Formel E

Formel-E-WM-Favoriten stolpern in Jakarta - Rowland marschiert Richtung Titel, Verfolger hoffen auf Berlin

Timo Pape

Timo Pape

Oliver-Rowland-Nissan-Jakarta

Der Jakarta E-Prix der Formel E am vergangenen Wochenende erwies sich als Stolperstein für die eigentlichen Topfahrer der aktuellen Saison. Von den vier bestplatzierten Piloten in der WM holte allein Antonio Felix da Costa zweistellig Punkte - derer zwölf für Platz 4. Trotzdem schwierigem Wochenende konnte Oliver Rowland seinen Vorsprung auf Platz 2 ausbauen und marschiert weiter Richtung Titel.

Der Nissan-Pilot erhielt früh im Rennen eine Strafe für einen Kontakt mit Max Günther, die ihn vom siebten auf den zehnten Platz zurückwarf - ein mageres Pünktchen für den Dominator 2025. Weil der WM-Zweite Pascal Wehrlein nicht mal das schaffte, war es ein weiterer Schritt für Rowland hin zu seinem ersten WM-Titel.

"Ich konnte meinen Vorsprung in der Fahrerwertung um einen Punkt ausbauen, was am Ende der Saison noch echt wichtig sein könnte", weiß Rowland auch mit Blick auf die anderen Meisterschaften. "Aber wir wollen mehr, weil die Team- und Herstellerwertung hart umkämpft sind. Wir müssen verstehen, was (im Qualifying) schiefgelaufen ist. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen und in Berlin wieder ganz vorne mitkämpfen können."

In Berlin konnte Rowland in der Vergangenheit bereits gewinnen - im Gegensatz zu Wehrlein, der es bei seinem Heimrennen in neun Anläufen noch nie aufs Podium schaffte. Somit stehen die Chancen gut, dass er seinem Traum in Tempelhof einen weiteren Schritt näherkommt. Wen er jedoch im Blick behalten sollte, ist Felix da Costa.

Der Portugiese ist mit drei Berlin-Siegen (zweimal 2020, einmal 2024) bis heute der erfolgreichste Fahrer in der deutschen Hauptstadt. Kein anderer Pilot konnte hier bislang drei Rennen in Tempelhof gewinnen. Und: Felix da Costa liegt nur drei Punkte hinter Wehrlein auf Gesamtrang 3. Auf Rowland fehlen ihm 72 Zähler. Mit drei Siegen in den letzten vier Rennen könnte er theoretisch am Briten vorbeigehen, sollte dieser dreimal leer ausgehen. Ein sehr unwahrscheinliches Szenario, aber eine Resthoffnung besteht.

"Der Kampf geht weiter!" - Verfolger wollen in Berlin angreifen

"Mit Berlin und London stehen noch vier Saisonrennen an. Der Kampf geht weiter!", gibt sich Felix da Costa kämpferisch. Auf das jüngste Rennen in Jakarta blickt er durchaus positiv zurück: "Von Platz 9 aus Vierter geworden zu sein, ist eine gute Aufholjagd. Die Bedingungen waren nicht leicht, aber es hat in Jakarta Spaß gemacht. Platz 4 bringt am Ende gute Punkte." Auch Teamkollege Wehrlein ist theoretisch noch im Titelrennen und will "in den letzten vier Rennen alles geben".

Maximal sind diese Saison noch 116 Punkte zu vergeben. In der Theorie könnten also noch alle Fahrer bis Position 11 (Nyck de Vries) Champion werden. Doch selbst Taylor Barnards Chancen auf WM-Rang 4 sind nach seinem sechsten Platz in Jakarta auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Ihm fehlen 78 Zähler auf seinen Landsmann und Mentor Rowland.

"Ich freue mich schon auf das nächste Rennen in Berlin, wo ich letzte Saison schon mal fahren konnte", sagt Barnard, der damals für den verletzten Sam Bird einsprang und als Rookie mit einer bärenstarken Leistung in beiden Rennen in die Punkte fuhr. Wir dürfen uns also auf einen spannenden Berlin E-Prix am 12. und 13. Juli freuen, bei dem die WM-Favoriten wieder ein größeres Wörtchen mitreden dürften als noch in Jakarta.

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