Für elektrischen Motorsport: Venturi stellt eigene Fahrer-Akademie "Next Gen" vor
Tobias Wirtz
Der monegassische Elektroauto-Hersteller Venturi Automobiles hat am Donnerstag seine neue Fahrer-Akademie vorgestellt, mit der er junge Fahrer an die Spitze des elektrischen Motorsports bringen möchte. Rennbegeisterten ist das Unternehmen hauptsächlich durch sein Formel-E-Team bekannt, das bereits seit Beginn der ersten Meisterschaft teilnimmt.
Venturi-Präsident Gildor Pastor ist überzeugt, dass die Akademie ein Erfolg wird: "Wir wollen denjenigen helfen, die talentiert sind, aber nicht immer die Mittel hatten, um loszulegen. Wir haben in der Vergangenheit oft Jugendlichen eine Chance gegeben. So ist der aktuelle Entwicklungsfahrer unseres Formel-E-Teams, Michael Benyahia, erst 17 Jahre alt. Für mich war es der nächste logische Schritt, weiter auf die Jugend zu setzen, indem wir Venturi Next Gen ins Leben rufen."
An der Akademie werden nicht nur junge Motorsport-Talente, sondern auch einige Rekruten aus dem E-Sport teilnehmen, womit Venturi das Tor von der virtuellen zur realen Welt im Elektromotorsport öffnet. Pastor weiter: "Wir wollen Brücken schlagen, da ich davon überzeugt bin, dass es unter den Gamern aufstrebende Talente gibt."
The #VenturiNextGen is ON ! @arthurlec3 @DorBoccolacci @benjy2633 @PL_chovet @Kev_Leaune @SDL_Rotax #VENTURI #MadeInMonaco pic.twitter.com/JAA67lzRgC
— Venturi Formula E (@VenturiGP) 30. März 2018
Die Idee nicht vollkommen neu: Nissan startete bereits 2008 in Zusammenarbeit mit Sony die "GT Academy", bei der sich Playstation-Spieler für eine Karriere im professionellen Motorsport qualifizieren konnten. Der Brite Jann Mardenborough, Gewinner der GT Academy 2011, gilt als aussichtsreicher Kandidat für ein Cockpit beim Formel-E-Team von Nissan, das zur kommenden Saison den Platz von Renault übernehmen wird.
Zur Teilnahme an Venturi Next Gen wurden acht junge Fahrer ausgewählt:
- Louis Iglesias (9 Jahre, internationaler Kartsport)
- Benjamin Cartery (14 Jahre, internationaler Kartsport)
- Pierre-Louis Chovet (16 Jahre, Formel 4)
- Arthur Leclerc (17 Jahre, Formel 4)
- Dorian Boccolacci (19 Jahre, GP3)
- Maxime Pain (21 Jahre, dreifacher E-Sport-Weltmeister)
- Kevin Leaune (29 Jahre, fünffacher E-Sport-Weltmeister)
- Gaetan Goarant (29 Jahre, zweifacher E-Sport-Weltmeister)
Die Teilnehmer von Venturi Next Gen werden als Beobachter an den Meetings bei den Formel-E-Rennen teilnehmen. Zudem stehen sie in engem Kontakt zu den Fahrern des Formel-E-Teams und Paten der Akademie, Maro Engel und Edoardo Mortara. Formel-4-Fahrer Arthur Leclerc, der jüngere Bruder des Sauber-Formel-1-Piloten Charles Leclerc, beschreibt seine Arbeit wie folgt: "Ich lerne viel bei Venturi Next Gen, physisch und mental. Ich trainiere im Simulator und lerne, mit den Ingenieuren zu arbeiten und die Rennwochenenden der Formel E zu simulieren. Ich sehe auch Edoardo und Maro bei der Arbeit zu."
Venturi Next Gen hat seinen Sitz in der Venturi-Firmenzentrale in Monaco. Die Teilnehmer der Akademie verbringen die meiste Zeit im Simulator des Venturi-Teams und einem körperlichen und geistigen Trainingslager in der Nähe des Fürstentums. Zusätzlich zu diesen Hauptaktivitäten erhalten die Teilnehmer Unterricht zu den technischen Aspekten der Formel E und in elektrischer Kraftfahrzeugtechnik. Schließlich werden sie zu praktischen Übungen übergehen, einschließlich der Möglichkeit, sich hinter das Steuer eines Formel-E-Fahrzeugs zu setzen.
Foto: Venturi
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