Formel E verlangt 25 Millionen Euro für 12. Teamslot
Timo Pape
Das große Geld ruft. Die Formel E lässt sich den letzten offenen Slot für den Einstieg in die Elektrorennserie zur fünften Saison teuer bezahlen. Serienpromoter Alejandro Agag geht von mindestens 25 Millionen Euro aus, die ein potenzielles zwölftes Team auf den Tisch legen müsste. Das meldet 'Autosport'. Wie viel Mercedes für seinen möglichen Einstieg im Jahr 2018 zahlen würde oder vielleicht sogar schon anteilig bezahlt hat, ist unklar.
Von einem "Minimum von 25 Millionen Euro" spricht Agag. Eine stolze Summe, die die Formel E da einkassieren möchte. Noch im Gründungsjahr der Elektrorennserie vor drei Jahren blätterten die zehn Teams jeweils geschätzte 2,5 Millionen Euro hin. Innerhalb von drei Jahren stieg der Wert der Formel E also um das Zehnfache. Agag hat es nicht eilig, den letzten Slot so schnell wie möglich zu vergeben. "Ich weiß nicht, ob es Leute gibt, die bereit sind, diese Summe zu bezahlen oder nicht", so der Spanier. Vermutlich gibt es solche Leute.
Die Formel E wertschätzt die Teams, die 2014 das große Risiko eingingen, die brandneue Serie auf die Beine zu stellen. "Alle in der Formel E und besonders die privaten Teams haben große Anstrengungen unternommen, viel Personal und Geld in die Serie gesteckt", sagt Agag. "Mir geht es darum, die bestehenden Teams zu schützen. Sie verdienen unsere Wertschätzung", ergänzt der 46-Jährige.
Bekanntlich strebt die Formel E ab Saison 2018/19 an, die Zahl der teilnehmenden Teams von derzeit zehn auf maximal zwölf zu erhöhen. Einen der beiden Slots reservierte sich unlängst Mercedes. Die Stuttgarter schlossen mit dem Serienveranstalter einen Deal ab, der ihnen den Einstieg in die Formel-E-Meisterschaft in Saison fünf ermöglicht, sofern sie wollen. Welcher Hersteller auch immer noch in den erlauchten Kreis aufgenommen wird, muss sehr tief in die Tasche greifen.
Gerüchteweise bemühen sich japanische Automobilunternehmen um den letzten verbliebenen Platz. Im Gespräch sind immer wieder Nissan und Honda. "Einen japanischen Hersteller bei uns zu haben, wäre sehr wichtig. Lassen wir uns überraschen", so Agag. Spannend bleibt die Frage, ob Nissan den großen Wurf macht. "Wir sind mit einigen japanischen Herstellern in guten Gesprächen", gibt Agag offen zu. Der Spanier hat nie einen Hehl daraus gemacht, die Formel E so global wie möglich aufzustellen.
Mit Audi und voraussichtlich BMW und Mercedes kommen drei große deutsche Hersteller in den Formel-E-Zirkus, dazu stieg das britische Traditionsunternehmen Jaguar in die Saison ein. Der französische Hersteller Renault ist Gründungsmitglied der Formel E. Das liest sich wie das "Who is who" des Motorsports. Und nicht zu vergessen: die aufstrebenden Marken DS, Mahindra, das auf Elektrofahrzeuge spezialisierte Unternehmen Venturi sowie die Start-ups NextEV und Faraday Future. "Wir haben den richtigen Weg eingeschlagen", weiß der Serienpromoter Agag.
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