Formel E

Formel-E-Vorbereitungen auf Hyderabad E-Prix laufen: "Alle Hersteller wollten ein Rennen in Indien"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Der Countdown zum ersten Formel-E-Rennen in Indien läuft. In weniger als 100 Tagen soll der erste Hyderabad E-Prix in der Historie der Elektroserie stattfinden. Die Vorbereitungen in der Millionenstadt laufen längst auf Hochtouren - sogar der Bau der Strecke hat bereits begonnen.

Das exakte Layout des zwischen 2,5 und drei Kilometer langen Rundkurses wurde bislang noch nicht offiziell von der Formel E bestätigt. In verschiedenen Social-Media-Beiträgen kursierten in der vergangenen Woche jedoch Fotos von Streckenkarten, die bei einer Besichtigung des Austragungsorts von Stadtoffiziellen genutzt wurden. Die Piste könnte demnach am südlichen Ufer des innerstädtischen Hussain-Sagar-Sees errichtet werden - Teile davon sogar schon in den kommenden Wochen.

Am 19./20. November sowie am 10./11. Dezember sind auf einer Variante der Formel-E-Strecke die ersten Rennen der Indian Racing League geplant, einer regionalen Einsitzer-Meisterschaft. An den Läufen teilnehmen soll unter anderem soll der ehemalige Dragon- und Porsche-Fahrer Neel Jani, der indische Wurzeln hat. Nach dem Jahreswechsel plant schließlich die Formel E ihren ersten Auftritt in Hyderabad.

"Es hat zu lange gedauert, dass wir nach Indien kommen", findet der Formel-E-Mitbegründer Alberto Longo. Bei einer Pressekonferenz in Indien stellt er die Ambitionen der Elektroserie klar: "Wir bleiben hier, solange sie uns wollen. Indien war von Anfang an ein Markt mit Top-Priorität für uns. Schon in der ersten Saison wollten wir hier ein Rennen austragen."

Steuerprobleme verhinderten bislang Rennen in Indien

Mehrfach kamen in den vergangenen Jahren Gerüchte zu einem Indien-Rennen auf, unter anderem zu potenziellen E-Prix in Chennai, Bangalore oder Mumbai. 2016 rief Mahindra gar Fans dazu auf, Streckenführungen für einen Lauf in Neu-Delhi einzusenden. Diese reichte das Team beim damaligen sportlichen Leiter der Formel E ein - letztlich jedoch ohne Erfolg. Lange standen der Organisation des Rennens steuerliche Bedenken im Weg.

"Alle Hersteller wollten ein Rennen in Indien", betont Longo dennoch, "wir haben schließlich auch indische DNA in der Formel E." Mit Mahindra sowie Tata, der Mutterfirma von Jaguar, sind zwei große indische Konstrukteure direkt oder indirekt an der Formel E beteiligt. Ob und wie die Elektroserie ihre Steuerprobleme mit den indischen Behörden lösen konnte, ist allerdings nicht bekannt.

"Für die Organisation des Rennens laufen viele Dinge momentan nach Plan. Natürlich gibt es immer Herausforderungen vor einem ersten E-Prix, aber unser Vorteil ist, dass auf der Strecke einige Rennen stattfinden, ehe wir ankommen. Das gab es in noch keinem anderen Land", so der Spanier.

Die Formel E hat sich laut Medienberichten auf einen 4-Jahres-Vertrag mit Hyderabad einigen können, inklusive einer Option auf weitere vier Jahre. Ob der Kontrakt vollständig erfüllt wird, dürfte allerdings maßgeblich vom Erfolg des ersten Rennens abhängen. Dieses ist als vierter Lauf der neuen Saison für den 11. Februar 2023 angesetzt.

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