Geleakter Bericht: So viel zahlt DS für den Sponsorenvertrag mit Virgin
Tobias Bluhm
Ähnlich wie in anderen Sportarten gehören die Finanzen auch in der Formel E zu den größten Geheimnissen der Teams. Nur selten erfahren Außenstehende, welche Summen die zehn Elektro-Rennställe einnehmen oder ausgeben. Und wenn, dann sind die Zahlen meist mehrere Monate oder gar Jahre alt und bei Weitem nicht mehr aktuell. Bei einem neuen Dokument, das am Donnerstagmorgen über 'Forbes' geteilt wurde, handelt es sich hingegen um ein überraschend aktuelles Papier, das zeigt, wie viel der französische Hersteller DS für den aktuellen Sponsorenvertrag mit Virgin zahlen muss. Die Summe ist beeindruckend.
Beim geleakten Dokument handelt es sich um den Anhang eines Briefes von Virgins Teamchef Alex Tai an den DS-Geschäftsführer Yves Bonnefont. Thema ist die Vereinbarung des Sponsorenvertrages zwischen DS und Virgin für die Formel-E-Saison 2017/18, also das kommende vierte Meisterschaftsjahr - wahrscheinlich das letzte gemeinsame. Beinhaltet sind also nicht die Kosten für die Konstruktion des neuen Virgin-Antriebsstranges, für den im Normalfall ohnehin das Team und nicht der Konstrukteur die Kosten trägt, sondern lediglich der Preis für das prominente Sponsoring seitens DS.
Der Bericht zeigt: Ganze 5,3 Millionen Euro lässt sich DS das Firmenlogo auf Seitenkasten, Nase und Co. sowie die Erwähnung im Team-Namen kosten. In Anbetracht dessen, dass die Formel E erst im letzten Monat ihr drittes vollständiges Rennjahr beendet hat, ist diese hohe Summe erstaunlich. Nichtsdestotrotz zahlt der Hauptsponsor eines ähnlich erfolgreichen Formel-1-Teams etwa dreimal so viel.
"Hiermit bitten wir Sie, die vereinbarte Gebühr von 5.250.000 Euro (exklusive MwSt.) bis zum 7. Januar 2018 auf das folgende Konto des Abtretungsempfängers zu überweisen", schreibt Tai im Brief vom 27. Juli. Er verweist zudem auf den vereinbarten Zeitplan, der zum Unterschriftszeitpunkt am 28. Mai 2015 - eine Woche nach dem ersten Berlin ePrix in Tempelhof - ausgehandelt wurde.
Aus dem Dunstkreis der Formel E hörte man in den vergangenen Monaten immer wieder, dass die vierte Saison womöglich das letzte Partnerschaftsjahr der beiden Parteien werden könnte. Der französische Hersteller schrieb sich für die Saison 2018/19 bereits als Hersteller ein, um ein eigenes Team zu gründen. Womöglich könnte sich dann das Prioritätenverhältnis ändern: Statt dem Team Virgin Racing mit DS-Sponsoring könnte der Rennstall zu einem DS-Werksteam mit Virgin-Branding werden. Gleichzeitig wird spekuliert, dass DS zu Techeetah abwandern könnte. Die Zukunft von Virgin wäre in diesem Fall ungewiss.
DS und Virgin Racing gehen seit Beginn der zweiten Formel-E-Saison im Herbst 2015 gemeinsam auf die Strecke. Während DS, die Performance-Schwester von Citroen aus dem PSA-Konzern, mit technischem Know-how an den Antriebssträngen für das Team arbeitet, liefert Virgin Daten und Feedback direkt von der Strecke. Die Partner erreichten in der abgelaufenen Saison einen gemeinsamen vierten Platz in der Team-Wertung und erzielten mehrere Podien, inklusive des historischen Doppelsieges von Sam Bird in New York.
Hier findest du den vollständigen Forbes-Bericht findest du in englischer Sprache.
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