Formel E

Frijns beschließt konstantes Formel-E-Saisondrittel mit Doppelpodium in Rom, "will aber auch mal gewinnen"

Svenja König

Svenja König

Frijns-Rome-Corner

Envision Racing und insbesondere Robin Frijns präsentierten sich mit einem zweiten und einem dritten Platz beim Rom E-Prix 2022 stark. Frijns arbeitete sich mit drei Podiumsplatzierungen im ersten Saisondrittel auf die zweite Meisterschaftsposition vor. Auf seinen ersten Sieg seit Saison 5 muss der Niederländer allerdings weiterhin warten, was seine Freude etwas trübt.

Beide Rom-Rennen waren geprägt von Positionskämpfen innerhalb der Führungsgruppe und einem cleveren Management von Energie und Attack-Mode. Insbesondere am Sonntag fuhr Frijns so von Startplatz 6 auf die zwischenzeitlich erste Position vor. Konkret begann seine Aufholjagd nach der ersten Rennunterbrechung mittels Safety-Car, die durch das vorzeitige Aus von Antonio Giovinazzi ausgelöst wurde. Es folgten Überholmanöver gegen Jake Dennis, Mitch Evans und Jean-Eric Vergne.

"Ich habe viel Energie gespart, als ich auf Platz 6 lag. Irgendwann habe ich gedacht, ich muss mich weiter nach vorne kämpfen, denn ich hatte noch genug Energie", sagt der Niederländer. "Auch mit den Attack-Modes lief alles gut, und ich ging in Führung." Durch diese Positionskämpfe habe der Envision-Pilot etwas zu viel Energie verbraucht und fiel hinter Andre Lotterer zurück.

Frijns: "Wäre definitiv Zweiter geworden, wenn..."

Nach der zweiten Safety-Car-Phase - etwa sieben Minuten vor Schluss - kam es zu einem allgemeinen Vollstrom-Sprint bis zur Ziellinie. Im Attack-Mode konnte sich Evans an die Spitze setzen, und auch Jean-Eric Vergne schob sich noch vor Frijns, der sich allerdings gegen Lotterer den letzten Podiumsplatz sichern konnte.

"Ich wäre definitiv Zweiter geworden, wenn das letzte Safety-Car nicht gewesen wäre. Ich hatte nur keine Antworten mehr in der letzten Runde", so der 30-Jährige.

Allerdings habe der ehemalige DTM-Pilot nach einem Mauerkontakt auch ein Problem mit dem Auto gehabt: "Das Auto hat sich nicht mehr so gut angefühlt. Ich habe die Mauer etwa gegen Rennhälfte berührt. Also eigentlich kann ich froh sein, dass ich hier stehe."

Frijns-Rome-Fighting-Positions

Frijns: "Hatte wenig Spaß mit Mitch"

Bereits beim ersten Rennen am Samstag musste sich Frijns Mitch Evans geschlagen geben. Nach einigen Positionskämpfen konnte er sich allerdings gegen Vandoorne, Dennis, Lotterer und die beiden Techeetah-Piloten Vergne und Felix da Costa durchsetzen und übernahm kurz nach der Rennhalbzeit die Führung.

Schneller war nur noch Mitch Evans, der Frijns dank später Attack-Mode-Nutzung und starker Jaguar-Performance überholen konnte. Nichtsdestotrotz zeigte sich der Niederländer nach dem ersten Rennen zufrieden: "Ich habe mich heute gut gefühlt und bin glücklich mit Platz 2. Ich hatte eigentlich das ganze Rennen einen tollen Fight mit Stoffel (Vandoorne). Dann ist Mitch einfach an uns vorbei gefahren - also hatte ich wenig Spaß mit ihm. Er und die Jaguar waren heute einfach zu schnell. Aber wir haben ein gutes Auto, uns hat nur die letzte Kleinigkeit gefehlt."

Insgesamt bilanziert Frijns dennoch ein gutes Wochenende, wartet allerdings ungeduldig auf seinen ersten Saisonsieg: "Das war ein gutes Wochenende, ein gutes Rennen. Ein Podium ist immer gut, aber ich bin hier, um zu gewinnen. Also ja, ich bin glücklich, aber wenn du jedes mal so nah dran zu bist, willst du auch gewinnen." Seinen letzten Rennsieg konnte Frijns beim Saisonfinale 2019 in New York feiern.

Seine Konstanz bescherte ihm nicht nur zwei Podien in Rom, sondern auch Platz 2 in der Gesamtwertung. Nach fünf von 16 Saisonläufen macht ihn seine Konstanz zum Meisterschaftsaspiranten in der Formel-E-WM 2022.

Cassidy klagt über Bremsprobleme bei "Mega-Rennen"

Nick Cassidy zeigte im Schatten von Frijns zwei starke Aufholjagden auf den Straßen von Rom: Während es am Samstag von Rang 14 auf Platz 9 vor ging, machte der Neuseeländer am Sonntag zwölf Plätze gut, bevor er nach Berührung mit Jaguar-Pilot Sam Bird in der Mauer landete.

"Mein Auto war gut, aber wir hatten das ganze Wochenende Bremsprobleme, weshalb wir nicht unser ganzes Potenzial zeigen konnten", erklärt Cassidy. "Aber davon abgesehen war es ein Megarennen, wir sind von 18 auf sechs vorgefahren. Ich hätte nie erwartet, dass ich in die Top 6 fahre und glaube, ich wäre auch nicht da geblieben, denn wir hatten mehr Energie als die Autos vor uns. Das ist natürlich jetzt schade, aber wir können viel Positives mitnehmen."

Auch Envision-Teamchef Sylvain Filippi zeigt sich nach dem Rom-Wochenende durchaus zufrieden: "Es ist fantastisch, Rom mit einem Doppelpodium zu verlassen. Robin ist sehr gut gefahren, und das Ergebnis spiegelt die harte Arbeit von jedem Einzelnen bei Envision Racing wider. Nick hat ebenfalls eine starke Rennpace gezeigt. Insgesamt haben wir also das Potenzial und die Pace des Autos gezeigt, und so viele Punkte an einem Wochenende mitzunehmen, ist wirklich toll. Wir sind motiviert und voller Selbstbewusstsein vor dem Rennen in Monaco." Dies findet am 30. April statt.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 4 und 5.