Formel E

Grüne stemmen sich auch in Hamburg gegen Formel E

Timo Pape

Timo Pape

Vor etwas mehr als einer Woche sorgte die Hamburger CDU-Fraktion für Aufsehen, als sie ihr Ansinnen kundtat, die Formel E nach Hamburg holen zu wollen. Bei der Bürgerschaft will die Partei am 15. Februar einen Antrag einreichen, um die rot-grüne Regierung von der Elektroserie und deren Potenzial für Hamburg zu überzeugen. Wie es inzwischen aussieht, dürfte dies kein leichtes Unterfangen werden, denn wie schon in Berlin machen sich nun auch in Hamburg die Grünen gegen die Formel E stark.

"E-Autos müssen in der Tat noch viel bekannter werden. Ich halte ein Autorennen aber nicht für das richtige Mittel", sagt Christiane Blömeke, sportpolitische Sprecherin der Grünen, gegenüber 'Bild Hamburg'. Als Gründe führt die 56-Jährige Verkehrsbehinderungen und Lärmbelästigung an.

Ähnlich hatten vor wenigen Wochen bereits die Grünen in Berlin argumentiert und den Senat dazu gebracht, das Formel-E-Rennen von der Karl-Marx-Allee, also aus der Innenstadt, zu verbannen. In der Hauptstadt wird derweil noch immer an einer alternativen Location gebastelt, die womöglich Tempelhof heißen könnte und in den kommenden Tagen entschieden werden soll. Erst wegen der drohenden Absage des Berlin ePrix hatte sich die Hamburger CDU engagiert, um der Formel E einen alternativen Austragungsort in Deutschland zu bieten.

Auf den jüngsten Gegenwind aus der eigenen Stadt reagiert Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion und treibende Kraft hinter den Formel-E-Betrebungen, mit Unverständnis: "Die Verbotspartei meldet sich mal wieder zu Wort... Aber das muss ein Scherz sein", schreibt Thering auf seiner offiziellen Facebook-Seite. "Die GRÜNE Hamburg begründet ihre Anti-Haltung mit Verkehrsbehinderungen in der Stadt. Das ist doch absolut lächerlich! Die Grünen sind es doch, die durch ihre Ideologie den Verkehr in Hamburg täglich zum Erliegen bringen."

Der CDU-Politiker steht nach wie vor hinter seiner Idee, die globale Elektromeisterschaft an die Elbe zu holen und Hamburg dadurch zu einem noch fortschrittlicheren Image in der Welt zu verhelfen: "Ein Formel-E-Rennen in Hamburg wäre eine riesen Sache für unsere Stadt und dazu noch völlig schadstofffrei!" Auf das durchaus fragwürdige Argument der Lärmemissionen geht Thering nicht weiter ein.

Durch die klare Positionierung der Grünen schon im Vorfeld der Abstimmung am übernächsten Mittwoch dürfte es äußerst schwierig für die CDU werden, den Antrag auf ein Formel-E-Rennen in der Bürgerschaft durchzubringen. Davon abgesehen wäre die Organisation eines Rennens in dieser Saison ohnehin eher unrealistisch. Schließlich findet der Berlin ePrix nach aktuellem Stand bereits am 10. Juni statt. Und tot ist er ja auch noch lange nicht...

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