Formel E

Formel-E-Veteran Buemi lehnte Red-Bull-Angebot für F1-Rückkehr ab: "Hätte wieder die Chance gehabt"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Formel-E-Champion 2015/16, dazu viermaliger Meister der Langstrecken-Weltmeisterschaft und vierfacher Sieger der 24 Stunden von Le Mans: Sebastien Buemi hat in seiner Karriere viele große Siege gefeiert. In der "Königsklasse" des Motorsport, der Formel 1, hat es für den Schweizer jedoch nie zum ganz großen Wurf gereicht. Eine Rückkehr sei für Buemi einige Jahre später zwar im Bereich des Möglichen gewesen, er entschied sich jedoch dagegen.

55 Rennstarts, 29 WM-Punkte und zwei siebte Plätze als beste Ergebnisse: Nach drei Jahren endete die Formel-1-Karriere von Sebastien Buemi bei der Scuderia Toro Rosso, dem Nachwuchsteam von Red Bull Racing. Red Bull entschied sich vor der Saison 2012 stattdessen dazu, mit Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne an den Start zu gehen. Für Buemi war als Stammfahrer kein Platz mehr. Stattdessen wurde er für viele Jahre Test- und Ersatzfahrer bei Red Bull. Eine mögliche Rückkehr scheiterte Jahre später.

"Wir hatten 2018 ein Gespräch mit Christian Horner und Dr. Marko", beschreibt Buemi auf dem YouTube-Kanal von e-Formel.de. "Aber das hat nicht wirklich Sinn für mich ergeben, weil ich gute Verträge in der Formel E und mit Toyota hatte. Ich hätte wieder die Chance gehabt, bei Toro Rosso zu fahren. Aber für mich war es besser, meinen Weg weiterzugehen, als in die Formel 1 zurückzukehren."

"War nicht meine Entscheidung"

Was Buemi damit genau meint, hatte Helmut Marko schon Anfang 2019 bei Motorsport.com verraten: "Wir könnten ihm bei Toro Rosso nicht dieses Gehalt anbieten, das er in der Formel E und der WEC verdient." Ende 2011 hatte das noch ganz anders geklungen. "Wir haben kein weiteres Steigerungspotenzial gesehen. Wir brauchen Gewinner", hatte Marko damals über Buemi gesagt. Dennoch sucht man beim Schweizer vergeblich nach bösem Blut über die damalige Situation.

"Ich glaube, Red Bull und Dr. Marko haben sehr viel für mich getan", sagt er über seine früheren Förderer. "Dafür bin ich sehr dankbar. Natürlich habe ich damals die Entscheidung nicht wirklich verstanden - ich wäre sehr gerne im Auto von Red Bull gefahren. Aber das war nicht meine Entscheidung, und ich musste damit umgehen."

"Man muss im Motorsport auch Glück haben"

"Das war damals sehr schwierig", fährt er fort. "Du hast dein ganzes Leben lang alles getan, um in der Formel 1 zu fahren. Diese Entscheidungen sind nicht einfach zu verstehen, aber ich bin damals noch als Reservefahrer bei Red Bull geblieben. Man muss das einfach akzeptieren und sofort wieder an seine Zukunft denken."

So führte ihn sein Weg in die Langstrecken-Weltmeisterschaft und in die Formel E, wo er sehr erfolgreich war. "Ich habe mich sofort wieder auf Toyota in der WEC konzentriert. Das war am Anfang nicht so einfach, aber ich wusste: Der Speed ist da. Man muss im Motorsport auch ein bisschen Glück haben. Und ich habe in der WEC und der Formel E sehr viel Glück gehabt. Ich habe beide Meisterschaften gewonnen, aber du musst auch ein bisschen Glück haben, im richtigen Moment im richtigen Team zu sein. Und in der Formel 1 war es (für mich) nicht der richtige Zeitpunkt."

In der Formel E gehört Buemi zu den erfolgreichsten Fahrern. Dennoch wartet er bereits seit 76 Rennen auf einen Rennsieg: In Saison 5 gewann gewann der Schweizer in New York City sein letztes Rennen in der Elektroserie, damals noch für Nissan e.dams.

Sebastien Buemi im Video-Interview

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