Formel E

Günthers Kampfansage an "stärksten Teamkollegen" Vergne: "Weiß auch über meine Qualitäten Bescheid"

Timo Pape

Timo Pape

Vergne-Günther-Formula-E-Battle

Nach seinem Wechsel von Maserati zu DS Penske erwartet Maximilian Günther bei seinem neuen Rennstall einmal mehr ein starker Teamkollege: Jean-Eric Vergne ist bis heute der einzige Doppelmeister der Formel E und zählt in vielen Statistiken zu den erfolgreichsten Piloten der Elektroserie. Zudem hat der Routinier die DS-Mannschaft seit Jahren mitgeformt. Trotzdem ist Günthers Ziel klar: "JEV" in allen Belangen schlagen.

Seit dem dritten Formel-E-Rennen, dem Punta del Este E-Prix 2014 vor knapp zehn Jahren, ist Vergne in der Serie aktiv. Der inzwischen 34-Jährige bestritt die zweitmeisten Rennen (130) nach Lucas di Grassi und holte die meisten Punkte aller Fahrer. Auch bei der Anzahl der Podiumsergebnisse liegt nur di Grassi vor ihm. Bei den Pole-Positions hingegen gibt es bislang keinen besseren als den Franzosen. Die Qualität Vergnes ist unbestritten, wenngleich er in seinen zehn Saisons bislang dreimal einem Teamkollegen unterlag: Sam Bird (Virgin) in Saison 2 und zweimal Antonio Felix da Costa (DS Techeetah) in den Saisons 6 und 7.

Günther hatte es in seiner Karriere auch schon mit einigen starken Teamkollegen zu tun, darunter Jake Dennis (BMW), Sebastien Buemi (Nissan) und Edo Mortara (Maserati). Während er gegen die ersten beiden nach Punkten unterlag, konnte er Mortara schlagen - ebenso wie Jose Maria Lopez (Dragon), Alexander Sims (BMW) und Jehan Daruvala (Maserati). Nun erwartet ihn erneut ein Champion in der eigenen Garage. Ist Vergne sein bisher stärkster Teamkollege?

"Würde ich so sagen, ja", meint Günther exklusiv gegenüber e-Formel.de. "Seine Erfolge sprechen für sich - er ist der einzige Doppelmeister in der Serie. Ich weiß aber auch über meine Qualitäten Bescheid", gibt sich der Deutsche angriffslustig und bezieht sich damit auf seine bisherigen Erfolge in der Formel E. Günther hat bereits fünf E-Prix-Siege auf dem Konto. Zuletzt gewann er in Tokio und hatte bei Maserati klar die Oberhand.

Im Qualifying ist Vergne allerdings eine Klasse für sich. In der vergangenen Saison war er mit einem durchschnittlichen Startplatz von 5,9 der drittbeste Qualifyer der Formel E und gewann bei den e-Formel.de Season Awards 2024 folgerichtig Bronze. Günther stand überhaupt erst zweimal auf der Pole-Position, konnte zuletzt aber auch im Zeitfahren überzeugen und klare Fortschritte zeigen.

"Das Ziel als Rennfahrer ist immer, in allen Bereichen der Beste zu sein"

"Das Ziel als Rennfahrer ist immer, in allen Bereichen der Beste zu sein - sowohl im Qualifying als auch im Rennen", stellt er klar. Außerdem wisse er inzwischen, worauf es in der Formel E ankommt: "Ich bin zwar noch einer der jüngeren Fahrer (27 Jahre), aber es ist auch schon mein siebtes Jahr in der Meisterschaft. Ich habe viel Erfahrung und fühle mich bereit für diesen nächsten Schritt."

"Der Respekt ist beidseitig sehr groß", gibt er zu bedenken und betont dabei sein gutes Verhältnis zu Vergne: "Wir schätzen uns sehr. JEV und ich hatten in der Vergangenheit schon viele richtig gute, respektvolle Fights, bei denen wir um Siege und Podestplätze gekämpft haben." Damit dürfte er unter anderem den packenden Marrakesch E-Prix 2020 meinen, als Günther als Zweiter vor Vergne auf dem Podium stand.

"Ich glaube, wir können ein sehr starkes Duo bilden und hoffentlich große Erfolge einfahren. Ich freue mich sehr auf die gemeinsame Zeit mit ihm als Teamkollegen", so Günther. Eine erste kleine teaminterne Standortbestimmung erwartet die beiden im Rahmen der Vorsaison-Testfahrten Anfang November in Valencia. Ab dem 7. Dezember kann Günther dann zeigen, ob er es im direkten Duell mit Vergne aufnehmen kann. Dann startet in Sao Paulo die elfte Formel-E-Saison.

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