Formel E

Gemeinsame Entwicklung: Mercedes & Audi überlassen Kundenteams Hersteller-Testtage

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Das Mercedes-Benz EQ Formula E Team hat sich entschieden, seinem Kundenteam Venturi einen seiner Hersteller-Testtage zu überlassen. Sowohl Edoardo Mortara als auch Neuzugang Norman Nato dürfen bereits vor den offiziellen Testfahrten auf dem Circuit Mallorca erste Erfahrungen mit dem neuen Antrieb sammeln. Auch Audi ließ Kundenteam Virgin auf die Strecke.

Einem Bericht von 'The Race' zufolge verzichtet Mercedes an einem Tag darauf, seine Stammfahrer Nyck de Vries oder Stoffel Vandoorne die Entwicklungsarbeit für die kommenden beiden Saisons ableisten zu lassen. Stattdessen soll einer der insgesamt 19 Tage, die Mercedes für private Testfahrten zur Verfügung hat, noch in diesem November an die beiden Venturi-Piloten abgegeben werden.

Auch das zweite Kundenteam der Formel E, Envision Virgin Racing, hat von Antriebshersteller Audi einen seiner Testtage überlassen bekommen. Neuling Nick Cassidy testete den neuen Antrieb aus Ingolstadt bereits vor einigen Wochen auf einer Strecke im italienischen Magione.

Da vor dieser Saison das Kontingent für Hersteller, die ein Kundenteam beliefern, von 22 auf 19 Tage heruntergesetzt wurde, kommt dieser Zug durchaus überraschend. Besonders vor dem Hintergrund, dass es für die achte Formel-E-Saison keine neue Antriebsentwicklung und somit auch keine privaten Testfahrten geben wird. Venturi unterstützt jedoch Mercedes bei der Entwicklung des Antriebs. Auch de Vries und diverse Mercedes-Ingenieure werden bei den Testfahrten anwesend sein.

D'Ambrosio: "Wenn ich sage, ich trete zurück, dann trete ich auch zurück"

Ebenfalls mit von der Partie ist Jerome d'Ambrosio - erstmals in seiner neuen Funktion als stellvertretender Venturi-Teamchef. "Aus meiner Sicht ist es tatsächlich so, dass ich hierhin komme und die Jungs kennenlerne und mir ansehe, wie wir arbeiten. Ich lerne, schaue und beobachte", so der Belgier gegenüber 'The Race'. "Es ist eine neue Position, und ich denke, das Wichtigste, was ich im Moment tun muss, ist beobachten, schauen und lernen - die Leute kennenzulernen und zu sehen, wie wir als Team interagieren. Ich bin ja gerade erst aus dem Auto gestiegen."

Der dreimalige E-Prix-Sieger, der in seiner Formel-E-Karriere für Dragon Racing und Mahindra gefahren ist und erst kürzlich sein Karriereende als aktiver Rennfahrer bekannt gab, schließt ein Comeback auf der Rennstrecke kategorisch aus. Auch als Ersatzpilot will er sich nicht im Falle des Falles erneut hinter das Lenkrad setzen: "Ich bin ein sehr pragmatischer Mensch, und wenn ich sage, ich trete zurück, dann trete ich auch zurück."

Stattdessen bereitet sich d'Ambrosio auf seinen neuen Job vor und freut sich, der Elektrorennserie auf diese Art erhalten zu bleiben: "Ich mache in einer anderen Funktion weiter, und ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung und darauf, eine neue Rolle im Team zu übernehmen. Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrung einbringen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Aber jetzt in einer anderen Position."

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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