Gemischte Gefühle bei Andretti nach Heimrennen: "Timing des Safety-Cars ruinierte unsere Strategie"
Thomas Grüssmer

Paddy McGrath / Spacesuit Media
Das Andretti Formula E Team konnte bei seinem Heimrennen der Formel E auf dem Homestead-Miami Speedway mit beiden Fahrern in die Punkte fahren. Jake Dennis, der vom zweiten Startplatz losgefahren war, wurde durch eine unglückliche Strategie zwar nur Neunter, doch Nico Müller fuhr von P18 - auch dank Strafen für einige Fahrer - bis auf den vierten Platz vor. So zog das US-amerikanische Team mit doppelten Punkten ein positives Fazit.
Zum Auftakt des Wochenendes tat sich Andretti noch sehr schwer. Im 2. Freien Training crashte Müller in der Schikane und brachte damit die rote Flagge heraus. Er schloss das Training auf dem letzten Platz ab. Dennis kam besser ins Wochenende, und sein Aufwärtstrend setzte sich im Qualifying fort: Er qualifizierte sich bereits zum 25. Mal in seiner Formel-E-Karriere für die Duelle, und zum zehnten Mal erreichte er das Finale - wo er sich Nissans Norman Nato geschlagen geben musste.
Im Rennen hatte Dennis weniger Glück. Er ließ sich von seinem zweiten Platz zurückfallen und konnte dann seinen ersten Attack-Mode nicht voll ausschöpfen wegen des ersten Safety-Cars, welches durch den ausrollenden Mahindra von Nyck de Vries ausgelöst wurde. "Das Timing vom ersten Safet-Car war für uns super unglücklich und ruinierte unsere Rennstrategie", sagt Dennis.
"Nachdem wir uns für die erste Startreihe qualifizieren konnten, war das nicht das Resultat, auf das wir hofften", so der Brite weiter. "Es war nicht ganz die Punkteausbeute, auf die wir bei unserem Heimrennen gehofft hatten. Vielleicht hätte es für die Top 5 gereicht. Es war dennoch nett, wieder auf der ersten Startreihe zu stehen."
Müller: "Haben mit unserer puren Pace gestrauchelt"
Teamkollege Müller blieb zunächst am hinteren Ende des Feldes und arbeitete sich nach der Aktivierung seines ersten Attack-Modes in Runde 11 nach vorn, um den E-Prix sogar für eine Runde anzuführen. Den Neustart des Rennens nach dem Unfall zwischen Jake Hughes, Maximilian Günther und Sebastien Buemi nahm der Schweizer von P10 auf. Nachdem einige Fahrer in den Top 10 nachträgliche Attack-Mode-Strafen erhielten, konnte der 33-Jährige bis auf den vierten Platz vorrücken.
"Das heutige Rennen war das übliche Chaos, was die Formel E mit sich bringt", erklärt Müller. "Glücklicherweise trafen wir die richtigen Entscheidungen, und unsere Strategie erlaubte es uns, unser Rennen zu maximieren. Wir haben ein bisschen mit unserer puren Pace gestrauchelt, welche für das Ende des E-Prix den Unterschied hätte machen können. Im Großen und Ganzen bin mit der Punkteausbeute zufrieden."
"Für Nico (war es) ein gemischter Tag mit dem Crash im Training und dem schwachen Qualifying. Sein Rennen war dafür umso besser", resümiert Teamchef Roger Griffiths. "Es war großartig, Nico ganz vorn zu sehen. Er hat einen großartigen Job gemacht, in die Top 4 einzufahren. Alles in allem sind wir glücklich darüber, mit beiden Autos Punkte gesammelt zu haben."
Mit diesem Ergebnis liegt Andretti nun auf Platz 7 der Teamwertung. Jake Dennis steht in der Fahrerweltmeisterschaft ebenfalls auf dem siebten Platz. Nico Müller belegt momentan Rang 15. Die nächste Chance für Punkte hat das Team am kommenden Wochenende in Monaco.
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