Formel E

Fotostrecke: Die Helmdesigns aller Formel-E-Fahrer der Saison 2022

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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In der Welt des Motorsports gibt es nur wenige Dinge, die nicht erst von einem Marketing-Team durchdacht werden, ehe sie in der Öffentlichkeit landen. Fahrzeugfolierungen müssen an die Wünsche von Anteilseignern angepasst, Rennanzüge mit Sponsorenlogos beflockt, Handschuhe zugunsten der "Corporate Identity" geplant werden. Einzig beim Design der Helme gestehen Rennteams ihren Fahrern gestalterische Freiheiten zu.

So überrascht es wenig, dass sich Fans häufig mit dem Helmdesign ihres liebsten Piloten identifizieren. Fast so legendär wie die fahrerischen Leistungen von Ayrton Senna sind die gelb-grünen Helme des Brasilianers. Ähnliches gilt für James Hunts schwarzen Kopfschutz mit blauen, gelben und roten Streifen. Oder den glänzend roten Helm, verziert mit Sternen auf der Oberseite, von Michael Schumacher.

Auch in der Formel E gibt es zahlreiche Fahrer, die großen Wert auf ihre Helmdesigns legen. Welche teils überraschenden Bedeutungen hinter den Designs im Feld 2022 stecken, erfährst du in unserer Fotostrecke - ein neues Format, das wir mit diesem Artikel pünktlich zur neuen Saison 2022 einführen. Viel Spaß beim Durchklicken!

Übersicht: Die Helmlackierungen in der Formel E 2022

Jake Dennis (Andretti)

Die Farben von Jake Dennis' Helm änderten sich zwischen den Saisons 2021 und 2022 zugunsten des roten Avalanche-Looks von Andretti. Die Größe und Position der Farbflächen blieben hingegen unangetastet. Der Drittplatzierte der Vorsaison ist bekannt dafür, gelegentlich sein Helmdesign anzupassen. Fester Bestandteil ist auf jedem Helm jedoch der britische "Union Jack" sowie Dennis' Name auf Höhe des Kinns.

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Oliver Askew (Andretti)

Schon in den USA war Weiß die Grundfarbe aller Helme von Askew, meist verziert mit Elementen in seiner Lieblingsfarbe Blau. Fest zur Gestaltung seines Kopfschutzes gehören zudem drei blaue Zacken an der Seite. Als einziger US-amerikanischer Stammfahrer der Formel E ließ sich Askew zudem die "Stars and Stripes" der US-Fahne auf die Rückseite seines Helm lackieren.

Sergio Sette Camara (Dragon)

Unübersehbar ist die Inspiration des Helmdesigns durch Ayrton Senna sowie die brasilianischen Nationalfarben Grün, Blau und Gelb. Hinzu kommen viele kleine Details wie eine Spinne auf der Rückseite (aus großer Furcht vor Spinnen hinter ihm fahre er schneller, scherzte Sette Camara einst), die Ziffer 7 oder ein Taubensymbol auf der Oberseite. Dieses soll den Heiligen Geist darstellen.

Antonio Giovinazzi (Dragon)

Ob Antonio Giovinazzi seinen Formel-1-Helm in die Formel E übernehmen wird, ist noch nicht bekannt. Zuletzt trug "Gio" die Nationalfarben Italiens auf: Grün, Weiß und Rot. Versteckt ist auf jedem Helm zudem stets eine Cartoon-Zeichnung einer Biene. Diese ist dank ihres täuschenden Erscheinungsbildes (elegant aber gefährlich) Giovinazzis Lieblingstier.

Antonio Felix da Costa (DS Techeetah)

Meist fährt Antonio Felix da Costa mit einem Helm in den Nationalfarben Portugals, Rot und Grün, ergänzt durch weiße oder graue Flächen. Als Hommage an die Elektroformel bildet der Meister der Formel-E-Saison 2019/20 an einigen Stellen zudem elektrische Schaltkreise ab.

Jean-Eric Vergne (DS Techeetah)

Jean-Eric Vergne setzt seit seiner Zeit im Kartsport auf eine ähnliche Helmkomposition, wechselt jedoch gelegentlich die Farben. In diesem Jahr ist der Helm vorrangig Rot, Schwarz und Gold. Auf der Stirn trägt Vergne außerdem "sein" Logo, bestehend aus stilisierten Buchstaben J, E und V (für Jean-Eric Vergne).

Robin Frijns (Envision)

Auf der Seite des klassischerweise gelb-roten Helms von Robin Frijns sind die Initialen des Niederländers abgebildet, "RF". Seit Kindheitstagen blieb das Design von Frijns' Helmen größtenteils unverändert.

Nick Cassidy (Envision)

Vier rote Sterne, angeordnet wie in der neuseeländischen Flagge, fahren schon seit einigen Jahren auf dem Scheitel vom "Kiwi" Nick Cassidy im Rennauto mit. 2022 finden sich die Sterne auf einem weißen Grund und werden umrahmt von einem blauen Kranz. Auf der Seite des Helms steht zudem Cassidys Name.

Mitch Evans (Jaguar)

Mit kunstvollen Mustern auf dem Helm will Mitch Evans seine Verwandtschaft zur indigenen Bevölkerung Neuseelands würdigen. Auf der Rückseite des blau-roten Kopfschutzes präsentiert Evans die Darstellung eines Maori-Kopfes und - genau wie Cassidy - das "Southern Cross" mit vier roten Sternen.

