"Hätte nie erwartet, hier zu stehen" - Taylor Barnard wird überraschend zum jüngsten Podiumsfahrer der Formel E
Timo Pape
Das hätte wohl niemand erwartet: Taylor Barnard beendete sein erstes Formel-E-Rennen als Vollzeitfahrer für McLaren auf dem dritten Platz - nachdem er zwischenzeitlich weit hinter dem Feld gefahren war. Damit wurde Barnard zum jüngsten Podiumsbesucher der Formel-E-Geschichte und konnte es selbst kaum glauben. Mit 20 Jahren und 189 Tagen löste er Daniel Abt ab, der seit dem Miami E-Prix 2015 der jüngste Fahrer bei einer Siegerehrung war.
"Ich hätte nie erwartet, hier zu stehen - das ist ja ganz klar. Ich musste den Frontflügel wechseln lassen und hatte eine Durchfahrtsstrafe… Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll", so ein sichtlich aufgelöster Barnard kurz nach dem Rennen.
Der 20-Jährige war nur von Platz 17 gestartet und musste auch im Rennen schon früh Rückschläge hinnehmen. "In den ersten 15 Runden des Rennens war ich Letzter, aber die roten Flaggen haben uns zurück ins Spiel gebracht. Wir waren ganz hinten und haben natürlich auf ein Safety-Car gehofft."
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— NEOM McLaren FE (@McLarenFE) December 7, 2024
Barnard hatte sich nicht nur einen Schaden an der Front zugezogen, sondern auch noch - wie alle vier Nissan-Fahrzeuge - ein Durchfahrtsstrafe für "Power overuse" erhalten. Sein Auto hatte also durch eine Software-Ungenauigkeit zu viel Leistung abgerufen. Dadurch fiel er weit zurück, genau wie Teamkollege Sam Bird.
Mit Energievorteil & Attack-Mode aufs Treppchen
"Durch die Durchfahrtsstrafe hatten wir mehr Zeit und konnten viel Energie sparen", erklärt Barnard. Nach dem Überschlag von Pascal Wehrlein und der damit verbundenen zweiten Rotphase hatten die beiden McLaren-Fahrer tatsächlich einen klaren Energievorteil gegenüber der Konkurrenz und zusätzlich noch einen Attack-Mode übrig.
"Der zweite Attack-Mode kam zum perfekten Zeitpunkt, um Positionen gutzumachen", weiß Barnard. "Das Team hat einen fantastischen Job gemacht mit der Strategie. Wir haben es gegen Rennende sehr gut umgesetzt. Ich habe kaum Worte für das, was passiert ist - einfach nur Wahnsinn!"
Wegen des Energievorteils dürfte der eine oder andere McLaren-Fan womöglich sogar noch auf den Sieg gehofft haben. Barnard jedoch glaub nicht, dass noch mehr möglich gewesen wäre. "Ehrlich gesagt nicht. Ich habe alles versucht, um noch mehr Positionen gutzumachen, aber das war leider nicht möglich. Ich war limitiert durch Temperatur und Reifengrip."
Stattdessen hebt er die Rolle seines Teamkollegen Bird hervor, der das Rennen hinter ihm als Vierter beendete: "Am Ende hat mir Sam geholfen, diesen dritten Platz nach Hause zu bringen. Das hätte er nicht tun müssen, daher bin ich ihm sehr dankbar. Ihn mit seiner ganzen Erfahrung an meiner Seite zu haben, ist fantastisch."
Sorry about that, Taylor. ?? pic.twitter.com/qL3PzaMg6t
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