Formel E

Frijns schlägt Bird mit 2. Saisonsieg & sichert Virgin Gesamtrang 3

Timo Pape

Timo Pape

Robin Frijns hat seine erste Formel-E-Saison als Virgin-Fahrer (vormals Andretti) auf einem starken vierten Gesamtrang beendet. Der Niederländer sicherte sich am Sonntag in New York nach dem Regenchaos von Paris seinen zweiten Saisonsieg. Damit entschied er nicht nur das teaminterne Duell gegen seinen Teamkollegen Sam Bird endgültig für sich (106 zu 85 Punkte), sondern brachte Virgin auch noch auf den dritten Gesamtwertung der Teammeisterschaft. Die Briten schlugen Nissan e.dams letztlich mit einem einzigen Punkt Vorsprung.

Am Start musste Frijns zunächst einen kleinen Dämpfer hinnehmen, denn Sebastien Buemi startete deutlich besser und ging noch vor Kurve 1 am 27-Jährigen vorbei. Frijns ließ jedoch nicht locker und holte sich seinen zweiten Platz mit einem starken Manöver von Buemi zurück. "Seb hat mich am Start überholt, aber obwohl ich dann hinter ihm war, habe ich mich sehr stark gefühlt. Ich habe gespürt, dass ich eine bessere Pace hatte als er", resümiert Frijns den zweiten New-York-Lauf. "Ich denke, die einzige Möglichkeit, an ihm vorbeizukommen, war der Attack-Mode. Da er ihn zu dem Zeitpunkt nicht hatte, habe ich einen Versuch gestartet - sauber, hart, aber fair von beiden Seiten aus."

Mit beachtlicher Rennpace machte Frijns anschließend den Vorsprung des Führenden Alex Sims zunichte und griff ihn schließlich an. Beim Anbremsen in Kurve 1 hinein zwängte er sich auf der Innenbahn neben den BMW-Fahrer und drängte ihn ab - eine erfolgreiche Willensleistung inklusive Lackaustausch und ein sehr ähnliches Manöver wie schon gegen Buemi.

In der Folge verwaltete Frijns seine Führung äußerst souverän und geriet nie in ernsthafte Gefahr. Er hielt seinen recht komfortablen Vorsprung auf Sims konstant und überquerte die Ziellinie schließlich 3,2 Sekunden vor dem Briten. Nach jeder Menge Pech und vielen Rückschlägen in dieser Saison beendete Frijns seine Comeback-Saison in der Formel E mit einem Hochgefühl.

"Das letzte Mal, das ich einen Punkt geholt habe, war mein Sieg in Paris", blickt Frijns zurück. "Nach vier punktlosen Rennen tut das natürlich gut. Wir hatten dieses Jahr viele Probleme. Jetzt bin ich einfach nur froh, dass alles zusammengekommen ist und ich dem Team etwas zurückgeben konnte. Sie haben sehr hart gearbeitet. Ich wollte diesen Sieg unbedingt. Jetzt kann ich heim fahren und mich auf die nächste Saison vorbereiten."

Sam Bird erstmals vom Teamkollegen geschlagen

Auch Teamkollege Bird erlebte eine durchwachsene Saison. Der Brite konnte zwar in Santiago gewinnen, erlebte zwischen den Rennen in Sanya und Monaco jedoch eine Durststrecke von vier punktlosen E-Prix in Folge - ähnlich wie Teamkollege Frijns. Nachdem er sich in Bern als Vierter schließlich gefangen hatte, lief es in New York wieder besser. Am Samstag holte Bird als Achter immerhin vier Zähler, bevor er am Sonntag Vierter wurde und die Saison mit zwölf weiteren Punkten versöhnlich abschloss.

Bereits samstags resümierte er gegenüber dem britischen 'Express': "Es war nicht meine beste Saison wegen des Durchhängers zur Saisonmitte. Aus persönlicher Sicht war es ein sehr herausforderndes Jahr, auf das wir hoffentlich zurückblicken und daraus lernen werden, sodass wir uns in Zukunft weiter verbessern können. Ein paar Dinge waren vermeidbar. Ich habe im Training von Paris einen Fehler gemacht (...) und mir damit selbst in den Fuß geschossen. Ein paar weitere Male haben wir als Team kleine Fehler gemacht, aber das passiert manchmal - Menschen dürfen Fehler machen. Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen."

Die Saison beendete Bird mit 85 Punkten auf dem neunten Gesamtrang. Zum ersten Mal in seiner fünfjährigen Formel-E-Karriere musste er sich somit seinem Teamkollegen geschlagen geben, zu denen neben Jaime Alguersuari, Jose Maria Lopez und Alex Lynn immerhin auch Doppel-Champion Jean-Eric Virgin (Saison 2) zählte. Virgin Racing wird auch in der kommenden Saison mit derselben Fahrerpaarung an den Start gehen. Dann hat Bird die Chance, sich gegen den starken Frijns zu revanchieren.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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