Formel E

Formel E: USA-Rennen 2023 statt in New York City auf IndyCar-Kurs Saint Petersburg?

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

IndyCar-Racing-2022-St-Pete

Durch den Ausbau des Kreuzfahrtschiff-Terminals im Hafen von Red Hook wird ein Formel-E-Rennen 2023 in New York City zunehmend unwahrscheinlicher. Bei der Suche nach einer Alternative hat die Rennserie nun die Stadt Saint Petersburg ins Auge gefasst. Das berichten die Kollegen von 'The Race'.

Der Vertrag mit dem Stadtbezirk Brooklyn, in dem Red Hook liegt, endet in diesem Jahr. Es besteht zwar eine Option zur Verlängerung des Vertrages für fünf weitere Veranstaltungen, diese hängt jedoch von der Umstrukturierung des Geländes ab, auf dem sich die Rennstrecke befindet.

Sollte für das kommende Jahr kein Kompromiss gefunden werden können, könnte das USA-Rennen stattdessen nach Florida verlegt werden. "St. Pete", wie die Stadt auch genannt wird, ist mit etwas mehr als 250.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt des Bundesstaates. Rennsportfans ist sie deshalb ein Begriff, weil die IndyCar-Serie hier seit 2005 jährlich auf einem 2,897 km langen Stadtkurs namens Streets of St. Petersburg den Grand Prix of St. Petersburg austrägt.

Da die Formel E erst vor wenigen Wochen von den anstehenden Baumaßnahmen auf dem Gelände in New York City erfahren hat, wurden in den vergangenen Wochen die Gespräche mit potenziellen Ersatzorten aufgenommen. Dem Vernehmen nach soll Saint Petersburg dabei ganz vorn liegen - nicht zuletzt aufgrund der Motorsporterfahrung in der Stadt.

Sanya wackelt erneut, Frühjahrstermin für Saint Petersburg optimal

Was sich dabei jedoch mit Sicherheit ändern würde, wäre der Renntermin: Ein Rennen im Juni oder Juli, wie es in der Vergangenheit in New York City der Fall war, gilt angesichts der im Sommer in Florida üblichen Hitze als ausgeschlossen. Stattdessen könnte einer der beiden freien Slots Ende Februar oder Anfang März genutzt werden. Das eigentlich vorgesehene Rennen in Sanya gilt aufgrund der in China nach wie vor geltenden Corona-Beschränkungen zunehmend als Wackelkandidat.

Auch das IndyCar-Rennen fand mit Ausnahme des Pandemiejahres 2020 immer zwischen Februar und April statt. Die Formel E könnte ihren Lauf eine Woche vor oder nach dem IndyCar-Event bestreiten. Ähnlich läuft es auch in Monaco, wo die Rennserie die bereits für die Formel 1 aufgebaute Strecke nebst Infrastruktur für ihren E-Prix nutzt.

"Ich denke, es gibt Wege, wie man es realisieren kann, und bei denen es für beide Parteien funktioniert", erklärt Michael Andretti, Besitzer des Andretti-Teams, bei 'The Race'. "Wenn sie ein Formel-E-Rennen in der Woche (vor dem IndyCar-Rennen) veranstalten können, denke ich, dass das bei den Kosten hilft. Es hängt von ihnen ab, ob sie die Show teilen wollen oder nicht. Aber es ist möglich."

"Wir sind da ziemlich offen", beschreibt Formel-E-Geschäftsführer Jamie Reigle. "Miami mit der Formel-1-Strecke, Baku, Singapur, St. Pete, Toronto - es gibt eine Menge verschiedener Optionen. Wir schauen uns definitiv eine ganze Reihe davon an."

"Wir fahren drei Wochen vor der Formel 1 in Monaco", so Reigle weiter. "Wir sind immer auf der Suche nach Austragungsorten, die zur Formel E passen. Ich denke, dass wir einige wirklich einzigartige Umgebungen für die Formel E haben wollen, in denen niemand sonst fahren kann", führt der Kanadier aus. "Das erlaubt uns, dass wir uns von der Konkurrenz abheben. Idealerweise balancieren wir das mit einer Kostenperspektive aus, indem wir einige bestehende Anlagen nutzen."

Askew: "Das Rennen dürfte phänomenal werden"

St. Petersburg wäre "eine fantastische Strecke für die Formel E", findet auch Andretti-Pilot Oliver Askew, der dort sowohl in der IndyCar-Serie als auch in der Indy Lights gefahren ist. "Die Geraden sind recht lang, und es gibt einige ziemlich gute Bremszonen."

"Was das Batteriemanagement angeht, denke ich, dass es etwas anspruchsvoller sein wird", so Askew weiter. "Auch im März können die Temperaturen ziemlich heiß werden. Aber das Rennen dürfte phänomenal werden. Es wäre ziemlich cool, wenn IndyCar und Formel E hintereinander dort fahren würden. Ich hoffe, dass sie das hinbekommen können."

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