Formel-E-WM-Favoriten straucheln im Regen von Shanghai: "Eines der härtesten Rennen, das ich jemals gefahren bin"
Thomas Grüssmer

Shiv Gohil / Spacesuit Media
Bei WM-Spitzenreiter Oliver Rowland lief es am Sonntag im Regenrennen von Shanghai überhaupt nicht wie geplant. Nach einem guten Samstag reichte es nur für einen enttäuschenden 13. Platz. Sein zu dem Zeitpunkt erster Verfolger, Taylor Barnard, konnte nach einem erneuten Podium am Samstag ebenfalls nicht an das starke Ergebnis anknüpfen. Er vermutet ein generelles Problem, das der Antriebsstrang von Nissan gehabt haben könnte.
Es kommt aktuell extrem selten vor, dass Oliver Rowland bei den Rennen nicht im Spitzenfeld mitfahren oder gar keine Punkte sammeln kann. Das Sonntagsrennen in Shanghai war einer dieser seltenen Momente. Schon im Qualifying reichte es für den Briten nur für Platz 17. Überhaupt taten sich alle von Nissan angetriebenen Fahrzeuge sehr schwer. Teamkollege Norman Nato konnte sich sogar nur auf Platz 21 qualifizieren. Bei McLaren lief es zwar etwas besser mit Platz 14 für Taylor Barnard und Platz 16 für Sam Bird, aber dennoch enttäuschend.
Während des Rennes konnte Rowland sich zwar um einige Plätze nach vorn arbeiten, für Punkte reichte es aber nicht. "Das war heute ein enttäuschendes Resultat. Um ehrlich zu sein, war das eines der härtesten Rennen, das ich jemals gefahren bin - mit der limitierten Sicht aufgrund der Gischt. Es war deshalb einfach nicht möglich, mehr rauszuholen", so Rowland.
"Wochenende war dennoch positiv"
"Trotzdem war das Wochenende im Großen und Ganzen immer noch ein positives", findet er. "Gestern konnten wir eine gute Menge an Punkten mitnehmen, obwohl die Strecke nicht mein Favorit ist. Wir befinden uns immer noch im Rennen für alle drei Meisterschaften. Darauf liegt der Fokus für den finalen Teil der Saison."
In der Fahrermeisterschaft liegt Rowland mit einem komfortablen Vorsprung von 68 Punkten immer noch auf Rang 1 vor Pascal Wehrlein. Durch das Doppelpodium, welches Wehrlein und Antonio Felix da Costa am Sonntag erreichen konnten, ist Porsche in der Teamwertung mit einem Punkt Vorsprung nun aber wieder auf Platz 1 vor Nissan. Die Wertung der Hersteller für Nissan noch vor Porsche an.
"Möglicherweise ein generelles Problem von Nissan"
Auch McLarens Taylor Barnard hatte bei den widrigen Bedingungen Schwierigkeiten, konnte aber immerhin noch einen Punkt sammeln: "Ich glaube, wir haben das absolute Maximum aus dem Auto geholt. Nach dem gestrigen Podium ist Platz 10 und nur ein Punkt natürlich nicht das, wo ich das Rennen beenden wollte."
Im Interview nach dem Rennen, vermutete Barnard zudem, dass der Antriebsstrang von Nissan ein generelles Problem hatte: "Wir hatten einfach keinen Grip. Ich bin mit sicher, dass es ein Nissan-Problem war, weil sie sich auch etwas schwerer taten. Wir müssen den Antrieb im Regen einfach verbessern", so Barnard.
Die Piloten möchten den Fokus nun auf das nächste Rennen legen. Am 21. Juni steht in Jakarta bereits der zwölfte Lauf der Saison an, die sich langsam, aber sicher in ihre heiße Endphase begibt.
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