Formel E

Formel-E-Test: Jani & Hartley absolvieren "sehr produktive Tage" für Porsche

Timo Pape

Timo Pape

Der Formel-E-Werkseinstieg von Porsche im Dezember 2019 rückt näher. Unter dem Motto "Start from Zero" laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Beim Rom E-Prix gab es bereits einen Vorgeschmack auf das Engagement von Porsche, als der deutsche Sportwagenhersteller mit großflächigen Werbebannern an der Rennstrecke unübersehbar auf sich aufmerksam machte. Nach dem erfolgreichen Roll-out des brandneuen Elektro-Flitzers Anfang März absolvierten Neel Jani, der bereits fix als erster Porsche-Pilot für die Formel E unter Vertrag steht, und Test- und Entwicklungsfahrer Brendon Hartley drei Tage lang ein umfangreiches Testprogramm.

Auf der 3,250 Kilometer langen Rennstrecke im spanischen Calafat spulten beide Werkspiloten zusammen 307 Runden ab, was einer Gesamtdistanz von mehr als 1.000 Kilometern entsprach. Für den Neuseeländer Hartley war es eine weitere Gelegenheit, um sich für das vakante Porsche-Cockpit an der Seite von Jani zu empfehlen. Im vergangenen Monat durfte Hartley das Entwicklungsauto bereits ausprobieren.

"Als Test- und Entwicklungsfahrer ist es meine Aufgabe, das Porsche-Formel-E-Programm bei der Vorbereitung auf Saison 6 zu unterstützen", sagt der 29-Jährige nach dem jüngsten Test. "Dabei stand für mich bisher die Simulatorarbeit in Weissach im Vordergrund. Nun auch Testkilometer auf einer Rennstrecke fahren zu können, war ein tolles, aber auch herausforderndes Erlebnis. Es macht natürlich großen Spaß, das Auto zu fahren. Es bereitet mir auch viel Freude, mit dieser Gruppe von talentierten Leuten von Porsche zusammenzuarbeiten und einen Beitrag zu diesem Projekt leisten zu können", so der Neuseeländer.

Dabei macht Porsches Test- und Entwicklungspilot keinen Hehl daraus, dass er das zweite Porsche-Cockpit mit Handkuss übernehmen würde: "Ebenso gerne würde ich die Rennen fahren", erklärt Hartley gegenüber 'e-racing365'. "Im Moment gibt es nur viel Entwicklungsarbeit, aber ich habe definitiv meine Hand im Spiel, wenn es darum geht, auch in der Formel E zu fahren."

Ob der Ex-Formel-1-Pilot tatsächlich Teamkollege des Schweizers Jani wird, bleibt weiterhin offen. Dessen Landsmann Mitch Evans kann sich nämlich ebenfalls reelle Chancen für ein Porsche-Engagement ausrechnen, zumal Evans' Manager Mark Webber als Markenbotschafter von Porsche gute Kontakte zum deutschen Automobilhersteller pflegt. Der Premierensieg von Jaguar-Pilot Evans zuletzt in Rom dürfte seine Chancen sicherlich nicht verschlechtert haben - im Gegenteil.

Jani zeigte sich nach dem Test in Calafat zufrieden: "Ich ziehe eine sehr positive Bilanz, was die Testfahrten mit dem Porsche-Formel-E-Fahrzeug in Calafat betrifft", so der Schweizer. "Es ist von enormer Bedeutung, in der Testphase unseres Formel-E-Rennwagens viele Kilometer zu fahren und dabei Erfahrungswerte zu sammeln – vor allem aus technischer Sicht. Es waren sehr produktive Tage. Nun freue ich mich darauf, in den nächsten Monaten zusammen mit dem Team daran zu arbeiten, das Maximum aus dem Porsche Formel-E-Rennwagen herauszuholen", kommentiert der 35-Jährige, der bereits 2017 beim "Double-Header" in Hongkong zwei Rennen in der Formel E für Dragon betritt.

Malte Huneke, Technischer Projektleiter des Porsche-Formel-E-Teams, zog ebenfalls ein positives Resümee nach den Testfahrten. "Mit den gewonnenen Erkenntnissen werden wir bei der Entwicklung des Porsche-Antriebsstrangs einen großen Schritt vorwärts machen. In dieser Phase der Vorbereitung steht vor allem die Zuverlässigkeit im Fokus, bevor wir uns zu einem späteren Zeitpunkt auf die Performance konzentrieren. Vor uns liegt noch eine Menge Arbeit, aber die Entwicklung verläuft absolut planmäßig."

Amiel Lindesay, Team-Manager bei Porsche, meint: "Wir sind mit dem Verlauf der Testfahrten des Porsche Formel-E-Fahrzeugs in Calafat sehr zufrieden. Wir konnten ein umfangreiches Testprogramm abspulen und haben damit die Weichen für die kommenden Monate gestellt. Die generierten Daten dienen als Basis. Wir werden sie nun im Detail analysieren, um uns ideal auf die künftige Testarbeit vorbereiten zu können."

Bereits im Juni stehen Crashtests für die Homologation auf dem Programm, ehe im August die finale Zulassung von der FIA erfolgt. Insgesamt stehen Porsche laut Reglement 15 Testtage zwischen dem 1. Januar und dem 1. Oktober zu. Dabei dürfen pro Tag nur ein Fahrzeug, eine Batterie und ein Satz Reifen verwenden werden.

Fotos: Porsche

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