"Meiner Tochter eine Trophäe versprochen" - Wehrlein verkürzt durch Platz 2 in Berlin Rückstand im Formel-E-Titelkampf
Thomas Grüssmer
Alastair Staley / LAT Images / FIA Formula E
Porsche-Pilot Pascal Wehrlein konnte dank einem starken zweiten Platz den Rückstand auf Nissans Oliver Rowland im Kampf um die Fahrerweltmeisterschaft der Formel E auf 50 Punkte verkürzen. In der Pressekonferenz nach dem Rennen freute er sich dem entsprechend zwar über das Resultat, sieht in der WM jedoch keine realistische Chance gegen Rowland. Das Podium widmete er seiner Tochter Soleya.
Das Rennen startete Wehrlein nach einer Strafe, die er sich durch eine Kollision mit seinem Teamkollegen Antonio Felix da Costa eingehandelt hatte, von Platz 9. Während des Rennes konnte er sich schnell nach vorn arbeiten und fuhr hinter Felix da Costa auf Platz 3. Wenige Runden später überholte er auch diesen. Das Rennen schloss er letztendlich auf dem zweiten Platz ab. Er setzte den führenden Mitch Evans gegen Ende zwar noch unter Druck. Für den Sieg reichte es jedoch nicht ganz.
"Hatten heute das schnellste Auto"
Sein Rennen fasste er in der Pressekonferenz nach dem Rennen so zusammen: "Unter anderen Umständen wäre ein Sieg heute möglich gewesen. Die Strafe hat da nicht geholfen. Ich denke, es war klar, dass wir heute superschnell waren. Wir haben viele Punkte da draußen gesammelt, was wichtig ist."
"Es ist ein großartiger Tag an einem für uns wichtigen Wochenende. Für mich und das Team ist es unser Heimrennen. Unsere Sponsoren und meine Familie sind hier. Wir konnten ein gutes Rennen zeigen. Heute Nacht können wir also gut schlafen und morgen versuchen wir es erneut", fügt er hinzu.
Nach dem Rennen nahm Wehrlein seine Tochter mit auf das Podium. Seine Gefühle beschreibt er dabei so: "Es war großartig! Es war das erste Mal, dass ich sie aufs Podium mitnehmen konnte. Mittlerweile ist sie alt genug, um davor keine Angst mehr zu haben. Es war wirklich schön! Ich kämpfe gerade noch mit einer Erkältung, weswegen ich in den letzten Tagen nicht so viel Zeit mit der Familie verbringen konnte. Also habe ich ihr heute morgen versprochen, dass ich ihr eine Trophäe mitbringe."
"Fahrer-WM ist für uns unrealistisch"
Darauf angesprochen, ob das Podium nun etwas an seiner Chance auf die Verteidigung der Fahrer-WM ändere, äußert er sich wie folgt: "Das ändert gar nichts. Ich denke, die Fahrer-Weltmeisterschaft ist für uns sehr unrealistisch. Alles, was wir jetzt tun können, ist, jedes Rennen "all-in" zu gehen und als Team so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Unser Fokus liegt ganz klar auf den Team- und Herstellermeisterschaften. Vor uns liegen noch drei Rennen, aus den wir versuchen, das Maximum zu holen."
Rowland hat in der WM zum jetzigen Zeitpunkt einen Vorsprung von 50 Punkten. Um nach Rennen 2 in Berlin Weltmeister zu werden, muss er acht Punkte mehr holen als Wehrlein. Entsprechend gering scheint also die Chance auf die Verteidigung der Weltmeisterschaft.
Selbst, wenn Wehrlein den Rückstand bis zum "Double-Header" in London weiter verkürzen kann, wäre er bei Punktgleichheit nicht Weltmeister, da er in Saison 11 bislang nur einen Sieg holen konnte. Im Gegensatz dazu konnte Rowland vier Siege erlangen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Schlussphase der Saison entwickelt.
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