Formel E

"Habe einen Fehler gemacht" - Rowland verspielt WM-Vorsprung im Formel-E-Titelkampf & erhält Strafe!

Timo Pape

Timo Pape

Oliver-Rowland-Media-Pen-Berlin-2025

Oliver Rowland hätte sich unter Umständen schon am Samstag in Berlin zum Weltmeister krönen können. Daraus wurde - trotz guter Startposition - nichts. Der Nissan-Pilot leistete sich beim Überrunden einen folgenschweren Fehler, der ihn - und auch Stoffel Vandoorne - aus dem Kampf um die Punkte warf. Mit Blick auf die WM hat Rowland nun "ein paar Sorgen".

Rowland kämpfte in Runde 33 am Ende der Top 10, als er auf den zu überrundenden Mahindra von Debütant Felipe Drugovich auflief. Beim Anbremsen vor Kurve 6 verschätzte er sich und rutschte in den Maserati von Stoffel Vandoorne. Beide drehten sich und fielen ans Ende des Feldes zurück. Rowlands Nissan erlitt beim Kontakt einen Schaden vorne rechts, sodass er an die Box kommen und sein Rennen aufgeben musste.

"Ich bin in den Verkehr mit überrundeten Fahrern geraten und habe einen Fehler gemacht", räumt Rowland im Interview mit e-Formel.de direkt zu Beginn ein. "Vandoorne ist auf die Außenbahn gefahren, ich auf die Innenbahn. Ich habe eigentlich nur versucht, Drugovich zu überholen. Dann habe ich Stoffel in der Mitte der Kurve getroffen. Mein Fehler!"

Das sah auch die Rennleitung so: Rowland verlor nicht nur das Samstagsrennen, sondern erhielt auch noch eine Rückversetzungsstrafe um fünf Startplätze für Sonntag. "Shit happens", so seine schmallippige Reaktion auf die Strafe. Dennoch ist er einsichtig: "Wahrscheinlich hätte ich ein bisschen ruhiger und geduldiger sein können - etwas, in dem ich nicht so gut bin."

Vandoorne: "Ich weiß, dass das keine Absicht war"

Nicht nur Rowlands Samstag war durch den Rowland-Fehler im Eimer. Auch Vandoorne, der laut eigener Aussage eigentlich um die Top 5 hätte kämpfen können, wurde nach hinten durchgereicht und beendete das Rennen letztlich als Zwölfter.

"Wir hatten ziemliches Pech mit dem Schlag von Rowland, der uns gedreht hat", erklärt Vandoorne im Gespräch mit e-Formel.de. "Da war mit Drugovich ein überrundetes Auto, und Oli hat ihn auf der nassen Linie überholt. Dabei hat er sich verschätzt und den Bremspunkt in Kurve 6 verpasst. Da war ich schon in der Kurve."

Große Vorwürfe macht er dem Briten allerdings nicht: "Ich weiß, dass das keine Absicht von ihm war - die Strecke war innen einfach ein bisschen nasser", so Vandoorne.

Rowland zeigt Nerven im Titelkampf: "Das ist normal"

Durch seinen Ausfall büßte Rowland 19 Punkte gegenüber seinem ersten Verfolger in der WM ein. Pascal Wehrlein (Porsche) liegt damit "nur" noch 50 Punkte hinter ihm und könnte seinen Rückstand mit einem Sieg und einer weiteren Nullnummer Rowlands theoretisch auf bis zu 21 Zähler verkürzen, zumal Rowland am Sonntag bestenfalls von Platz 6 starten wird.

Der Titelkampf ist plötzlich wieder etwas offener - bei drei noch ausstehenden Rennen. Klar ist aber auch: Sollte Rowland am Sonntag acht Punkte mehr holen als Wehrlein, wäre er vorzeitig Champion. Ob er sich nun Sorgen um den WM-Titel macht? "Ja, ein paar", gibt er schmunzelnd zu. "Ich denke, das ist normal. Wir müssen uns jetzt einfach auf die Basics konzentrieren und morgen einen raushauen."

Rennstart zum zweiten Rennen in Berlin-Tempelhof ist erneut um 16 Uhr. Im Gegensatz zum Samstag soll es aber voraussichtlich trocken bleiben.

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