Formel E

Formel E: Turvey & Nio tragische Helden von Diriyya; Ma in anderer Liga

Svenja König

Svenja König

Gemischte Gefühle beim NIO 333 Formula E Team nach dem ersten Rennwochenende der Saison in Diriyya: Während Ma Qing Hua dem Feld hinterherfuhr und sogar überrundet wurde, zeigte Teamkollege Oliver Turvey gute Leistungen und hätte am Samstag beinahe die ersten Punkte für den chinesischen Rennstall geholt...

Das erste Ausrufezeichen setzte Turvey bereits in der Qualifikation am Freitag. Nach Positionen den 16 und 18 in den Freien Trainings katapultierte sich der Brite mit einer Zeit von 1:16.081 Minuten in die Top 10 und war dabei etwa eine Sekunde langsamer als die schnellste Runde von Sam Bird.

Am Start konnte Turvey seine zehnte Position verteidigen, wurde jedoch im Laufe der ersten Runde von Meister Jean-Eric-Vergne überholt. Generell fehlte dem Briten im Rennen die Pace, um wirklich um die vorderen Platzierungen mitfahren zu können. Er verlor vier weitere Plätze und beendete das Rennen als 15.

Am Samstag passierte genau das Entgegengesetzte: Im Qualifying platzierte sich Turvey nur auf Position 17, fuhr jedoch ein sauberes, wenn auch unauffälliges Rennen und ging nach zwei Safety-Car-Phasen als Achter über die Ziellinie. Nach dem Rennen wurde Turvey jedoch disqualifiziert. Und zwar nicht wegen Überholens während der Safety-Car-Phase, sondern weil er 0,06 kWh zu viel Energie verbraucht hatte. Mit dem achten Platz hätte der Brite die ersten vier Meisterschaftspunkte für Nio eingefahren - was nach den desaströsen Zeiten beim Kollektivtest in Valencia wohl niemand für möglich gehalten hätte.

"Ich weiß, dass es ein gutes Rennen war", sagt Turvey. "Im Qualifying dachte ich, ich hätte eine gute Runde gefahren, aber die Konkurrenz war sehr stark. So bin ich von Startplatz 17 ins Rennen gegangen und konnte ein wirklich sauberes Rennen fahren. Dank meiner Ingenieure und Mechaniker haben wir das Auto über Nacht verbessert, sodass die Pace im Rennen heute viel besser war. Ich bin als Achter über die Linie gegangen. Unglücklicherweise haben wir durch technische Probleme 0,06 kWh Energie zu viel verbraucht und unsere ersten Punkte verloren."

Trotz der Disqualifikation am Samstag hat unsere Redaktion das Wochenende von Oliver Turvey als sehr gut eingeschätzt. In unserem Fahrer-Ranking hat der Nio-Pilot den achten Platz erreicht.

"Gewöhne mich noch an das Formel-E-Auto"

Die ersten zwei Renntage der Saison verliefen für Ma Qing Hua bei Weitem nicht so positiv wie für Teamkollege Turvey. Nach einem Mauerkontakt im 1. Freien Training nach wenigen hundert Metern (!) absolvierte Ma in beiden Trainings am Freitagmorgen nur zwei Runden.

Im darauffolgenden Qualifying war er etwa sechs Sekunden langsamer als die Spitze. Er qualifizierte sich als 22. und konnte nur Nico Müller und James Calado - beide von technischen Problemen geplagt - hinter sich lassen. Im Rennen wurde er sogar überrundet und am Ende 20.

Auch im zweiten Qualifying des Wochenendes konnte Ma nicht mit den Leistungen seines Teamkollegen mithalten. Von Startplatz 21 ins Rennen gegangen, konnte er zwischenzeitlich bis in die Punkte vorfahren. Nach technischen Problemen wurde er jedoch bis auf Position 19 durchgereicht.

"Ich freue mich wirklich für das Team - heute war ein guter Tag", sagt Ma. "Auch wenn es schade ist, dass ich gegen Rennende ein Problem hatte und viele Positionen verloren habe. Aber das ist erst der Anfang. Wir hatten eine gute Pace vom Training bis ins Rennen. Ich gewöhne mich immer noch an das Formel-E-Auto, da ist noch viel Raum für Verbesserung."

Nio geht dieses Jahr mit Dragon-Motoren auf technischem Stand der letzten Saison an den Start. Daher hatte man wohl auch bei Nio angenommen, dem Rest des Feldes in puncto Geschwindigkeit hinterherzuhinken. Im Vergleich zu den Testfahrten in Valencia hat sich die Pace des Nio-Rennwagens deutlich verbessert. Dort nahmen beide Piloten die letzten Plätze ein - mindestens eine halbe Sekunde hinter Neel Jani im Porsche, der 16. wurde. Somit bleibt nach dem unerwartet guten Saisonstart vor allem eines: Hoffnung.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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