"Hätte nie erwartet zu gewinnen" - Rowland holt Formel-E-Heimsieg & beschert Nissan WM-Platz 4
Timo Pape

Adam Pigott / Spacesuit Media
Damit hätte wohl niemand gerechnet: Während sich die drei WM-Kandidaten an der Spitze untereinander bekämpften, schlüpfte Oliver Rowland bei seinem Formel-E-Heimrennen in London beinahe unbemerkt zum Sieg hindurch. Der Überraschungserfolg ließ vor allem auch sein Team Nissan jubeln - denn er war viel Geld wert.
Rowland war in der Gruppenphase des Qualifyings knapp gescheitert und nahm das Sonntagsrennen von Startplatz 9 auf. Über den Rennverlauf hinweg arbeitete er sich stetig weiter vor und fuhr schließlich eine Weile dem Spitzentrio - namentlich Mitch Evans, Pascal Wehrlein und Nick Cassidy - geduldig hinterher.
"In der Anfangsphase des Rennens hatte ich meine Momente, und als ich dann Vierter war, wollte ich mich einfach nicht in den Titelkampf einmischen. Ich habe gewartet", erklärt Rowland. "Ich habe einfach gehofft, dass irgendwas passieren würde, was dann auch geschah. So konnte ich das Rennen gewinnen."
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— Nissan NISMO (@NISMO) July 21, 2024
Für Rowland kamen gleich mehrere glückliche Umstände zusammen. Zunächst wurde der vor ihm fahrende Cassidy von Antonio Felix da Costa getroffen und musste mit einem Reifenschaden an die Box kommen. Dann profitierte er vom Safety-Car, denn genau in dem Moment, als Evans und Wehrlein durch die Attack-Zone fuhren, setzte das Aktivierungsverbot ein. Somit nahmen sie den längeren Weg umsonst.
"Es war ein verrücktes Rennen"
Rowland ging dabei zunächst an beiden vorbei, musste zumindest den Platz gegen Evans aber später zurückgeben, weil beim Überholvorgang bereits Safety-Car-Bedingungen herrschten. Aber der Jaguar-Fahrer musste wie Wehrlein ja noch mal durch die Attack-Zone fahren, weil es beim ersten Mal nicht geklappt hatte. So übernahm Rowland abermals kampflos die Führung - und brachte sie ins Ziel.
"Es ist schon erstaunlich", findet Rowland. "Wenn man in einem Rennen wie heute von Platz 9 startet, hätte man nie erwartet zu gewinnen. Aber es war ein verrücktes Rennen." Das war es definitiv.
Durch seinen zweiten Saisonsieg kletterte Rowland noch auf den vierten Platz der Fahrer-WM - auch dank seiner insgesamt sieben Podiumsergebnisse im Jahr 2024. Noch wichtiger war der Erfolg jedoch für Nissan: Die Japaner zogen auf den letzten Metern noch am Porsche-Kundenteam Andretti vorbei und beendeten eine starke Saison auf dem vierten Platz. Die Rückholaktion Rowland zu Saisonbeginn hat sich somit buchstäblich mehr als nur ausgezahlt.
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