Formel E

"Habe die Situation falsch eingeschätzt" - Felix da Costa verliert durch Tokio-Fehler weiter an Boden im WM-Kampf

Thomas Grüssmer

Thomas Grüssmer

Felix-da-Costa-Tokyo-Pitlane

Im Sonntagsrennen des "Double-Headers" von Tokio leistete sich Porsche-Pilot Antonio Felix da Costa eine folgenschwere Fehleinschätzung: Zu Beginn der Full-Course-Yellow-Phase, die die Rennleitung in Runde 12 ausgerufen hatte, fuhr er dem vor ihm liegenden Mahindra von Edoardo Mortara ins Heck. Der daraus resultierende Aufhängungsbruch bedeutete für den Portugiesen das Rennende. Die Schuld für den Zwischenfall sieht er nur bei sich. Ist sein Traum vom zweiten Formel-E-Titels damit schon geplatzt?

Bis zur Kollision war eigentlich noch alles im Lot für den Portugiesen. "Das Rennen lief ziemlich gut. Ich konnte mich bis hinter die Top 5 nach vorne arbeiten", erinnert er sich. Auslöser für die folgende Full-Course-Yellow-Phase war der auf der Strecke liegende Frontflügel von Nyck de Vries, den er durch eine Berührung mit Sam Birds McLaren verloren hatte. Als dann jeder durch die Full-Course-Yellow auf auf 50 km/h verlangsamte, habe ich die Situation falsch eingeschätzt und das Auto vor mir berührt."

"Das war genug, um die Aufhängung meines Autos zu beschädigen", analysiert der 33-Jährige die Situation. "Ich entschuldige mich beim Team und allen zu Hause." So verließ Felix da Costa Tokio mit sechs mageren Pünktchen aus dem Samstagsrennen. "Das war kein einfacher Tag", resümiert er und fügt hinzu: "Heute hebe ich die Hand für einen Fehler."

Traum vom Titel schon vorüber?

Blickt man auf die Fahrerwertung der aktuell laufenden Saison, befindet sich Felix da Costa zwar noch auf einem passablen dritten Platz wieder, doch ist der Rückstand auf den führenden Oliver Rowland mit 88 Zählern inzwischen erdenklich groß. Bei noch sieben vor uns liegenden Rennen kann er sich eigentlich keinen weiteren Ausfall mehr leisten - zumal die Punkteausbeute im Samstagsrennen mit Platz 7 schon nicht hoch war. Hinzu kommt die überragende Form, in der sich Rowland momentan befindet.

Für Felix da Costa hingegen war es nach Jeddah (Rennen 2) und Monaco (Rennen 1) bereits der dritte Ausfall der laufenden Saison. Beim Ausblick auf die kommenden Rennen in Shanghai lässt er trotzdem Hoffnung auf bessere Resultate aufblitzen und macht deutlich: "Wir konnten dort letztes Jahr gewinnen, also bin ich sehr zuversichtlich. Wir werden uns neu sortieren und noch einige Podien holen."

Auch in Sachen Vertragsverlängerung sind für Felix da Costa die entscheidenden Wochen angebrochen. So soll Porsche laut The Race bereits im Laufe des kommenden Monats darüber entscheiden, ob man die Option zieht, Felix da Costa für ein weiteres Jahr zu halten. Bis dato hat er in dieser Saison drei Podien geholt - genauso wie Pascal Wehrlein. In der WM liegt er als Dritter elf Punkte hinter seinem Teamkollegen.

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