Sam Bird (Jaguar)

2022 tritt Sam Bird mit einem betont aufgeräumten Helmdesign an. Auf der Vorderseite des größtenteils weißen Kopfschutzes sind petrolfarbene Streckenführungen einiger Formel-E-Straßenkurse erkennbar. Den TV-Kameras präsentiert Bird ein Top-Shot-Foto von sich selbst. Ein weiteres Detail: Auf den Helmseiten rechts und links sind jeweils ein Raubvogel (engl. "bird" = Vogel) sowie ein Jaguar abgebildet.

Alexander Sims (Mahindra)

Alexander Sims' grelles Helmdesign hat sich seit seiner Zeit im Nachwuchsmotorsport nur kaum verändert. Weiterhin ist der Kopfschutz vorrangig in Gelb, Rot und Grün designt, neu ist 2022 jedoch ein wie ein Schmetterling anmutendes M-Logo auf Höhe der Stirn. Das M findet sich auch auf der Motorabdeckung der Formel-E-Wagen von M-ahindra wieder.

Oliver Rowland (Mahindra)

Oliver Rowlands Helm sieht Sims' Kopfschutz auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich. Beide Helme unterscheiden sich zwar nicht durch die Farben, vor allem aber durch ihre Komposition: Rowlands Helm zeichnet sich durch eine blaue Fläche auf dem Scheitel aus, bei Sims ist sie vorrangig Rot.

Nyck de Vries (Mercedes)

Auf keinem Helm von Nyck de Vries dürfen die roten Seeblätter - oft fälschlicherweise als Herzen gedeutet - aus der friesischen Heimat des amtierenden Formel-E-Champions fehlen. Als Hommage an die Region Friesland könnte auch die blau-weiße Farbgebung des Helms gedeutet werden. Das Hellblau entspricht allerdings vielmehr dem offiziellen Mercedes-EQ-Blauton.

Stoffel Vandoorne (Mercedes)

Die Nationalfarben Belgiens finden sich seit Jahren auf dem Helm von Stoffel Vandoorne wieder, in diesem Jahr verziert durch wenige weiße Elemente. Die Optik stammt aus der Feder der Firma KV Design, die auch für die Helmdesigns von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen verantwortlich ist.

Oliver Turvey (Nio 333)

Abgesehen von Änderungen für Sponsorensticker vertraut Oliver Turvey seit seiner Kindheit auf ein grundlegendes Design in Gelb, Orange und Weiß. Die Komposition erstellte Turvey einst selbst im Kartsport.

Dan Ticktum (Nio 333)

Den Valencia-Test bestritt Ticktum mit einem neutralen Helm, da sein gewohnter Kopfschutz bereits auf dem Weg zum Formel-2-Rennen in Saudi-Arabien war. Bei einem späteren "Filmtag" fuhr Ticktum für Nio 333 mit seinem gewohnten auffälligen und farbenfrohen Design, das von der "Dazzle Camouflage"-Tarnmethode für Schiffe aus dem Ersten Weltkrieg inspiriert wurde.

Maximilian Günther (Nissan e.dams)

Trotz einiger Design-Anpassungen wird Maximilian Günther auch nach seinem Wechsel von BMW zu Nissan e.dams mit einem rot-weißen Helm antreten. Auf der Seite ist der mit silbernen Streifen verzierte Schriftzug "MaxG" erkennbar (Kurzform für Max Günther), auf dem Scheitel prangt ein großflächiger Stern.

Sebastien Buemi (Nissan e.dams)

In der Mitte seines Helms präsentiert Buemi seit einigen Jahren die Schweizer Flagge sowie die Namen seiner Söhne Jules und Theo. Als Mitglied des Red-Bull-Kaders wirbt er auf den Seiten zudem mit dem Logo des österreichischen Getränkeherstellers. In seinem Grundwesen hat sich der blau-weiß-rote Helm von Buemi zwischen den Saisons 2021 und 2022 nicht verändert.

Lucas di Grassi (Venturi)

Venturi-Neuzugang Lucas di Grassi fuhr in den letzten Jahren - in Anlehnung an die brasilianischen Nationalfarben - stets mit grün-gelben oder grün-blauen Helmen. Im Jahr 2022 passt di Grassi sich jedoch an den dunklen Look der Venturi-Renner an. Die Position des typischen Stegs auf Höhe der Stirn änderte er zwar nicht. Fortan werden die Farben Gelb und Grün jedoch nur noch als Verzierungen großer mattschwarzer Flächen genutzt.

Edoardo Mortara (Venturi)

Zu den farbenfrohesten Helmen der Formel E gehört der Kopfschutz von Edoardo Mortara. Der Schweizer nutzt mehrere kunstvolle Designs, bei allen laufen jedoch saubere weiße oder schwarze Linien über einen knallig-bunten Hintergrund in einer Leinwand- oder Graffiti-Optik.

Andre Lotterer (Porsche)

Die Inspiration für das Helmdesign von Andre Lotterer stammt aus der schwarz-weißen Teamkleidung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Ein nicht wegzudenkender Bestandteil ist der Querbalken auf Höhe des Kinns, der bereits im Kartsport Lotterers Helme verzierte.

Pascal Wehrlein (Porsche)

Genau wie Sebastian Vettel oder Daniel Ricciardo lässt Pascal Wehrlein seine Helme vom deutschen Designer Jens Munser entwerfen. In der Formel E tritt Wehrlein mit einer schwarz-rot-goldenen Optik an. Eine nette Note ist zudem ein Streifen in den Nationalfarben des Inselstaates Mauritius, aus dem Wehrleins Mutter stammt. Das rot-blau-gelb-grüne Farbband läuft um Wehrleins Hinterkopf.

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