Medienbericht: Wechselt Sebastien Buemi nach 8 Formel-E-Jahren bei e.dams als Frijns-Ersatz zu Envision?
Tobias Wirtz
Bereits seit dem allerersten Formel-E-Rennen in Peking 2014 startet Sebastien Buemi für das e.dams-Team. Dieses historische Kapitel könnte im August zu Ende gehen: Der Schweizer steht laut 'The Race' vor einem Wechsel zu Envision, wo er Nachfolger von Robin Frijns werden soll.
90 Starts, 13 Siege, 29 Podiumsplatzierungen, 14 Pole-Positions, 813 Punkte, ein Fahrertitel im Jahr 2015/16: beeindruckende Zahlen, die Sebastien Buemis Formel-E-Karriere bei e.dams zusammenfassen. Der Schweizer und das französische Team mit Sitz in Le Mans, das in der Gen1-Ära ab 2015 zunächst Renault-Motoren und ab Saison 5 Nissan-Aggregate einsetzte, waren lange Zeit untrennbar miteinander verbunden.
Aber die Zeiten ändern sich: Bereits seit dem New York City E-Prix im Jahr 2019, dem letzten Rennwochenende mit Nissans Doppelmotor-Konzept, das für Saison 6 verboten wurde, wartet Buemi auf einen Formel-E-Sieg. Unzufrieden über die ausbleibenden Fortschritte des Teams soll er sich nach Alternativen umgesehen haben und einem Bericht der Kollegen von 'The Race' zufolge bei Envision fündig geworden sein.
Hier würde Buemi Teamkollege von Nick Cassidy und somit Nachfolger von Robin Frijns, der sich bereits mit dem in die Elektroserie zurückkehrenden Team von ABT Sportsline einig sein soll. Der Niederländer, der zunächst zwei Formel-E-Saisons mit Andretti bestritt und danach drei Jahre für ABT/Audi in der DTM fuhr, kam im Zuge des Audi-Kundendeals mit Virgin Racing in die Formel E zurück. Auch nach dem werksseitigen Ausstieg von Audi blieb er beim Team, das infolge eines Eigentümerwechsels in Envision Racing umbenannt wurde.
Nissan-Motorsportchef Volpe: "Werden nie ein Team mit 2 Rookies haben"
Für die Gen3-Ära hat das Team einen Vertrag mit Jaguar über die Lieferung von Kundenmotoren abgeschlossen. Im Zuge dieser Vereinbarung ist Jaguar verpflichtet, mindestens vier Tage seiner Hersteller-Testfahrten an das Kundenteam abzugeben. Buemi könnte also theoretisch, vertragliche Beschränkungen einmal außen vor gelassen, schon bald erstmals im Jaguar sitzen.
Der Teamchef von Nissan e.dams, Tommaso Volpe, äußerte sich in Berlin zurückhaltend über einen bevorstehendem Abgang von Buemi, deutete jedoch an, dass das Team in der kommenden Saison einen erfahrenen Fahrer haben werde. Eine Aussage, die auf Maximilian Günther zuträfe, der aktuell noch Buemis Teamkollege ist und vor Saisonbeginn eine mehrjährige Vereinbarung mit dem Team abschloss. Günther war in der Saison 2017/18 Test- und Ersatzfahrer bei Dragon und startete anschließend zu 42 E-Prix, unter anderem für BMW.
"Wir könnten auch über Rookies nachdenken, aber wir werden nie ein Team mit zwei Rookies haben. Das würde keinen Sinn ergeben", so Volpe. "Wir werden also auf jeden Fall mindestens einen erfahrenen Piloten haben. Das wird wahrscheinlich jeder große Hersteller bestätigen, und Nissan macht da keine Ausnahme."
Eine offizielle Bekanntgabe des Buemi-Wechsels wird in den kommenden Wochen erwartet.
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