Formel E

Formel E will Trump nach New York einladen / Film "Ice Drive" prämiert

Timo Pape

Timo Pape

Die Einstellung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zum Thema Klimawandel ist hinlänglich bekannt - er leugnet ihn. Um Trump ein Stück weit die Augen zu öffnen, will Formel-E-Boss Alejandro Agag den US-Amerikaner zum New York ePrix der Elektroserie (15./16. Juli 2017) einladen. Bei der Klimakonferenz COP22 in Marrakesch, die vergangenes Wochenende von der Formel E eröffnet wurde, war die Befürchtung gewachsen, die USA könnten dem Pariser Abkommen aus dem Vorjahr den Rücken kehren.

Seit jeher setzt sich die Formel E für Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit ein. Die Rennserie will dazu beitragen, den Klimawandel zu verlangsamen. "Ich denke, wenn wir Präsident Trump zu einem Formel-E-Rennen einladen, wird er seine Einstellung in Sachen Nachhaltigkeit überdenken", sagt Agag gegenüber 'Autosport'. "Ich werde auf jeden Fall eine Einladung zum US-Rennen herausschicken."

"Die Formel E kann die Einstellung Trumps verändern, denn Dinge wie die Formel E können so etwas", sagt der Spanier. Der Präsident der Vereinigten Staaten habe eine wichtige Position inne. "Ich bin optimistisch und denke nicht, dass alles so katastrophal wird, wie viele voraussagen", meint Agag in Bezug auf die Machtübergabe in Washington kommenden Januar. "In seinen ersten öffentlichen Auftritten zeigte er sich recht verständnisvoll, also hoffen wir mal, dass das auch auf den Bereich Nachhaltigkeit zutrifft."

Auf die Frage, ob das Thema Klimawandel künftig noch breiter in die Öffentlichkeit getragen werden müsse, scherzt ABT-Pilot Lucas di Grassi ebenfalls bei 'Autosport': "Nachdem Trump gewählt wurde, auf jeden Fall." Der Brasilianer tritt von Anfang an als Serienbotschafter der Formel E auf und lenkte den Elektrorenner im Sommer auf der zweitgrößten Eisfläche der Welt in Grönland. "Jeder sollte seinen Teil beitragen. Unserer ist, die Elektromobilität zu promoten", so di Grassi.

52-Minuten-Film "Ice Drive" prämiert und bei Amazon Prime

Die Dokumentation "Ice Drive", die am Nordpol unter der Regie von Aurora Media (ebenfalls für den Worldfeed der Formel-E-Rennen verantwortlich) entstanden war, wurde vergangene Woche in Marrakesch gezeigt und prämiert. Bis dahin war von der Formel E nur eine 1:30 Minuten lange Kurzversion auf YouTube und Facebook veröffentlicht worden (siehe unten) und hatte mehr als 4,5 Millionen Aufrufe erzielt.

Nun erschien die 52-minütige Langversion von Ice Drive auf Amazon Prime Video - allerdings nur in Großbritannien und den USA. Dortige Prime-Mitglieder können das Video ohne zusätzliche Kosten streamen oder herunterladen. Wann und ob die Doku in Deutschland zur Verfügung stehen wird, ist unklar. Es war das erste Mal in der Geschichte des Motorsports, dass eine Rennserie ihr Fahrzeug auf einem Eisberg hat fahren lassen.

"Ice Drive ist ein fantastischer Film, der die Emotionen transportiert, die mein tolles Formel-E-Team und ich durchlebt haben, als wir versuchten, diesen waghalsigen Stunt zu realisierten", sagt Agag. "Ich freue mich, dass Amazon Prime Video zu den Plattformen gehört, die den Film ausstrahlen. Ich bin sehr auf das Feedback der Zuschauer gespannt."

Die Formel E in der Arktis

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