Formel E

Mercedes-Show bei Formel-E-Test in Valencia: De Vries gewinnt Rennsimulation, Vandoorne mit Streckenrekord

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Der amtierende Formel-E-Weltmeister Nyck de Vries hat das erste inoffizielle Rennen der Saison 2022 gewonnen. Bei dem üblichen Simulationslauf in Valencia testete die Elektroserie auch die neue "Nachspielzeit"-Regelung, mit der die E-Prix im kommenden Jahr verlängert werden können. Die beste Zeit des zweiten Testtages - ein neuer Rekord - gelang de Vries' Mercedes-Teamkollegen Stoffel Vandoorne.

Pünktlich um 9 Uhr öffnete die Formel-E-Rennleitung die Boxengasse. Nach nur wenigen Installationsrunden kehrten die meisten Fahrer:innen jedoch wieder an ihre Garagen zurück, um die Akkus für die geplante Simulation zu schonen. Zu ihnen gehörte auch Alice Powell, die am Dienstag als offizielle Envision-Ersatzfahrerin den Wagen von Robin Frijns übernahm.

Das Testrennen startete für die zwei Jaguar-Fahrer mit einem Schreckmoment, denn sowohl Sam Bird als auch Mitch Evans blieben beim Start stehen - Erinnerungen an den Berlin E-Prix 2021 wurden wach. Glücklicherweise konnten alle Fahrer:innen dem Duo ausweichen, sodass Bird und Evans kurz darauf das Testrennen unbeschadet aufnehmen konnten.

Vierfacher Mercedes-Sieg im Testrennen

Durch eine künstlich geschaffene Safety-Car-Phase rückten die Jaguar-Piloten wieder an das Feld heran und beendeten den Simulationslauf auf den Plätzen 9 und 12. Im Zentrum des Formel-E-Testrennens stand die neue "Nachspielzeit", bei der der Renndauer ab 2022 für jede Minute einer Neutralisierung 45 Sekunden hinzugefügt werden.

Der "Sieg" im nicht offiziell gewerteten Testlauf ging nach 31 Runden an den amtierenden Weltmeister Nyck de Vries, direkt vor den ebenfalls mit Mercedes-Motoren ausgestatteten Fahrern Edoardo Mortara (Venturi), Stoffel Vandoorne und Lucas di Grassi (Venturi). Mehrere Fahrer:innen beendeten den Lauf nicht, mutmaßlich auch, um Informationen über das Renntempo in der Schlussphase eines E-Prix geheim zu halten. Bester Deutscher wurde Maximilian Günther (Nissan) auf Rang 6.

Das Ergebnis des inoffiziellen Testrennens von Valencia 2021

Platz Fahrer Team
1 Nyck de Vries Mercedes
2 Edo Mortara Venturi
3 Stoffel Vandoorne Mercedes
4 Lucas di Grassi Venturi
5 Sebastien Buemi Nissan
6 Maximilian Günther Nissan
7 Jake Dennis Andretti
8 Oliver Rowland Mahindra
9 Sam Bird Jaguar
10 Pascal Wehrlein Porsche
11 Nick Cassidy Envision
12 Mitch Evans Jaguar
13 Oliver Turvey Nio 333
14 Alexander Sims Mahindra
15 Sergio Sette Camara Dragon
16 Oliver Askew Andretti
17 Dan Ticktum Nio 333
18 Antonio Giovinazzi Dragon
- Alice Powell Envision
- Andre Lotterer Porsche
- Jean-Eric Vergne DS Techeetah
- Antonio Felix da Costa DS Techeetah

Nach einer rund 60-minütigen Ladepause kehrten die Teams wieder auf den Circuit Ricardo Tormo zurück, um kürzere "Test-Items" abzuarbeiten. Die beste Zeit des Vormittags gelang Antonio Felix da Costa (DS Techeetah, 1:26.769 Minuten), Zweitschnellster war Nick Cassidy (Envision, 1:26.776 Minuten).

Giovinazzi beklagt Bremsprobleme

Die erste Bestzeit des Nachmittages gehörte Porsche-Mann Andre Lotterer, der jedoch noch vor Ablauf der ersten Stunde von Mitch Evans (Jaguar) unterboten wurde. Abgesehen von einer kurzen roten Flagge, mutmaßlich wegen einer verschmutzten Strecke, blieb die zweite Tageshälfte jedoch größtenteils ruhig.

Wie am Montag mussten dabei zahlreiche Pilot:innen 5-Minuten-Zeitstrafen in Kauf nehmen, nachdem sie die Streckenbegrenzungen zu ihrem eigenen Vorteil missachtet hatten. Antonio Giovinazzi (Dragon), der laut eigener Aussage mit der ungewohnten Bremscharakteristik des Formel-E-Autos zu kämpfen hatte, Lucas di Grassi (Venturi) sowie Dan Ticktum (Nio 333) mussten zwischenzeitlich sogar 15 Minuten in ihren Garagen pausieren.

Giovinazzi und Ticktum reisten direkt im Anschluss an den Testdienstag nach Saudi-Arabien ab, wo am kommenden Wochenende das vorletzte Rennwochenende der Formel-1- beziehungsweise Formel-2-Saison stattfindet. Ticktum wird am Donnerstag von Nio-Reservemann Adam Carroll vertreten, Giovinazzis Ersatzfahrer ist derzeit - sollte es überhaupt einen geben - noch unbekannt.

Tagesbestzeit & neuer Streckenrekord von Vandoorne

Zu Beginn der letzten Teststunde am Dienstag setzte sich zunächst Jake Dennis (Andretti) an die Spitze des Feldes. Zuvor hatten die Mercedes-Fahrer bereits Mitch Evans auf Platz 1 abgelöst. Rund eine halbe Stunde vor dem Ende übernahm schließlich erneut Stoffel Vandoorne den ersten Rang, den ihm bis zur karierten Flagge niemand mehr streitig machte.

Mit einer Rundenzeit von 1:26.045 Minuten brach er zudem den bisherigen Valencia-Streckenrekord, den Felix da Costa beim E-Prix-Wochenende im April aufgestellt hatte. Weniger als eine Zehntelsekunde hinter Vandoorne landeten Mortara und Dennis. Nyck de Vries wurde Vierter, Pascal Wehrlein (Porsche) als bester Deutscher Fünfter.

Aufgrund des obligatorischen Medientags am Mittwoch geht es bei den Valencia-Testfahrten der Formel E erst am Donnerstag auf der Rennstrecke weiter. Der letzte Teil des Kollektivtests startet um 9 Uhr morgens. Wir begleiten die Session wie üblich in unserem Liveticker.

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