Formel E

Gen3-Gelegenheit für Motorsport-Nachwuchs: FIA bestätigt Rookie-Test 2023 der Formel E in Berlin

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Buemi-Mortara-Frijns-Cassidy-Berlin-Side-by-Side

Strenge Testbeschränkungen und kurze Trainingszeiten machen es den Teams in der Formel E schwer, Nachwuchsfahrer:innen an die Elektroserie heranzuführen. Um jungen Talenten den Weg in die Kategorie zu ebnen, plant die Formel E nun eine Neuauflage des einst jährlich durchgeführten "Rookie-Tests". Dieser soll unmittelbar nach dem in Berlin  E-Prix 2023 stattfinden, wie 'e-Formel.de' exklusiv erfahren hat.

Auf Anfrage bestätigte die FIA, dass derzeit der Montag nach dem Doppelrennen in Berlin-Tempelhof für den Testtag vorgesehen ist, also der 24. April 2023. Findet er nach den Vorgaben statt, die in der Vergangenheit galten, dürfen Teams für den Nachwuchstest ausschließlich Fahrer:innen anmelden, die noch an keiner offiziellen Session eines E-Prix-Wochenendes teilgenommen haben.

Schon zwischen 2018 und 2020 veranstalte die Formel E Rookie-Tests, die jeweils im Anschluss an den Marrakesch E-Prix angesetzt waren. Durch die Coronavirus-Pandemie sowie organisatorische Schwierigkeiten verzichtete die Elektroserie seither jedoch auf offizielle Tests während der Saison.

Die Strecke in Marokko eignete sich durch ihre Abgeschiedenheit von öffentlichen Straßen gut für den Test. Ähnliches gilt für Berlin, wo der E-Prix auf einer Strecke auf dem Vorfeld des stillgelegten Flughafens Tempelhof stattfindet. Anwohner:innen werden vom Rennen nicht gestört, der Abbau des Kurses kann also problemlos um einen Tag verzögert werden.

Nach unseren Informationen war eine Neuauflage des Testtages bereits im vergangenen Jahr geplant, musste aufgrund der Aufstockung des Berlin-Rennens zu einem "Double-Header" sowie des Zeitdrucks beim Weitertransports der Fahrzeuge nach Jakarta jedoch abgesagt werden. Nun soll es - mit etwas mehr planerischer Sicherheit - im Anschluss an das Rennen 2023 klappen.

Teams & Fahrer hoffen auf neue Gen3-Erfahrungen

Einige Teams haben bereits Reservisten im Aufgebot, die für den Rookie-Test infrage kommen. Einer von ihnen ist David Beckmann: Der Deutsche gehört seit 2022 zum Aufgebot von Avalanche Andretti. Seit diesem Jahr unterstützt er zudem Andrettis Antriebslieferanten Porsche und steht beiden Teams als Ersatzfahrer zur Verfügung, sollten die Stammpiloten Pascal Wehrlein oder Antonio Felix da Costa ausfallen. Einen Einsatz in einer offiziellen Session hatte er bislang noch nicht. Beim Porsche-Heimspiel in Berlin könnte es soweit sein.

Dort könnte Beckmann auf seinen ehemaligen Formel-2-Rivalen Jehan Daruvala treffen, der seit diesem Jahr Mahindra Racing unterstützt und schon am Rennwochenende in Hyderabad andeutete, bei einem Rookie-Test in Berlin fahren zu wollen.

Mehrere Formel-E-Fahrer schafften auch dank eines Rookie-Tests den Sprung ins Stammcockpit: Piloten wie Norman Nato, Maximilian Günther, Nico Müller und Nick Cassidy fanden allesamt ihren Weg über die Nachwuchsgelegenheit in die Elektroserie. Nyck de Vries gelang wenige Jahre nach einer Teilnahme am Rookie-Test sogar der Gewinn des WM-Titels in der Formel E.

Doch auch die Teams und Hersteller können von der Veranstaltung in Berlin profitieren: Jede Gelegenheit, die neu entwickelten Gen3-Antriebsstränge zu testen, dürfte ihnen wertvolle Informationen zur Effizienz, Zuverlässigkeit und Performance ihrer Motorenpakete bieten.

zusätzliche Berichterstattung durch Tobias Wirtz

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