernahm Mortara mit einer neuen Bestzeit und dem neuen Streckenrekord die Spitze.
Mahindra startete somit stark in die Testfahrten von Valencia. Bereits am Montag haben beide Fahrer in den ersten Fünf gelegen. Auch Porsche konnte überzeugen: Wehrlein gelang am Montag die Bestzeit und heute Platz 4. Müller konnte Boden auf seinen Teamkollegen gutmachen und fährt nun auf Augenhöhe mit ihm. Andretti und Dennis machten mit zwei dritten Plätzen in den bisherigen Sessions auch einen kompetitiven Eindruck.
Oliver Rowland verursacht kurz vor Schluss den Session-Abbruch
Wichtige Zeit zum Lernen war diese Session auch heute wieder für die neuen Stammfahrer. Pepe Marti wurde erneut Letzter, Felipe Durgovich und Joel Eriksson belegen lediglich Platz 18 und 17. Ihre Teamkollegen schafften es alle, einen Platz unter den ersten Zehn zu erobern. Nach Problemen am gestrigen Tag konnte Taylor Barnard heute Vormittag den siebten Rang belegen, gefolgt von seinem Teamkollegen Maximilian Günther.
Keine fünf Minuten vor Sessionende, wo die Fahrer allesamt für die letzten schnellen Runden wieder auf die Strecke fuhren, musste Rowland das Auto abstellen. Der Grund dafür war wohl ein technischer Defekt. Stehen geblieben ist der Weltmeister nach der letzten Schikane auf der Start-Ziel-Geraden. Infolgedessen endete die Vormittagssession unter roter Flagge. Rowland wurde am Ende als 14. gewertet.
Rennsimulation: Marti crasht, Müller gewinnt durch Strafe
Der Nachmittag begann mit einer Rennsimulation. Die Fahrer starteten in einer zufälligen Reihenfolge. Um die Unfallgefahr zu verringern, startete immer nur eine Startreihe auf einmal. Anschließend sammelten sich alle Autos hinter dem Safety-Car, bevor es einen fliegenden Neustart gab. Pepe Marti beschädigte sich schon in den ersten Runden seinen Frontflügel und musste zum Wechsel an die Box fahren.
Kurz darauf gab es eine Full-Course-Yellow, die das Feld wieder zusammenführte. Wenige Runden nach der erneuten Freigabe des Rennens begannen die ersten Pit-Boost-Boxenstopps. Diese wurden jedoch jäh unterbrochen: Rote Flagge! Grund gab es dafür keinen, auch das war nur Teil der Simulation.
Nach rund 15 Minuten Unterbrechung ging es weiter. Die Fahrer, die noch keinen Pit-Boost-Boxenstopp mussten diesen nun nachholen. Einige simulierte Strafen wurden ausgesprochen, sodass mehrere Fahrer beim Boxenstopp eine Zeitstrafe von fünf Sekunden absaßen, Marti trat sogar eine Durchfahrtsstrafe an. Beide Nissan- und Penske-Fahrer sowie Antonio Felix da Costa fuhren an die Box und stellten ihre Fahrzeuge ab. Nato und Rowland hatte sich zuvor gar nicht erst am Racing beteiligt und fuhren dem Feld weit hinterher.
Die meisten Fahrer aktivierten in der Schlussphase ihren Attack-Mode, sodass es noch einige Verschiebungen gab. Mortara fuhr als Erster über die Ziellinie, wurde jedoch nur als 12. gewertet, weil er nachträglich eine Durchfahrtsstrafe erhielt. Den Rennsieg erbte somit Nico Müller vor Nyck de Vries und Jake Dennis.
Wenig Fahrbetrieb in der Nachmittagssession
Im Anschluss wurde für 1:34 Stunden die Strecke wieder für eine normale Session freigegeben. Die meisten Fahrer mussten aber zunächst die Batterie wieder aufladen, sodass nur wenige Autos auf der Strecke unterwegs waren. Günther im DS Penske war der erste Fahrer, der wieder auf die Strecke ging. Auch sein Teamkollege Taylor Barnard sowie die beiden Nissan-Fahrer gingen früh wieder auf die Strecke.
Die beiden DS Penske übernahmen zunächst auch die Führung in der Zeitentabelle, wurden aber rund 50 Minuten vor dem Ende der Session von Mitch Evans verdrängt. Ihm fehlte aber noch eine halbe Sekunde auf den Streckenrekord, den Mortara am Vormittag aufgestellt hatte. Marti schob sich dahinter auf den zweiten Platz - ein erster Lichtblick für den Spanier - vor Zane Maloney im Lola Yamaha ABT.
In der letzten halben Stunde übernahm Müller zunächst die Führung vor Evans, Cassidy schob sich auf Platz 3 nach vorne. Dies hielt aber nur zwei Minuten: Dan Ticktum knackte die Müller-Bestzeit um mehr als eine Zehntelsekunde. Kurz vor Ende der Session verbesserte sich Barnard auf Platz 3 vor Evans und Wehrlein.
Am Mittwoch steht erneut eine Session an - gefahren wird hier am Vormittag - bevor am Donnerstag zum Abschluss für die Stammpiloten wieder zwei Sessions stattfinden.
1 Kommentare
Willi ·
Die Saison verspricht recht interessant zu werden. Danke für die ersten Eindrücke.
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